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Alarm in Der Tiefsee

Titel: Alarm in Der Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
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Con«, fuhr Marchant fort. »Ich habe Ihnen gesagt, daß die Sache in Washington anders aussieht. Es handelt sich um eine Krise. Selbst wenn sie uns noch so wichtig und dringend erscheint, ist sie doch nur eine gewöhnliche Krise unter vielen. Und Sie brauchen mir nicht mit Arnie Bowden zu kommen, Con! Ich habe ihn ebenso gut wie Sie gekannt.«
    Er beobachtete Dark aufmerksam. Sein Freund nickte nur ungeduldig.
    »Sie müssen sich vorstellen, wie die ganze Angelegenheit in Washington beurteilt wird«, fuhr Marchant fort. »Ich kann Ihnen versichern, daß die Sache von höherer Warte aus entschieden anders aussieht. Die U-2-Flüge, Cuba, Vietnam, Spionage ... verdammt noch mal, wir fallen von einer Krise in die andere.«
    »Aber hier handelt es sich um einen besonderen Fall! Die Russen sind jetzt dabei, ihre Bombe ins Meer ...«
    »Jede Krise ist ein besonderer Fall.«
    Dark starrte ihn an.
    Marchant wies auf seinen Schreibtisch. »Sehen Sie dieses Telefon? Es stellt eine direkte Verbindung nach Washington zum Chef des Admiralstabs her. Ich brauche nur anzurufen, um die Vereinigten Stabschefs zu alarmieren. Dann herrscht auch im Weißen Haus Betrieb, darauf können Sie sich verlassen!«
    »Warum benützen Sie das verdammte Ding dann nicht?«
    »Weil es weder mir noch Ihnen noch unserem Land nützt, wenn ich abgesägt werde«, antwortete Marchant ungeduldig. »Es hat auch keinen Zweck, wenn ich eine so schwache Geschichte zu erzählen habe, daß Dutzende von Fragen unbeantwortet bleiben. Das ist der Grund, Mister Dark. Ich muß jede Frage beantworten können, bevor ich den Hörer abhebe und in Washington anrufe. Kann ich es nicht, waren unsere Anstrengungen vergebens. Dann würden wir nur der anderen Seite helfen. Verstehen Sie mich endlich?«
    Dark beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf den Tisch. Er rieb sich die Stirn, als könne er dadurch seine Kopfschmerzen vertreiben. Er sah zu Marchant hinüber.
    »Ich verstehe Sie natürlich, Steve«, antwortete er ruhig. »Aber ich habe den Eindruck, daß Sie nicht verstanden haben, was ich Ihnen erklären wollte. Das Ding schwimmt bereits im Wasser. Es hängt an Kabeln zwischen den beiden Bathyskaphen. Soviel wir wissen, ist es bereits zum Meeresboden unterwegs. Wir haben nicht mehr viel Zeit«, fügte er langsam und nachdrücklich hinzu.
    Dann deutete er mit dem Zeigefinger auf Marchant. »Erinnern Sie sich noch an Jerris Memorandum, in dem die Vulkantätigkeit in diesem Gebiet erwähnt wurde? Können Sie sich die Wirkung einer derartigen ...«
    »Nein, ich kann mir die Wirkung der Bombe unter diesen Umständen nicht vorstellen«, unterbrach Marchant ihn. Er wandte sich an die Gruppe. »Am besten sprechen wir gleich darüber.« Er ignorierte jetzt Dark und fragte die Wissenschaftler, ob sie imstande seien, die Fragen zu beantworten, die er ihnen nach Darks und Owens' Rückkehr gestellt hatte.
    Sam Bronstein machte eine Bewegung mit seinem Rechenschieber. »Vielleicht ist es besser, wenn Sie sich dabei setzen, Steve«, schlug er gelassen vor.
    »Worum handelt es sich, Sam?«
    Bronstein wies auf den Stapel Papier vor seinem Platz. »Nun, die ganze Sache beansprucht das Vorstellungsvermögen ziemlich«, antwortete er. Sein Schulterzucken schien anzudeuten, daß er sich mit dem Unvermeidbaren abgefunden hatte.
    »Wenn wir berücksichtigen, was Con und Larry beobachtet haben«, fuhr er fort, »und nach gründlicher Auswertung der Filme, die sie mitgebracht haben, müssen wir offenbar mit einer Kugel von zehn bis zwölf Meter Durchmesser rechnen. Wir haben dabei selbstverständlich den massiven Druckkörper in Betracht zu ziehen; aber angesichts der in den letzten Jahren gemachten Fortschritte der Waffentechnik haben wir es mit einem ...«
    Er machte eine Pause und sah sich langsam am Konferenztisch um.
    »Wir haben es mit einem Sprengkörper zu tun«, fuhr er dann eindringlich fort, »dessen Wirkung etwa ... dreißig Gigatonnen TNT entspricht.«
    Niemand äußerte sich dazu.
    Bronstein sah sich nochmals um. Die anderen schwiegen noch immer.
    »Sie glauben mir nicht?«
    Ray Matthias Gesicht war maskengleich. Er arbeitete seit zehn Jahren mit Bronstein zusammen an der Weiterentwicklung nuklearer Waffen. Keiner der Anwesenden wußte besser als er, daß Sam Bronstein erst dann sein Urteil als Fachmann abgab, wenn er sich seiner Sache völlig sicher war. Als Matthia hörte, zu welchem Schluß Bronstein gekommen war, hatte er mehr Ursache als jeder andere, betroffen zu

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