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Alarm! Das Weiberschiff

Alarm! Das Weiberschiff

Titel: Alarm! Das Weiberschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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wahnsinnig, Porter!« sagte Nicholson. »Sie sind wirklich wahnsinnig! Hauen Sie ab in Ihren Torpedoraum!«
    »Wie Sie befehlen, Sir.« Porter grüßte gegen die blanke Stirn. Es sah direkt lächerlich aus. »Aber eines, Sir, habe ich noch zu sagen: Erfahren wir, daß doch einer der Offiziere eines der Mädchen in der Koje hat, stürmen wir das Lazarett! Das ist Meuterei, ich weiß, aber das ist uns dann scheißegal! Wir sind auch Menschen und haben ein Ding zwischen den Beinen, nicht nur ihr Offiziere.«
    Er ging hinaus in den trüb beleuchteten Gang. Als er sich umdrehte, sah er den Commander im Türrahmen stehen, die MPi schußbereit an der Hüfte. »Noch eins, Sir«, sagte er, diesmal ruhig und besonnen. »Wir haben alles durchgekämmt. Wir haben alle Würfelspieler ausgeknetet und alle, die sonst mit Belucci zu tun hatten. Bei uns ist der Mörder nicht!«
    Nicholson ließ die MPi sinken. Eine plötzliche Schwäche überfiel ihn. Es war eine so totale Erschöpfung, als habe ihn jemand gegen die Halsschlagader geschlagen.
    »Was soll das heißen, Porter?« sagte er mühsam. Aber er kannte die Antwort schon. Die fürchterliche Antwort.
    »Der Mörder ist unter den Offizieren, Sir!«
    Im dunklen Gang verloren sich die knallenden Schritte Porters, bis das Zuschlagen eines Schotts alle Geräusche erstickte.
    Gegen drei Uhr morgens schloß Nicholson die Tür zu Raum zwei auf. Sanitätsmaat Blides schnarchte auf seinem Bett, Dr. Blandy schlief ebenfalls, Leutnant Curtis hatte Wache, im Maschinenraum saß die zweite volle Besetzung, ebenso im Navigationszentrum. Das Boot fuhr mit Höchstgeschwindigkeit dem Nordpol entgegen. Nicholson hatte über die Bordsprechanlage alle Abteilungen abgefragt. Keine besonderen Vorkommnisse, außer der Tatsache, daß der ›Alte‹ selbst die tollen Weiber bewachte. Das beruhigte erstaunlicherweise das ganze Boot. Kein Offizier kam an die Mädchen heran. Genaugenommen war der ›Alte‹ die tollste Type, die je aus der US-Navy hervorgegangen war.
    »Kommen Sie heraus«, sagte Nicholson leise in den dunklen Raum hinein. Auch wenn er nichts sah oder hörte, er wußte, daß Monika wach war. Und tatsächlich kam sie in den Vorraum, nicht im Nachthemd oder nackt, wie es die anderen getan hätten, sondern korrekt gekleidet. Sie hatte das kurze blonde Haar gekämmt und sogar eine kunstvolle Ponyfrisur hingezaubert. Sie sah hinreißend aus. Sie besaß trotz ihrer Kühle eine Ausstrahlung, die Nicholson wie einen Wärmeschirm empfand. Es war ihm, als könne man in ihrer Nähe eiskalte Hände auftauen, und als sie ihn ansah, wortlos, nicht einmal fragend, sondern mit einem Blick, der Selbstverständlichkeit ausdrückte, wußte er für alle Zeiten, daß diese Augen so etwas wie Heimat bedeuten konnten.
    »Setzen Sie sich«, sagte er und zeigte auf das freie Bett, auf dem er bisher gehockt hatte. Die MPi lag noch neben dem Kopfteil.
    Sie nickte, setzte sich und blickte zu ihm hoch. Er blieb stehen und legte die Hände auf dem Rücken übereinander. Hände sind verdammte Dinger. Sie sind in entscheidenden Momenten meistens im Weg, und man weiß eigentlich nie, wohin damit.
    »Sie bleiben stehen?«
    »Ich möchte es vermeiden, mit Ihnen auf einem Bett zu sitzen, Miß Herrmann.«
    »Und ich spreche nicht gern nach oben, mit dem Kopf im Nacken. Außerdem sitzen wir nebeneinander auf dem Bett. Wir liegen nicht …«
    »Das ist allerdings ein Unterschied.« Er lächelte verlegen, dann setzte er sich neben sie und konnte nicht verhindern, auf ihre festen sportlichen Brüste zu blicken. Sie waren gerade so groß, daß sich eine Männerhand darüberlegen konnte. Er riß sich von diesem irritierenden Gedanken los und umklammerte seine Knie. Und wieder die unbeholfenen Hände! »Warum schlafen Sie nicht?« fragte er, als sie nicht mit der Unterhaltung begann, was er gehofft hatte.
    »Weil ich wußte, daß Sie die Tür aufschließen werden«, antwortete sie.
    Das verwirrte ihn so, daß er keine Worte fand. Sie saßen eine Weile nebeneinander, sahen den schnarchenden Blides an und kamen sich beide sehr dumm vor.
    »Sie sagten, Sie könnten mir helfen?« begann Nicholson endlich. »Nur darum schloß ich die Tür auf.«
    »Natürlich nur darum. Warum sonst!« Sie sagte es ganz nüchtern. Er bewunderte sie maßlos und dachte: Mein Gott, sie paßt zu mir. Wie gut paßt sie zu mir! Keine andere Frau kann so sein wie sie, kann genauso sein, wie ich sie mir vorstelle, solange ich an Frauen denke! Sie ist es! Da muß man

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