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Alarm im Tunnel Transterra

Alarm im Tunnel Transterra

Titel: Alarm im Tunnel Transterra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
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ein ungeduldiges Kind die rechte Hand und wies mit ausgestrecktem knöchernem Zeigefinger auf einen kleinen Kontrollschirm. Ich warf einen Blick darauf. Der Schirm war gut handtellergroß und ermöglichte dem Chefdispatcher zusammen mit rund zweihundert weiteren Kontrollschirmen einen Überblick über das in einzeln überwachte Sektoren ein-geteilte Universum. Er zeigte einen dem Tunnelende vorgela-gerten Raumsektor.
    Achternak bezeichnete diese winzigen Monitoren abschätzig als Gucklöcher, wenn er einem anhand eines Kontrollschirmes etwas erläutern wollte. Das geschah höchst selten; in der Regel konnte man sich die Projektion des entsprechenden Sektors auf den großen Schirm legen lassen. Nur in wenigen Ausnahmesi-tuationen ist das nicht möglich, und dann kann man immer noch zum Platz des Wachhabenden des betreffenden Abschnit-tes gehen und sich alles auf dem metergroßen Arealobserver ansehen.
    Jetzt war so ein Fall eingetreten, in dem das Bild auf dem großen Schirm nicht gelöscht werden durfte, aber das war auch nicht nötig. Ich hatte ohnehin sofort entdeckt, was Bob uns zeigen wollte. „Da!“ schrie ich erfreut auf, „da fliegen doch zwei! Ganz in der Nähe des Tunnels!“
    Deutlich waren die zwei hellgelb leuchtenden Markierungen auszumachen, die sich – gegenseitig versetzt – über den Bildschirm bewegten. Was mich stutzig machte – es waren zwei Kreuze. Unsere Raumschiffe wurden als Kreise, Drei-, Vier-oder Vielecke symbolisiert, je nach Typ. Kreuze kannte ich nicht. Die gab es nicht in dieser Nomenklatur.
     
    Achternak winkte unwillig ab. „Die können wir vergessen, sie antworten nicht!“
    Das war unglaublich! Welcher Pilot sollte die Frechheit besitzen, eine Kappaorder nicht zu beantworten? Im Katastrophenfall hatte Achternak uneingeschränkte Befehlsgewalt!
    „Was? Die sind wohl verrückt geworden…“ Reg wollte aufbegehren, aber Achternak schob ihn vor den Kontrollschirm und sagte nur: „Bitte, das nennt sich Kooperation.“
    „Kreuze…“, sinnierte Reg und sagte dann überrascht: „Korenther.“
    „Nicht nur das, offenbar zwei Fliegende Hunde“, antwortete Achternak wütend. „Weiß der Teufel, was die dort zu suchen haben! Die treiben sich seit Tagen im Umkreis von einigen Einheiten um TRANSTERRA herum. Ihre Basis anzurufen hat keinen Zweck, die lügen das Schwarze aus dem All heraus, wenn es um Flughunde geht.“
    „Ich weiß“, entgegnete Reg finster. „Weil sie nicht nur Patrouille fliegen, wie sie uns weismachen wollen. Die machen nebenbei noch große Ohren und Stielaugen. Außerdem behaupten die Korenther, die Fliegenden Hunde seien unbemannt und unbewaffnet. Da möchte ich mal wissen, warum sie so langsam beschleunigen, wenn niemand drin sitzt! Entschuldigen Sie, Magister“, er wandte sich dem Korenther zu, „aber Ihre Kolle-gen sind nicht immer ehrlich, und diese Schnüffelei ist doch wirklich unnötig. Die Kooperationsverträge garantieren einen maximalen wissenschaftlichen Informationsaustausch.“
    „Von Austausch kann wohl bei denen keine Rede sein“, murmelte ich verdrossen, denn ich hatte begriffen, worum es ging. Wir hatten zwar noch keine Fliegenden Hunde aus der Nähe gesehen, aber niemand zweifelte an der Fragwürdigkeit dieser Patrouillenflüge.
    Spinks hatte den Kopf zwischen die Schultern gezogen wie eine Schildkröte und grinste schief. Versöhnlich sagte er: „Die warten bestimmt auf die HELIOS-Truppe, was sonst?“
     
    „Wir vertrödeln kostbare Zeit“, unterbrach Achternak. „Die beiden Flughunde lassen keine Bereitschaft erkennen, uns aus der Patsche zu helfen. Wir erwarten keine Erklärung, Magister, jetzt nicht. Jetzt helfen nur Taten! Magister Spinks, es sind zwölf korenthische Raumkreuzer der Formation angeschlossen…“
    Spinks winkte lässig ab. „Sie brauchen mich nicht zu bitten, es ist selbstverständlich, daß wir helfen. Wir sind startbereit.“
    Achternaks Augen leuchteten auf, er drückte ihm herzlich die Hand und sagte: „Danke, Magister! Wir werden das mit Ihren Vorgesetzten regeln.“
    „Nein, nein! Besser ist, die erfahren davon gar nichts. Lassen Sie das meine Sorge sein. Aber, äh…. wenn sie mir dafür einen von Ihren neuen Skaphandern überlassen könnten, den mit dem Infrawandler…“
    Reg drehte sich zur Seite und grinste unverschämt.
    Irritiert schaute Achternak auf das listige Blinzeln in Spinks’
    Augen. Dann lachte er befreit und sagte: „Meinetwegen ein halbes Dutzend! Veranlasse das bitte, Reg!“ Er

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