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Alarm! Das Weiberschiff

Alarm! Das Weiberschiff

Titel: Alarm! Das Weiberschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Nicholson über Weiber zu reden, ist vertane Zeit. Ich hab ein paarmal angesetzt. Völlig sinnlos! Er kennt jede Schraube in einem U-Boot, aber vor einer Brustwarze rätselt er herum! Übrigens, auch er hat seinen Anteil bekommen.«
    »Monika? Die Kühle aus dem Norden?«
    »Erraten. Aber es scheint ein Fiasko gewesen zu sein, sonst hätten sie sich anders verabschiedet. Wahrscheinlich hat Nicholson beim Betrachten des Unterleibes an ein Leck im Boot gedacht …« Er lachte wieder dröhnend, verschluckte dann die weiteren Töne und nickte Cornell zu. »Entschuldigung. Die Russen mit ihren feinen Ohren. Also gut, ich klettere als erster hinauf. Aber dann kommt Evelyn.«
    »Versprochen! Nur machen Sie nicht auf der Strickleiter halt und versuchen eine neue Tour …«
    »Sie sind wirklich ein Saustück, Bernie!« Dr. Blandy griff in die eisigen Seilsprossen und begann, den Felsen hinaufzusteigen. Er nahm dabei seinen Seesack mit, einen Beweis mehr, welche Kraft in diesem Burschen steckte. Mühelos kletterte er nach oben, als sei er ein Seekadett, den man die Wanten hinauf- und hinunterjagt.
    Auf halber Höhe merkte er, welch ein Wind auf dem Oberland wehte. Der eisige Hauch traf ihn, er fluchte mordsmäßig und dachte an seine rote Hexe, die gleich hinter ihm herkletterte und die von diesem Windstoß weggeweht werden konnte, wenn sie sich nicht tüchtig festklammerte. Ihr zuzurufen: ›Paß auf, rote Maus!‹ war unmöglich. Das würde bei den Sowjets im Abhörgerät wie ein Knall wirken.
    Er stieg weiter und erreichte den Rand des Felsens. Sechs Hände griffen in seinen Pelz und zogen ihn vollends nach oben. Leutnant Hendricks grinste. Hier oben war der Wind schon fast ein Sturm. Über das flache Eisland trieb pulverisierter Schnee wie Nebelschwaden.
    »Was tut man, wenn man bei diesem Frost pinkeln muß, Doc?« fragte Hendricks. »Die Sache gefriert sofort zur Stange.«
    »Abbrechen und Ziergitter daraus bauen!« schnaufte Blandy und warf seinen Seesack weg, den ein Matrose, dick vermummt, sofort in das neu aufgestellte Zelt trug. Dann beugte er sich über den Felsrand und wartete, bis Evelyns Kopf auftauchte. Sie keuchte, aber sie hatte es geschafft. Wie eine Puppe hob Blandy sie hoch und drückte sie an seine Brust. Leutnant Hendricks starrte ihn entgeistert an.
    »Wir zittern hier oben vor Kälte, und ihr da unten wärmt euch am Haaröfchen! Doc, das ist keine Kameradschaft!«
    »Lili und Dorette werden das ausgleichen. Weinen Sie nicht gleich, Hendricks. Wem es gar zu weh tut, soll sich in den Wind stellen und seine Hosen fünf Minuten offenhalten. Er wird nie wieder daran denken.«
    »Wer Sie bloß zum Arzt gemacht hat«, sagte Hendricks kopfschüttelnd. Dann hatte er sich um anderes zu kümmern. Nacheinander kamen sie jetzt die lange Strickleiter herauf und stemmten sich gegen den Eiswind. Lili, Dorette, Monika, Joan. Die Matrosen warfen sofort noch zusätzliche Decken über sie und führten sie in das zweite gepolsterte Zelt. Hier brannte ein Gasofen. Es war warm, aber eng. Vor den Zelten hatte man aus Eisblöcken eine bizarre Mauer als Sichtschutz gegen das sowjetische U-Boot gebaut. Vom Meer her mußte es wie eine Wand aus Eisschollen aussehen – wie etwas ganz Natürliches.
    Evelyn setzte sich sofort neben den Gasofen, zog den Pelz aus und blickte um sich. Ihr rotgeschminkter Schmollmund verzog sich.
    »Was sollen wir hier?« fragte sie die anderen. »Kaum Platz für uns. Wo soll mein Boy bleiben?«
    »Sei froh, daß du lebst!« sagte Monika entrüstet. »Und wenn wir hier gesund herauskommen, kannst du aus Dankbarkeit Nonne werden! Habt ihr nichts anderes im Kopf als Männer?«
    »Unser Moralengel!« Evelyn hielt ihre Finger mit den gelackten Nägeln über den leise zischenden Gasofen. »Von VENUS XI sind sie schon unterwegs.«
    »Hoffen wir es.«
    »Paul sagt es.« Sie sah Lili, Joan und Dorette der Reihe nach an. »Was sagen eure Kavaliere?«
    »Nichts!« Joan öffnete ihren Mantel und warf die Decke ab. »Ich weiß nur, daß Bernie ein anständiger Bursche ist. Kann sein, daß ich bei ihm bleibe.«
    »Heiraten?« fragte Evelyn entgeistert. »Bist du verrückt!«
    »Ich liebe ihn.«
    »Einen Offizier vom Atom-U-Boot!« Evelyn tippte gegen ihre Stirn. »Willst du ewig solo herumsitzen und auf ihn warten? Für Monika ist das selbstverständlich. Frau Commander! Sex in Monatsraten, wie im Versandhauskatalog bestellt. Sonst Windstille. Das hält doch keiner von uns aus.«
    »Man sollte dir den Mund

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