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Alarm in Sköldgatan

Alarm in Sköldgatan

Titel: Alarm in Sköldgatan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall;Per Wahlöö
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Möglichkeit, sich frei zu bewegen. Die einzige Person, die mit Sicherheit gewußt haben muß, daß das Feuer um 23.10 Uhr ausbrechen würde, ist die, die den Brand gelegt hat (oder, sofern Anstiftung vorliegt, die den Täter angestiftet hat). Demnach ist es wahrscheinlich, daß diese Person, mit anderen Worten, der Täter, die Feuerwehr in Sundbyberg angerufen hat.
    Frage 1: Warum hat der Täter die falsche Feuerwache angerufen?
    Mögliche Antwort: Weil er sich zu der Zeit in Solna oder Sundbyberg aufhielt und nur mangelhafte Ortskenntnisse von Stockholm und Umgebung besitzt. Frage 2: Warum hat der Täter die Feuerwehr überhaupt alarmiert?
    Mögliche Antwort: Er wollte Malm töten, hatte aber nicht die Absicht, die übrigen zehn Personen, die sich im Haus befanden, ebenfalls zu töten oder zu gefährden. Meiner Ansicht nach ist dieser Punkt wichtig, denn er unterstreicht nochmals die genaue Planung und die berufsmäßige Art der Durchführung des Verbrechens.
    Gunvald Larsson las noch einmal gründlich durch, was er geschrieben hatte. Er überlegte einige Minuten, dann strich er die drei Worte die Polizei und durch. Die Streichungen machte er mit dem Kugelschreiber so gründlich, daß man eine kriminaltechnische Untersuchung hätte anordnen müssen, um den ursprünglichen Text entziffern zu können.
    »Gunvald hat eine Spur gefunden«, sagte Martin Beck.
    »So?« fragte Kollberg zweifelnd. »Ein Stück Eisenbahnschiene, nehme ich an.«
    »Nein. Wirklich eine wichtige Sache, der erste richtige Faden.« Kollberg las den Text durch und nickte.
    »Bravo, Larsson«, sagte er. »Wirklich prima. Besonders der Satz ›oder, sofern Anstiftung vorliegt, die den Täter angestiftet hat‹. Das ist wirklich toll «
    »Ehrlich?« fragte Gunvald Larsson geschmeichelt.
    »Spaß beiseite«, sagte Kollberg. »Jetzt müssen wir nur noch diesen verdammten Olofsson finden und ihm nachweisen, daß er das Telefongespräch geführt hat. Aber wie sollen wir das anstellen?«
    »Ganz einfach. Eine Telefonistin hat das Gespräch angenommen. Wahrscheinlich kann sie sich an die Stimme erinnern. Diese Mädchen sind oft sehr geschickt. Leider macht sie gerade Urlaub, und wir können sie nicht erreichen. Aber in drei Wochen ist sie wieder da.«
    »Und bis dahin müssen wir den Olofsson ganz einfach finden«, sagte Kollberg.
    »Ja«, bestätigte Rönn.
    Dieses Gespräch fand am Freitag, dem 29. März, statt.
    Die Tage vergingen. Monatsende. Eine Woche Beinahe zwei. Und immer noch war der Mann, der Bertil Olofsson hieß, spurlos verschwunden.

19
    Malmö ist Schwedens dritte große Stadt und unterscheidet sich in vielem von Stockholm. Die Einwohnerzahl ist nur etwa ein Drittel so hoch, dann liegt die Stadt im flachen Land, während sich Stockholm über viele Inseln mit zum Teil steilen Ufern verteilt. Malmö liegt auch sechshundert Kilometer südlicher als die Hauptstadt und ist für das ganze Land das Tor nach Mitteleuropa. Alles ist dort etwas gemütlicher, die Leute sind weniger aggressiv, und man behauptet sogar, daß die Polizeibeamten höflicher und freundlicher sind. Auch das Klima ist milder. Es regnet oft, aber es wird selten richtig kalt, und lange bevor im Frühjahr in Stockholm das Eis aufbricht, klatschen dort die Wellen des Öresunds leicht gegen die flachen Sandstrände und die niedrigen Kalkfelsen. Der Frühling kommt zeitig im Vergleich zu den übrigen Landesteilen und die Monate Februar, März und April überraschen häufig mit Sonne und strahlend blauem Himmel und hin und wieder auch mit windstillen Tagen.
    Sonntag, der 7. April, war ein solcher Tag.
    In den Schulen hatten die Osterferien begonnen, und viele Leute waren verreist, wenn nicht für länger, so wenigstens über das Wochenende zu Freunden oder Bekannten aufs Land oder um nach ihren Sommerhäuschen zu sehen. Noch zeigten die Bäume keine grünen Knospen, aber lange würde es nicht mehr dauern, und an den Wegrändern blühten die ersten gelben Frühlingsblumen.
    Im Industriehafen, der im nordöstlichen Teil der Stadt liegt, war es an diesem Sonntagnachmittag ungewöhnlich ruhig. An und für sich nicht verwunderlich, denn das Gelände liegt ein gutes Stück von den Wohngebieten der Stadt entfernt und kann kaum einen Spaziergänger oder Autofahrer anlocken. Lange Kaimauern, viele Kräne und Güterwagen, Bretterstapel und große Haufen verrosteter Eisenträger, ab und zu bellt ein Wachhund in einem eingezäunten Fabrikgelände. Einige dänische Baggerschiffe, deren

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