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Alarm in Sköldgatan

Alarm in Sköldgatan

Titel: Alarm in Sköldgatan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall;Per Wahlöö
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wenn die Sonne scheint und alle tanzen und glücklich sind.«
    »Glücklich?«
    Sie sah ihn aufmerksam an. Hier stand ein echter Mann, das sah man sofort. Groß und stark und nicht zu halten. Vielleicht auch ein bißchen brutal, aber dann macht es Spaß.
    »Wer sind Sie?« fragte sie interessiert.
    »Polizeibeamter. Ich heiße Larsson. Am Abend des 7. März, zehn nach elf, haben Sie am Telefon einen blinden Alarm entgegengenommen. Können Sie sich daran erinnern?«
    »Na klar. Wir haben selten mal blinden Alarm. Ringvägen in Sundbyberg.«
    »Gut. Was sagte der Anrufer?«
    »Es brennt am Haus Ringvägen 37. Im ersten Stock.«
    »War es ein Mann oder eine Frau?«
    »Ein Mann.«
    »Hat er noch mehr gesagt?«
    »Nein. Nur das.«
    »Sind Sie sicher, daß es nur diese Worte waren?«
    »Ja, so gut wie sicher.«
    Er nahm einige lose Blätter aus der Tasche und einen Kugelschreiber. Schrieb etwas auf.
    »Ist Ihnen dabei noch was aufgefallen?«
    »Klar, 'ne ganze Menge.«
    Der Mann schien überrascht. Zog die Stirn kraus und starrte sie aufdringlich und gierig mit seinen blauen Augen an. Schwedische Männer hatten eigentlich auch ihre Vorteile. Schade, diese Blutergüsse. Aber vielleicht hatte dieser keine Vorurteile.
    »Aha, was denn?«
    »Na, erst mal hat er von einem Automaten aus angerufen. Ich hörte, wie es im Apparat klickte, ehe das Gespräch zustande kam. Wahrscheinlich rief er von einer Telefonzelle in Sundbyberg aus an.«
    »Wie kommen Sie denn darauf?«
    »Ja, in einigen Häuschen hängen noch die alten Schilder mit unserer direkten Telefonnummer. Jetzt möchten die ja, daß möglichst alle 112 anrufen, also die Alarmzentrale.«
    Der Mann nickte und schrieb.
    »Aber ich hab die Adresse wiederholt, und dann hab ich gefragt: ›Hier in der Stadt? Also in Sundbyberg?‹ Dann wollte ich fragen, wie er heißt und so weiter.«
    »Aber das haben Sie nicht gemacht?«
    »Nein. Er hat nur ›ja‹ gesagt und eingehängt. Er schien es eilig zu haben. Aber Leute, die anrufen und sagen, daß es brennt, sind ja immer aufgeregt und nervös.«
    »Er hat Sie also unterbrochen?«
    »Ja. Ich glaub, ich hab nicht mal das Wort Sundbyberg ganz ausgesprochen.«
    »Nicht?«
    »Nein, ich hab's zwar gesagt, aber er hat mich mitten im Satz unterbrochen, ›ja‹ gesagt und aufgelegt. Ich glaub nicht, daß er's noch gehört hat.«
    »Wußten Sie, daß es an der gleichen Adresse in Stockholm zu der Zeit gebrannt hat?«
    »Nein. In der Nacht war ein großes Feuer in Stockholm. Ich hab die Meldung von der Zentrale ungefähr zehn oder zwölf Minuten später bekommen. Aber das war in der Sköldgatan.« Sie sah ihn forschend an und fragte: »Sagen Sie mal, sind Sie nicht der, der all die Menschen aus dem brennenden Haus geholt hat?«
    Er antwortete nicht, und einen Augenblick später sagte sie: »Doch, das waren Sie. Ich hab doch die Bilder gesehen. Aber ich hab nicht gedacht, daß Sie so groß sind.«
    »Sie haben offenbar ein gutes Erinnerungsvermögen.«
    »Als ich erfahren hab, daß es ein falscher Alarm war, hab ich versucht, mir die Einzelheiten zu merken. Die Polizei fragt ja immer danach, die hier draußen jedenfalls. Aber diesmal haben sie nichts von sich hören lassen.«
    Der Mann runzelte die Stirn. So sah er gut aus. Sie schob die rechte Hüfte ein wenig vor und beugte gleichzeitig das rechte Bein, so daß der Fuß nur noch auf den Zehen stand. Sie hatte hübsche Beine, jetzt waren sie noch dazu braungebrannt.
    »Was fällt Ihnen noch dazu ein? Zu dem Mann?«
    »Er war kein Schwede.«
    »Ausländer?«
    Er bekam noch tiefere Falten auf der Stirn und starrte ihr ins Gesicht. Wirklich ärgerlich, daß sie die Pantoffeln angezogen hatte. Sie hatte hübsche Füße, das wußte sie. Und Füße können viel ausmachen.
    »Ja. Er sprach mit starkem Akzent.«
    Der große Polizist überlegte einen Moment, dann fragte er: »Welche Nationalität, was glauben Sie?«
    »Es war kein Deutscher und auch kein Finne. Und natürlich kein Däne oder Norweger.«
    »Woher wollen Sie das denn wissen?«
    »Die Finnen erkennt man ja sofort, und ich war… mit einem Deutschen 'ne Zeitlang verlobt.«
    »Meinen Sie, daß er gebrochen Schwedisch sprach?«
    »Nein, durchaus nicht. Man verstand, was er sagte, und er sprach flüssig und ziemlich schnell.«
    Sie zog die Stirn kraus und dachte nach. Jetzt müßte sie besonders interessant aussehen.
    »Spanier war er wohl auch nicht. Und kein Engländer.«
    »Amerikaner?« schlug der Mann vor. »Bestimmt nicht.«
    »Warum

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