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Alarm in Der Tiefsee

Titel: Alarm in Der Tiefsee Kostenlos Bücher Online Lesen
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Atomtriebwerken, deren kurzzeitige Höchstleistung in Notfällen dreihundertfünfzigtausend Pferdestärken betrug. Die Tropfenform war geblieben, aber sie war in entscheidenden Punkten verändert worden.
    Ingenieure hatten die Methoden studiert, mit denen der Delphin die Oberflächenreibung verringert, während er mit höchster Geschwindigkeit schwimmt. Die Haut des Delphins verringert die Wirkung auftretender Turbulenz, so daß das Tier schon nach zwei Sekunden seine Höchstgeschwindigkeit von etwa fünfundzwanzig Knoten erreichte, die es längere Zeit beibehalten konnte. Conan Dark erkannte, daß es zwecklos war, die Hautstruktur des Delphins nachbilden zu wollen, und suchte deshalb nach einem anderen Mittel zur Verringerung der Turbulenz. Bei Versuchen zeigte sich, daß Wärme das beste Mittel war; sie reduzierte die Kräfte, die das U-Boot zurückzuhalten versuchten.
    Wegen ihrer hohen Geschwindigkeit und wegen ihrer Konstruktion nach dem Prinzip negativen Auftriebs manövrierte die Orca unter Wasser wie ein Hochleistungsflugzeug. Unmittelbar hinter ihrem Schwerpunkt begannen kräftige Tragflügel, die an die kurzen Flächen eines Überschalljägers erinnerten. Diese Tragflügel gaben der Orca den Auftrieb, den sie benötigte, um manövrieren zu können.
     
    Conan Dark und Larry Owens brauchten leistungsfähige Triebwerke und genau ansprechende Steuersysteme, um das gewaltige Fahrzeug beherrschen zu können. Aber noch wichtiger war es für sie, unter allen Umständen gute Sicht zu haben.
    In den großen Tiefen, in denen die Orca operieren sollte, waren die Sichtverhältnisse verzweifelt schlecht. Allein aus diesem Grund hatten die Menschen lange vermutet, in den Tiefen der Weltmeere müsse es ruhig und friedlich zugehen. Aber Forscher stießen dort auf riesige Wogen, die sich nur in der Tiefe fortpflanzten, auf eine verwirrende Vielzahl von Strömungen, Inversionsschichten und Turbulenzen und auf andere Kräfte, die dazu beitrugen, die Tiefsee gefährlich und unberechenbar zu machen. Dort gab es rätselhafte Wasserschichten mit gewaltigen Ausmaßen, die an Wolkenberge der Erdatmosphäre erinnerten. Die Forscher stellten erstaunt fest, daß diese Wolken stiegen und fielen, daß sie Höhe, Tiefe und Masse besaßen, daß sie ihre Umgebung beeinflußten und von ihr beeinflußt wurden.
    Menschliche Augen, die im Wasser zu sehen versuchen, stellen rasch fest, daß Licht – gewöhnliches Tageslicht – unter Wasser unzuverlässig ist. Die bewegliche Masse reflektiert und absorbiert die Lichtwellen, so daß ein schwaches, verzerrtes und unwirkliches Bild entsteht. Das Tageslicht dringt nicht weit ins Meer vor, aber auch die stärksten künstlichen Lichtquellen verlieren hier rasch ihre Energie, die das Wasser mühelos aufzusaugen scheint.
    Deshalb sind die Menschen, die sich in diese Tiefen vorwagen, auf andere Hilfsmittel angewiesen: Sie versuchen durch Geräusche zu sehen und verlassen sich auf ihre Sonargeräte. Aber diese Weiterentwicklung des Echolots ist nicht immer zuverlässig, denn Temperaturveränderungen und Unterschiede im Salzgehalt des Meerwassers können akustische Signale verzerren und entstellen. Schallwellen werden von Treibgut aufgesogen und unterliegen anderen Phänomenen, für die es vorläufig keine Erklärung gibt.
    Diese Undurchsichtigkeit der Tiefe machte es notwendig, die Orca mit allen nur vorstellbaren künstlichen Sinnesorganen auszurüsten. Dazu gehörten auch die Scheinwerfer, die das Wasser dicht unter der Meeresoberfläche erhellten, wenn weder Sonne noch Mond schienen. Das beschränkte Gesichtsfeld der Besatzung ließ sich durch schwimmende Fernsehkameras vergrößern, die von Bord aus gesteuert wurden, aber auch dieses Hilfsmittel war nur begrenzt wirksam. Die Orca war jedoch mit weiteren Systemen ausgerüstet, zu denen außer Sonar auch das Ladar gehörte, ein modifizierter Laserstrahl, dessen blau-grünes Licht das Gesichtsfeld der Besatzung erheblich vergrößerte.
    Sonar war keine neue Erfindung auf der Erde; die Fledermäuse bewegten sich bereits seit Jahrmillionen nach dem gleichen Prinzip durch nächtliche Wälder, ohne gegen Hindernisse zu prallen, und die Wale verwendeten es zur Verständigung untereinander, aber offenbar auch zur Rundumorientierung.
    Das Sonar der Orca funktionierte ähnlich, aber Dark und Owens waren der Mühe enthoben, die Signale auf den Leuchtschirmen ihrer Sonargeräte deuten zu müssen. Sobald die Schallwellen zum U-Boot zurückkamen, wurden sie von

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