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Alarm im Tunnel Transterra

Alarm im Tunnel Transterra

Titel: Alarm im Tunnel Transterra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
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gab Spinks eine Magnetkarte mit den Bahnparametern, dann nahm er mich zur Seite. „Entschuldigen Sie, Pyron. Die Aufregung…“
    Ich schlug erleichtert ein und stotterte irgend etwas, das hei-
    ßen sollte, ich kenne ihn ja und man sei ja nicht nachtragend und überhaupt, es hätte ja auch meine Schuld sein können, man wisse schließlich nie, und wenn ich es mir richtig überlege…
    Da hielt ich schnell den Mund, denn in Achternaks Gesicht war ein hintergründiges Lauern erschienen.
    Ah, ich nehme ihm nichts übel. Ein schrulliger, aber gewissenhafter alter Mann. Bei vielen wegen seiner Unerbittlichkeit unbeliebt und von ebenso vielen als der zuverlässige Hüter über Ordnung und Sicherheit im Äußeren Ring und in den Einflugschneisen verehrt.
    Außerdem beschäftigte mich augenblicklich etwas anderes.
    Die beiden korenthischen Schnüffler ließen mir keine Ruhe.
     
    Wenn sich zwei Fliegende Hunde in der Nähe des Tunnels herumtrieben, lag da nicht der Verdacht nahe, daß sie am Auftauchen des Objekts beteiligt waren? Zuerst hatte ich ja einen anderen, phantastischen Gedanken. Aber nun war mein Argwohn in eine andere Richtung gelenkt worden. Es wäre nicht das erstemal, daß uns die Korenther mit unangemeldeten Experimenten Schwierigkeiten bereiteten. Dazu die ungewöhnlich eilfertige Hilfsbereitschaft des Magister Spinks…
    Die ganze Zeit über hatte Bob reglos und steif wie eine Wachsfigur hinter Spinks gestanden und scheinbar desinteres-siert unserem Gespräch zugehört. Nun kam Leben in den dürren Körper. Seine Spinnenfinger griffen nach der Kurskarte, die Spinks ihm ohne Zögern überließ. Dann drehte er sich eckig um und verließ die Zentrale. Die Hast machte seine Bewegungen noch hölzerner, puppenhafter. Es fehlte nur das Quietschen der schlecht gefetteten Gelenkscharniere.
    „Ich nehme doch massig an, daß Sie mitfliegen, Inspektor?“
    Spinks sah mich abwartend an.
    Ich überlegte nicht lange, wollte so schnell wie möglich einige Millionen Kilometer zwischen mich und die ROTA bringen.
    Was machte da schon der kleine Umweg! Allerdings verwirrte mich Spinks’ Angebot. Es war entwaffnend. Wie sollte ich nun noch meine Vermutung aufrechterhalten, die Korenther hätten im Tunnel TRANSTERRA einen geheimen Flugkörper getestet?
    Achternak warf mir einen Blick zu, den ich nicht recht zu deuten verstand, und sagte: „Ich halte es für sehr nützlich, wenn Sie dabei sind, Pyron!“
    Wenn Achternak das sagte, dann war es auch so! Dann war es eben nützlich. Daran zu zweifeln war ausgeschlossen. „Ich fliege mit, Magister, was soll’s!“ antwortete ich.
    Schließlich hatte ich noch einen Grund. Meinen Sonnenstein war ich los, ich hätte es nie übers Herz gebracht, ihn von Bob zurückzufordern. Mir blieb noch die Hoffnung, daß Harry einige Steine in seinem Privatgepäck verstecken konnte. Denn offiziell durften sie nur zu Forschungszwecken gesammelt werden, weil „ihre Herkunft und einige rätselhafte Eigenschaf-ten noch nicht überzeugend geklärt werden konnten“. So das Gutachten.
    Selbstverständlich stopfte sich jeder, der zum Alpha flog, die Taschen und Schränke voll, in der Hoffnung, der Zoll werde ein Versteck übersehen. Kein Mensch weiß genau, warum die Zollbehörde die Einfuhr von Sonnensteinen so strikt untersagt hat. Man sagt, daß Gagnar – ihr Entdecker – seinen Einfluß im Rat geltend gemacht habe. Aber warum? Die amtliche Begründung wird im allgemeinen nachsichtig belächelt. Haben die Steine erst die Kontrollzone passiert, fragt niemand mehr nach ihrer Herkunft. Das wäre auch zwecklos, denn die Institute, die sich mit der Analyse der Siliziten beschäftigen, stellten sie nach den Experimenten ihren Mitarbeitern zur freien Verfü-
    gung. – Meine Fahrkarte hatte ich bezahlt, sollte ich sie etwa verfallen lassen?
    Und nicht zuletzt interessierte mich das schwergewichtige Ding, das meinen Ruf als stellvertretender Unterinspektor zu ruinieren drohte.
    In diesem Moment fiel mir das Rendezvous mit Renata ein.
    Binnen zwei Tagen mußte ich auf AURORA sein, das war nicht zu schaffen. Ich schwankte einen Augenblick. Was sollte ich tun? Ich zog Reg zur Seite und sagte es ihm.
    „Bist du noch zu retten?“ schrie er mich an. „Die HELIOS-Leute schweben in höchster Lebensgefahr, und du hast nichts anderes im Kopf als dein Rendezvous mit dieser blonden Nervensäge?“
    Meine Entscheidung war gefallen. Reg hatte sie mir leicht gemacht. Nicht der Vorwurf war es, sondern der Kosename,

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