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Alarm in Sköldgatan

Alarm in Sköldgatan

Titel: Alarm in Sköldgatan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall;Per Wahlöö
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warten. So ging er zu Rönn und bat: »Würdest du mir den Gefallen tun und die Feuerwache in Solna-Sundbyberg anrufen und fragen, wann die Telefonistin Doris Märtensson aus dem Urlaub zurückkommt?«
    »Natürlich kann ich das. Aber was ist denn mit dir los? Du siehst aus, als ob du jeden Moment einen Schlaganfall kriegen würdest?«
    Gunvald Larsson antwortete nicht. Er marschierte zurück in sein Arbeitszimmer, setzte sich an den Schreibtisch und wählte die Nummer der Polizeiwache auf dem Räsundavägen in Solna. War ein Abwasch, das auch noch zu erledigen, solange er in Form war.
    »Gestern hab ich angerufen und nach einer sehr wichtigen Sache gefragt. Nämlich ob Sie so um elf Uhr abends rum am 7. März einen Anruf wegen eines Feuers erhalten haben.«
    Sagte er zur Einleitung, und der Mann in Solna antwortete: »Und ich hab Ihnen gestern schon gesagt, daß im Wachbuch nichts davon steht.«
    »Jetzt hab ich aber zufällig erfahren, daß am Abend ein falscher Alarm kam, genauer gesagt zum Ringvägen 37 in Sundbyberg, und daß die Polizei wie üblich benachrichtigt wurde. Also muß ein Streifenwagen dagewesen sein.«
    »Komisch. Hier ist nichts notiert worden.«
    »Dann überprüfen Sie gefälligst die Beamten, die um diese Zeit im Dienst waren. Wer war das?«
    »Unterwegs? Das kann ich nachschlagen, warten Sie einen Moment.« Gunvald Larsson wartete. Ungeduldig trommelte er mit den Fingern auf der Schreibtischplatte.
    »Hier hab ich's. Wagen 8. Eriksson und Kvastmo zusammen mit einem Anwärter, der Lindskog hieß, Wagen 3, Kristiansson und Kvant…«
    »Das reicht. Wo sind die beiden Armleuchter jetzt?«
    »Kristiansson und Kvant? Im Dienst. Die sind auf Streife.«
    »Schicken Sie die beiden her. Sofort!«
    »Aber…«
    »Kein Aber. Ich will die beiden Idioten hier in der Kungsholmsgatan haben, spätestens in fünfzehn Minuten!«
    Er legte im gleichen Moment auf, als Rönn in der Tür erschien. »Doris Märtensson kommt in drei Wochen wieder. Am 22. April fängt sie wieder an zu arbeiten. Der am Apparat war nebenbei gesagt verdammt böse. Gehört nicht grade zu deinem Fanklub.«
    »Kann ich mir denken. Der wird sowieso immer kleiner.«
    »Ja, das wird er wohl«, gab Rönn verlegen zu.
    Sechzehn Minuten später standen Kristiansson und Kvant in Gunvald Larssons Büro. Beide waren aus Skäne, blauäugig, mit breiten Schultern und einssechsundachtzig lang. Und beide hatten bei früheren Begegnungen mit dem Mordskerl, der ihnen jetzt hinter seinem Schreibtisch gegenübersaß, schlechte Erfahrungen gesammelt. Sie zuckten zusammen, als Gunvald Larssons Blick sie traf, und standen stocksteif da, wie ein Denkmal, das zwei Streifenpolizisten in Lederjacken mit Koppel und blanken Knöpfen darstellt. Außerdem hatten sie ihre Pistolen und Gummiknüppel mitgebracht. Kristiansson hielt seine Mütze krampfhaft mit beiden Händen fest, während Kvant seine auf dem Kopf behalten hatte.
    »Aha, da seid ihr also. Ihr beiden Dummköpfe.«
    »Weshalb sind wir denn eigentlich . . .«, begann Kvant, brach aber ab, als der Mann hinter dem Tisch sich erhob.
    »Es handelt sich nur um eine einfache Sache«, antwortete Gunvald Larsson freundlich. »Abends am 7. März, zehn nach elf, seid ihr zum Ringvägen 37 in Sundbyberg geschickt worden, weil es da brennen sollte. Könnt ihr euch daran erinnern?«
    »Nein«, antwortete Kvant unwillig, »davon weiß ich nichts mehr.«
    »Fangt nicht an zu lügen!« schnaubte Gunvald Larsson. »Wart ihr dort oder nicht? Antwortet!«
    »Ja, vielleicht«, gab Kristiansson zögernd zu. »Wir waren . . . ich meine, ich glaub, ich kann mich erinnern. Aber…«
    »Was aber?«
    »Aber das war ein falscher Alarm, da war nichts los«, verbesserte sich Kristiansson.
    »Sag nichts, Kalle, er legt dich nur rein«, flüsterte Kvant warnend. Dann fügte er mit lauter Stimme hinzu: »Ich kann mich nicht entsinnen.«
    »Wenn einer von euch noch einmal lügt«, donnerte Gunvald Larsson, »dann kriegt er von mir persönlich einen Tritt in den Hintern, daß er bis ins Fundbüro von Skanör-Falsterbo, oder wo ihr sonst herkommt, fliegt. Lügen könnt ihr vor Gericht oder sonstwo. Aber nicht hier! Und nimm gefälligst die Mütze ab, dämlicher Kerl!«
    Kvant riß sich die Mütze vom Kopf und klemmte sie unter den linken Arm, schielte zu Kristiansson und maulte: »Das war deine Schuld, Kalle. Wenn du nicht so verdammt faul gewesen wärst…«
    »Du wolltest, daß wir überhaupt nicht hinfahren sollten. Du hast doch

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