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Alarm! Das Weiberschiff

Alarm! Das Weiberschiff

Titel: Alarm! Das Weiberschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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stopfen«, sagte Monika leise. Und da sie es zwischen den Zähnen sagte, war es verdammt gefährlich. »Bei dir ist Liebe doch nur Kannibalismus.«
    »Ach Gott, was seid ihr alle dämlich!« Evelyn zog die Knie an und starrte in die Gasflamme. »Das verfluchte U-Boot hat euch alle verdreht!«
    Draußen schleppte man jetzt das ganze Material auf das Oberland. Slingman, Yenkins und vier Matrosen – die stärksten – schufteten wie die Ameisen. Sie kletterten hinauf und hinunter, und sie schleppten die Lasten über die Strickleiter den eisverhangenen Felsen hinauf. Der Wind wurde immer stärker. Der über die glatte Fläche gepeitschte Schnee ließ nur noch wenige Meter Sicht frei. Es war kaum möglich, zu atmen. Die Männer steckten die Gesichter in die Pelze, wenn sie Luft holen wollten und blieben so, mit dem Rücken gegen den Wind, stehen, bis sich die Lungen wieder vollgesaugt hatten. Erst dann konnten sie weiterarbeiten. Sechs Mann bauten in diesem höllischen Sturm das dritte Zelt auf, das von unten heraufgebracht worden war. Es war ein großes Zelt, in dem die restliche Mannschaft leicht Platz hatte. Auch das Schlauchboot und den Motor schleppten Slingman, Yenkins und die anderen über die Strickleiter nach oben. Dann suchten sie alle Höhlen und auch das Landeplateau nach Abfall oder vergessenen Dingen ab. Falls die Russen wirklich landen würden, sollte nichts verraten, daß hier bereits Menschen an Land gegangen waren.
    »Alles okay!« meldete Slingman, der bis zuletzt unten geblieben war. »Alle Spuren sind weg, Sir! Ich habe auch den gefrorenen Urin abgeschabt und ins Meer geworfen. Da muß einer wie ein Pferd gepißt haben!«
    »Bist ein guter Junge, Bill«, sagte Cornell ins Walkie-talkie. »Komm jetzt rauf. Ende.«
    Damit war der Umzug beendet. Er hatte über drei Stunden gedauert, und Bernie Cornell atmete erleichtert auf. Er stand hinter der künstlichen Eismauer und blickte mit dem Nachtglas hinunter auf das hellerleuchtete sowjetische U-Boot. Irgend etwas mußte dort die Ruhe gestört haben. Die Russen wurden munter, das Turmluk klappte hoch, nacheinander kletterten sechs Männer in Pelzmänteln auf die Plattform. Bill Slingman hing noch in der Strickleiter am Felsen. Ihm fehlten vielleicht gerade noch zehn Meter bis zum Rand.
    »Ihre Lauscher haben nicht geschlafen!« flüsterte Cornell hinüber zu Hendricks, der neben ihm stand. »Wer von uns hat da Krach gemacht?«
    »Der verdammte Außenbordmotor! Die Jungs konnten nichts dafür. Er ist dreimal gegen die Felswand geschlagen. Schließlich transportiert man Motoren nicht Felswände empor.«
    »Scheiße! Slingman ist noch in der Wand.« Auf dem russischen U-Boot flammten plötzlich drei starke Scheinwerfer auf. Sie stachen ihre grellen Lichtbündel aus dem Turm und begannen zunächst das Meer abzutasten. Stellen, welche von den Lichtstrahlen berührt wurden, waren taghell, so gleißend hell, daß nichts verborgen blieb. Slingman erkannte sofort die Gefahr. Er kletterte weiter mit der Geschwindigkeit eines Affen. Nur noch sieben Meter, sieben lächerliche Meter. Aber sieben Meter auf der Erde sind etwas anderes als sieben Meter auf einer Strickleiter an einem vereisten Felsen.
    »Wenn die Russen die Scheinwerfer ein wenig höher stellen, ist alles aus!« sagte Hendricks. »Dann ist Slingman wie eine Zirkusnummer angestrahlt.«
    »Sagen Sie ein Vaterunser, aber halten Sie die Schnauze!« brummte Cornell. »Vielleicht haben wir Glück.«
    Sie verfolgten die Scheinwerferarme, die noch immer über das Meer glitten. Eisschollen leuchteten blauweiß auf, man sah sogar, daß dicht unter der Wasseroberfläche ein Fischschwarm sichtbar wurde. Wie glitzerten die kleinen schmalen Leiber im Licht!
    »Die haben ja ein verteufeltes Licht, die Russen!« sagte Dr. Blandy. Er war zu den beiden Offizieren getreten, nachdem er seinen Seesack ausgepackt und seine Arzttasche griffbereit im Zelt aufgestellt hatte. »Aber sie kommen etliche Minuten zu spät.«
    »Slingman hängt noch in der Leiter.«
    »O Scheiße!« Blandy starrte auf den Felsrand. »Wie tief?«
    »Keine Ahnung.« Cornell betrachtete durch das Nachtglas die sechs russischen Offiziere auf dem Turm. »Die Sowjets haben wahrscheinlich Ihr Lachen gehört, Doc«, sagte er giftig.
    »Ich befürchte, ich muß Sie eines Tages doch noch k.o. schlagen!« brummte Blandy. »Himmel, warum kommt Slingman nicht! Ein Neger kann doch klettern wie ein Affe. Ich geh mal rüber und guck, wo er bleibt.«
    »Sie bleiben

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