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Alarm! Das Weiberschiff

Alarm! Das Weiberschiff

Titel: Alarm! Das Weiberschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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auslösen?«
    »Ich weiß es nicht.« Bernie Cornell lenkte das Schlauchboot in die weit geschwungene Bucht hinein. »Sehen Sie, Doc, wir haben Glück. Die Felsen sind nur zum Teil vereist. Irgendwie ist hier ein Wärmeloch, daher die freie See. Dort legen wir an!«
    »Und dann hissen wir das Sternenbanner und blasen ein schönes Signal!« sagte Blandy sarkastisch. »Das sieht Ihnen ähnlich. Nicholsons Schule! Bis zum Einbruch der Dunkelheit müssen wir ein festes Lager haben, ist Ihnen das klar?«
    Cornell drosselte den Motor etwas. Die zerklüftete Felswand kam auf sie zu, als wolle sie das kleine Schlauchboot erdrücken. Mit weiten Augen starrten die Mädchen sie an. Dr. Blandy steckte die Hände tief in die Taschen seines Lammfellmantels. Er hatte den Pelzkragen hochgeschlagen, die Fellmütze tief heruntergezogen, nur sein breites Gesicht trat aus dem Kranz der mit kleinen Eiszapfen behangenen Haare hervor. Cornell sah ihn fragend an.
    »Sie glauben nicht, daß der Commander bis zur Dunkelheit wieder auftaucht?« fragte er.
    »Nein! Ich habe das verdammte Gefühl, daß man uns tatsächlich alleingelassen hat! Bernie, sagen Sie es nicht den anderen, sagen Sie genau das Gegenteil. Wenn jetzt Panik aufkommt, sind wir hundertprozentig verloren. So haben wir noch einige Prozent Chancen!«
    Er stand wie ein Turm im Boot und betrachtete die Küste Grönlands. Das eine Prozent Überlebenschancen kam langsam näher: Ein zerklüfteter Felsen mit verschiedenen kleinen, vom Meer und den Winden in Jahrmillionen herausgefressenen Höhlen. In ihnen konnte man wohnen … bis man verhungerte.
    Commander Nicholson war zu Collins in die Peil- und Sonarzentrale gestiegen und beobachtete stumm den im Radarstrahl länglichen Fleck. Die Sonarpeilung und die elektronischen Rechner gaben die genaue Position an. Die Russen machten sich keine Mühe, leise zu sein. In ihrem Boot herrschte Jubel, Trubel, Heiterkeit – verglichen mit der Totenstille, die über POSEIDON I lag. Warum sollten sie auch vorsichtig sein? Sie fühlten sich allein in dieser gottverlassenen Gegend, vollkommen sicher und unbeobachtet. Sie schwammen zwar in einem Gewässer, das völkerrechtlich zu Dänemark gehörte, aber Dänemark war fern, das Packeis war über ihnen und außer einigen Messungen über die Struktur des Meeresbodens war dieser Teil der Welt völlig uninteressant. Man wußte zwar, daß es hier NATO-Radarstationen gab, aber das waren alte Hüte, um die man sich nicht zu kümmern brauchte. Wichtiger war, ob sich der Meeresboden unter dem Ewigen Eis dazu eignen würde, U-Boot-Versorgungsbasen zu gründen, unterseeische Magazine, wo U-Boote sich verpflegen und ›regenerieren‹ konnten. Ein gewagter Plan, den das sowjetische Marine-Oberkommando ausgearbeitet hatte. Depots unter dem Packeis. Von keiner Seite mehr angreifbar, bis auf das gegnerische U-Boot! Und auch dagegen hatte man vielleicht Mittel: Einen Strahlenschutz, der jeden Herankommenden sofort meldete.
    »Es ist nur einer«, sagte Nicholson leise. »Mein Gott, sind die Jungs sorglos! Ich möchte wetten, die haben ihr Sonar gar nicht eingeschaltet und fahren mit vollen Scheinwerfern, damit man die schönen Fische beobachten kann.« Er lehnte sich zurück und nahm die Zigarette an, die ihm Chief Collins reichte. »Wo schwimmt er jetzt?«
    »Am Rande des freien Wassers, Sir. Auch die Sowjets haben gemerkt, daß hier die Natur plötzlich verrückt spielt.« Die elektronischen Peilungen tickten die Ergebnisse heraus, genaue Berechnungen, die ein Computer kontrollierte und verfeinerte. Auf den Meter genau konnte man sich darauf verlassen. »Die Lage wird kritisch, wenn sie auftauchen.«
    »Und das werden sie.« Nicholson saugte nervös an seiner Zigarette. Nach drei Zügen hatte er die halbe Länge geschafft. »Ich täte es ja auch! Warum sollen die Russen anders auf dieses Naturphänomen reagieren? Wenn bloß Cornell an Land keinen Blödsinn macht. Oben ist es jetzt dunkel. Stellen Sie sich vor, die Russen tauchen auf und sehen Feuer an Land! Oder anders herum. Die Russen kommen hoch in voller Festbeleuchtung, und Cornell denkt, wir sind's! Er ahnt ja nichts von der Anwesenheit der Sowjets. Dann wird er Signale geben mit der Blinklampe …«
    »Ganz sicher, Sir.« Collins starrte auf das Radarbild. Das russische Boot kam näher. »Alles okay, wird er blinken. Mädchen und Mannschaft gesund. Sir –«
    »Was haben Sie, Collins?«
    Nicholson sah seinen Chief-Navigator erstaunt an. Er hatte sich an

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