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Alarm in Sköldgatan

Alarm in Sköldgatan

Titel: Alarm in Sköldgatan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall;Per Wahlöö
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sind Sie da so sicher?«
    »Ich kenne in Stockholm viele Ausländer. Und mindestens zweimal im Jahr fahr ich in den Süden. Vor allem lernen die Engländer und Amerikaner niemals Schwedisch. Vielleicht ein Franzose. Möglicherweise auch Italiener. Wie gesagt, vielleicht Franzose.«
    »Aber das raten Sie nur, nicht?«
    »Na ja, er sagte zum Beispiel ›Hauss‹.«
    »Hauss?«
    »Ja, oder noch besser ›auss‹. Das H war kaum zu hören.« Er blickte auf seine Notizen und schlug vor: »Wir wollen Wort für Wort vornehmen. Erst sagte er also: Es brennt im Haus Ringvägen 37.«
    »Nein, er sagte: Es brennt am Haus Ringvägen 37. Im ersten Stock. Und er sagte ›auss‹ und ›ssieben‹. Für mich hörte sich das französisch an.«
    »Mit einem Franzosen waren Sie wohl nicht verlobt?«
    »Nein… ich kenne mehrere… ich habe mehrere französische Freunde.«
    »Wie sagte er ›ja‹?«
    »Mit offenem a, wie die Leute in Skane.«
    »Wir lassen wieder von uns hören. Sie können das ja wunderbar.«
    »Wollen Sie nicht vielleicht…?«
    »Sich an etwas erinnern, meine ich. Auf Wiedersehen.«
    »Kann man davon ausgehen, daß Olofsson Schwedisch mit starkem Akzent spricht und ›auss‹ statt Haus sagt oder ›ssieben‹ statt sieben«, fragte Gunvald Larsson, als sie am nächsten Tag im Polizeigebäude in der Kungsholmsgatan mit der Besprechung begannen.
    Die anderen starrten ihn fragend an.
    »Und erster Stock, wenn er das Erdgeschoß meint?«
    Keiner antwortete, auch Gunvald Larsson schwieg einen Augenblick. Dann wandte er sich an Martin Beck und fragte: »Dieser Jycke oder wie der nun heißt, den du da draußen in Västberga hast . . .«
    »Skacke.«
    »Ja, der, kann man sich auf den verlassen?«
    »Kommt drauf an.«
    »Ist er fähig, in Sundbyberg rumzufahren und die Telefonzellen abzuklappern?«
    »Kann man das nicht der Polizei da draußen überlassen?«
    »Um Gottes willen, nein. Schick den Jungen los. Er soll sich einen Stadtplan nehmen und alle Telefonzellen einzeichnen, in denen noch der alte Anschlag mit der Telefonnummer der Feuerwehr in Sundbyberg hängt.«
    »Willst du das mal näher erklären?« Gunvald Larsson erklärte.
    Martin Beck strich sich nachdenklich das Kinn.
    »Hört sich geheimnisvoll an«, meinte Rönn.
    »Was ist geheimnisvoll?« fragte Hammar, der gerade in das Zimmer gepoltert kam und Kollberg mitbrachte.
    »Alles«, antwortete Rönn sorgenvoll.
    »Gunvald, du bist angezeigt worden. Dienstvergehen«, rief Hammar und schwenkte einen Bogen Papier.
    »Von wem?«
    »Ein Erster Polizeiassistent Ullholm in Solna. Er behauptet, davon erfahren zu haben, daß du unter den Feuerwehrleuten da draußen bolschewistische Propaganda machst. Während der Dienstzeit!«
    »Ach so, Ullholm. Das ist nicht das erste Mal.«
    »Ging es damals um die gleiche Sache?«
    »Nein. Ich hatte das Ansehen der Polizei geschädigt, weil ich ein unanständiges Wort im Wachlokal in Klara gesagt hab.«
    »Mich hat er auch angezeigt«, berichtet Rönn. »Im Herbst nach dem Mord im Bus. Weil ich nicht Namen und Dienstgrad genannt habe, als ich den Sterbenden im Karolinska-Krankenhaus verhört habe. Obwohl er selbst gesehen hat, daß der Bursche es höchstens noch dreißig Sekunden macher würde, bis er starb.«
    »Na, wie sieht's denn aus?« fragte Hammar aufmunternd und blickte um sich. Keiner antwortete, und es dauerte nur einen Moment, bis Hammar wieder ging. Zurück zu seinen ständigen Konferenzen mit der Staatsanwaltschaft, den Herren von der obersten Polizeibehörde und anderen hohen Tieren, die auch dauernd fragten, wie es denn aussieht. Er hatte viel zu erdulden.
    Martin Beck sah verstimmt und nachdenklich aus. Außerdem hatte er seinen ersten Schnupfen in diesem Frühjahr und mußte sich alle fünf Minuten die Nase schnauben. Schließlich sagte er: »Wenn es Olofsson war, der da angerufen hat, kann er durchaus seine Stimme verstellt haben. Es ist doch naheliegend, daß er das gemacht hat.«
    Kollberg schüttelte energisch den Kopf. »Meinst du wirklich, daß Olofsson als geborener Stockholmer sich hinstellt und die Feuerwehr in Sundbyberg anruft?«
    »Wohl kaum«, sagte Gunvald Larsson, Das war eigentlich alles, was am Dienstag, dem 23. April, geschah. Mittwoch und Donnerstag passierte gar nichts, aber als sie sich am Freitag wieder zur Besprechung trafen, fragte Gunvald Larsson: »Hat Tacke was erreicht?«
    »Skacke«, korrigierte Martin Beck und nieste.
    »Er ist ziemlich verschwiegen«, antwortete Kollberg.
    »Ich

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