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Alarm in Der Tiefsee

Titel: Alarm in Der Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
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schweigen.
    Matthia hob hilflos die Hände und ließ sie wieder sinken.
    »Was gibt es dabei zu glauben, Sam?« fragte er leise. »Sie haben eben das Ende der Welt angekündigt. Was sollen wir dazu sagen?« Er starrte Bronstein wütend an.
    Sein Freund lächelte traurig. »Halten Sie mich etwa dafür verantwortlich, Ray?« erkundigte er sich.
    Matthia schüttelte den Kopf. »Nein, selbstverständlich nicht«, antwortete er. »Ich habe nur die ganze Sache mit Kilotonnen und Megatonnen und Gigatonnen verdammt satt.« Er schloß kurz die Augen. »Und jetzt soll ein einziger Sprengkörper dreißig Gigatonnen entsprechen ...« Er zuckte mit den Schultern und sprach nicht weiter.
    »Wissen Sie alle, was Sams Feststellung bedeutet?« fragte Marchant die anderen. Er sah sich um. Dark fluchte leise vor sich hin; das war die einzige sichtbare Reaktion. Die anderen starrten Bronstein erschrocken, ungläubig oder verständnislos an.
    »Sam hat uns eben mitgeteilt, daß die Sprengkraft dieser Bombe – falls es wirklich eine Bombe ist, woran ich nicht zweifle – dreißig Milliarden Tonnen TNT entspricht.« Marchant schüttelte den Kopf. »Klingt unmöglich, was?« murmelte er vor sich hin.
    Bronstein schob ihm einen Zettel mit seinen Berechnungen zu; dann wandte der Atomwissenschaftler sich wieder an die Versammelten. »Ich möchte Ihnen erklären, wie ich zu diesem Ergebnis gekommen bin«, begann er. »Sie verstehen hoffentlich, daß einige Werte nur annähernd geschätzt sind. Ein einzelner Sprengkörper, der dreißig Milliarden Tonnen hochexplosiven Sprengstoffs entspricht, erscheint auf den ersten Blick vielleicht unmöglich.« Er runzelte nachdenklich die Stirn, während er nach den richtigen Worten suchte. »Aber Sie müssen sich darüber im klaren sein, daß thermonukleare Waffen technisch gesehen in beliebiger Größe hergestellt werden können.
    Seit der Detonation im Weltraum steht für uns fest, daß die Russen in der Lage sind, einen Sprengkörper in der von Con und Larry beschriebenen Größe mit etwa dreißig Gigatonnen herzustellen. Meine Schätzung ist natürlich nur als Anhaltspunkt gedacht«, warnte er, »aber da der Fehler nicht mehr als zehn Prozent ausmachen kann, sind ...«
    »Welche Temperatur würde im Mittelpunkt dieses Sprengkörpers entstehen?«
    Bronstein sah verblüfft auf, als Jerri Stuart ihn unterbrach.
    »Über hundert Millionen Grad Celsius«, antwortete er bereitwillig.
    »Großer Gott, wissen Sie das bestimmt?«
    Bronstein zuckte trübselig mit den Schultern. »Ganz bestimmt«, versicherte er ihr. »Selbst kleinere Atomsprengkörper erzeugen nämlich hohe Temperaturen, die nicht einmal im Mittelpunkt unserer Sonne auftreten.«
    Jerri zündete sich eine Zigarette an. Ihre Finger zitterten dabei sichtlich. »Sam, würde diese Bombe nicht ... ich meine, wie steht es mit der Radioaktivität? Wäre sie nicht gewaltig?« Sie fuhr erschrocken zusammen. »Dreißig Milliarden Tonnen! Wie würde sich das auf die ganze Welt auswirken? Die radioaktive Wolke ...«
    »Nein«, unterbrach Bronstein sie rasch. »Bei einem Sprengkörper dieser Größe ist der radioaktive Niederschlag variabel. Der Benutzer kann diese Nebenwirkung fast beliebig steuern.«
    »Der radiologische Effekt kann also nach Belieben verringert werden?«
    Bronstein nickte ernst. »Ja, falls das beabsichtigt ist.«
    »Danke«, sagte Jerri und wandte sich wieder ihren Karten zu. Bob Walters, der Fachmann für Tiefenforschung, bereitete einen dicken Ordner neben ihr aus. Die beiden sprachen kurz miteinander, dann wandte Jerri sich nochmals an Bronstein.
    »Sam?«
    »Ja, Jerri?«
    »In welcher Tiefe müßte eine Bombe dieser Art zur Explosion gebracht werden, wenn es darauf ankäme, die größtmögliche Radioaktivität zu erzeugen?«
    Bronstein runzelte die Stirn. »Dabei sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen, verstehen Sie?« Als Jerri nickte, stellte er einige Zahlen auf seinem Rechenschieber ein, murmelte irgend etwas Unverständliches vor sich hin und sah dann wieder auf. »Der Nullpunkt müßte in etwa viertausend Meter Tiefe liegen«, stellte er fest.
     
    Jerri Stuart, Bob Walters und zwei junge Techniker, die Walters mitgebracht hatte, räumten das untere Ende des langen Konferenztisches ab. Sie breiteten dort Karten des Meeresbodens, geologische Strukturprofile, Temperaturkarten und andere Darstellungen aus, die ein Bild des Puertoricograbens vermittelten, wie er in mehr als neuntausend Meter Tiefe aussah.
    Bob Walters war blaß,

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