Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach

Titel: Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
Vom Netzwerk:
rollen. Und die wenigsten tanken bleifrei.«
    Dem war nichts hinzuzufügen.
    Alle dachten eine Weile nach – über die Plastiktüte im Magen der verendeten Hirschkuh und über die Pest aus den Auspuffen.
    »Hach«, sagte Erna dann. »Gleich sind wir da, nicht wahr? Willi wird erleichtert sein. Diese Dunkelheit! Und kühl ist es auch. Ob Sie mal hupen, Herr Hortensen? Damit er uns hört.«
    »Nicht nötig«, erwiderte er lächelnd.
    Sie hatten die letzte Kurve durchfahren.
    Das Fernlicht strich über die Front des Gasthauses SAURÜCKEN.
    Es wirkte trostlos in der menschenleeren Dunkelheit. Hortensen fuhr bis zum Eingang, hielt und schaltete den Motor aus.
    Karl öffnete seine Tür und sprang ins Freie.
    Galant half er dann Frau Sauerlich beim Aussteigen. Die Scheinwerfer brannten noch.
    Das war Absicht, nicht etwa Vergesslichkeit.
    Das Licht bannte Fichten, Erlen und Weiden an ihren Platz – wo sie allerdings auch ohne diese Einwirkung geblieben wären. Sie hatten sozusagen Wurzeln geschlagen.
    Freudig sah Erna sich um.
    »Wo ist er denn?«
    »Er scheint gut drauf zu sein«, meinte Gaby. »Er versteckt sich.«
    »Willi, komm raus!«, rief Karl. »Wir haben dich gesehen.«
    Alle blickten umher.
    Zweige rührten sich, weil der Nachtwind ziemlich umtriebig war. Sonst rührte sich nichts.
    Jetzt übertreibt er, dachte Gaby. Manchmal hat er kein Gefühl für das Maß.
    »Heh, Willi!«, rief Hortensen. »Wir haben zwei Tafeln Schokolade mitgebracht. Sollen wir sie verspeisen?«
    »Wenn das nicht wirkt«, lachte Erna, »muss mein Willi sterbenskrank sein.«
    Es wirkte nicht.
    Lange Augenblicke herrschte Stille.
    Da stimmt was nicht, dachte Gaby.
    »Er hat doch gesagt, dass er hier, genau hier, warten will«, wandte sie sich an Erna.
    Denn zum Schluss hatte Klößchen am Telefon wieder mit seiner Mutter gesprochen.
    »Vor dem Gasthaus«, nickte Erna, »wollte er warten.« Alle begannen zu rufen.
    Es schallte durch den Wald, dass die Tiere glauben mussten, es sei Jahrmarkt.
    »Willi, wo steckst du?« – »Willi, sei nicht albern!« –»Willi, wir fahren ohne dich zurück.« – »Willi, wir frieren.« – »Willi, wir sind hiiiiier.«
    Dann kehrte Stille ein.
    Das war unheimlicher, als hätte sich mit klagendem Geheul ein Rudel hungriger Wölfe angekündigt.
    »Wo ist er hin?«, flüsterte Erna. »O Gott! Ob er losgezogen ist – und sich verirrt hat?«
    »Keine Ahnung«, murmelte Hortensen. »Verirrt? Irgendwo eingeschlafen? Verunglückt? Das ist doch alles ganz dumm. Vielleicht sollten wir noch warten. Dann rufen wir den Kommissar an. Ein Telefon haben wir ja.«

10. Keine Fluchtgefahr
    Während Glockners BMW durch die abendlichen Straßen sauste, arbeitete Tim die Gedanken auf, die seinen Kopf füllten.
    Irre, diese Kurzschlussentführung! Ausgerechnet zwei Typen wie Biezich und Schmerl! Der arme Willi nun im Wald allein. Und Hennig Fühme, der Widerling, spielt plötzlich auch wieder mit. Aber wie der ins Spiel kommt! Als Rechtsberater zweier Kleinganoven. Wie soll man das schnallen?
    »Ich möchte bei Fühme sein, bevor die beiden auftauchen«, sagte Glockner.
    »Sie meinen«, fragte Vogt, »Biezich und Schmerl könnten sich die Sache anders überlegen – und türmen?«
    Der Kommissar nickte. »Es scheint, sie treffen ihre Entscheidungen sehr plötzlich. Und wer weiß, wozu Fühme ihnen rät.«
    »Aber mal angenommen«, sagte Tim, »sie stellen sich – und Willi ist unversehrt. Wie schlimm trifft die beiden dann die Härte des Gesetzes?«
    Glockner hob die Achseln. »Wie das Gericht entscheidet, lässt sich oft nicht vorhersagen. Aber der Unterschied zwischen einer vollendeten Lösegelderpressung und diesem Einbruch mit Kurzzeitentführung ist natürlich gewaltig. Schlimmes haben Biezich und Schmerl wohl nicht zu befürchten.«
    Sie erreichten die Baisröder Straße und hielten vor der Adresse.
    Sofort sah sich Tim nach dem braunen Kombi um – aber vergebens.
    Auch jetzt stand die Haustür offen.
    Sie klingelten an der Fühme-Wohnung.
    Jörg öffnete.
    »Ich ahne, weshalb Sie kommen«, meinte er lächelnd, »mein Bruder war völlig von den Socken. Biezich und Schmerl, nicht wahr?«
    »Allerdings!«, sagte Glockner.
    »Sie riefen an. Vorhin. Vor... na, es ist noch nicht lange her. Sie waren wohl schon auf dem Weg ins Präsidium und baten Hennig, sofort hinzukommen. Weil sie ihn als j uristischen Berater brauchen. Sie haben ihm alles berichtet, und uns ist klar geworden, weshalb Sie, Herr Kommissar, vorhin hier

Weitere Kostenlose Bücher