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Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach

Titel: Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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schon angerichtet hat. Grundsätzlich stimme ich dir allerdings zu. Mit einer Einschränkung. Sie muss diesen Ewald preisgeben, muss uns seinen vollen Namen sowie Adresse nennen. Denn der Kerl, Gaby, ist ein Fall für deinen Vater.«
    Damit wurde dieses Thema erst mal beiseite geschoben. Tim war an der Reihe, über Zado, Fährmann und Kläschbach zu berichten.
    »Gangstermethoden an unserer Schule!«, empörte sich Gaby. »Dem müssen wir einen Riegel vorschieben. Sofort!«
    »Ich konnte Fährmann noch nie leiden«, sagte Karl. »Als Schulsprecher-Vize ist der Typ eine totale Fehlbesetzung. Aber das hat man ja oft, wenn es um Ämter und Politik geht. Da sind nicht die großen Charaktere an der Spitze, die selbstlosen Menschen mit Moral und Prinzipien, sondern die hinterhältigen. Durchtrieben und gewissenlos muss man sein, um auf dem Gebiet Karriere zu machen.«
    »Um den Posten des Schulsprechers werde ich mich niemals bewerben«, grinste Tim. »Nicht mehr nach deinen Ausführungen, Karl. Aber den Fährmann werden wir jetzt mit dem Rücken an die Wand drücken. Wer kennt die Adresse?«

9. Mutter und missratener Sohn
    Ihm, Gert Fährmann, wäre der Verlust gar nicht aufgefallen. Aber Luzi, seine Mutter, kümmerte sich um alles. Sie vermisste den goldenen Manschettenknopf.
    Luzi Fährmann bezog Witwenrente. Damit kam sie aus, zumal das Reihenhaus in der Kalt-Wein-Straße abbezahlt war. Drei Monate vor seinem Tod hatte Vater Fährmann – ein höherer Beamter – die letzte Rate überwiesen.
    Luzi war eine Frau von Anfang fünfzig, hatte eine braunblonde Kräuselfrisur und ihrem Sohn die kurze Oberlippe vererbt. Zurzeit konnte sich Luzi nur mit einem Krückstock bewegen. Der linke Knöchel war gebrochen. Das Bein steckte bis zum Knie in Gips.
    Für die auskömmliche Witwenrente war sie ihrem Mann über den Tod hinaus dankbar. Doch für Luxus waren natürlich keine Mittel vorhanden und das Taschengeld für Gert fiel nicht gerade üppig aus.
    Trotzdem verfügte der 19-Jährige über eine Reihe von Kostbarkeiten, deren Herkunft Luzi sich nicht erklären konnte. Dazu gehörten auch die Manschettenknöpfe.
    Selbstverständlich hatte sie ihren Sohnemann gefragt. Aber seine Antworten waren wie Wasser, das man mit gespreizten Fingern schöpft.
    Von Geschenken als Anerkennung hatte er was gefaselt, als Anerkennung für seine – Gerts – Leistungen als Berater. Berater für geschäftliche Transaktionen – da er, Gert, sich doch so gut auf dem Aktienmarkt auskenne. Es sei der Umgang mit interessanten und wohlhabenden Leuten.
    Luzi hatte das Gefühl, dass ihr Sohn log. Aber sie bohrte nicht nach. Sein Benehmen konnte sehr hässlich sein. Trotzdem vergötterte sie ihn, ihren einzigen Sohn. Im Stillenhoffte sie, dass er rechtmäßig erworben hatte, was er besaß: die goldenen Manschettenknöpfe, die teure Uhr, die kostspielige Stereo-Anlage, die vielen Goldmünzen und das Geld für das Motorrad, das er sich kürzlich gekauft hatte.
    Es war früher Abend. Gert saß im Wohnzimmer vor dem Fernsehapparat. Sie hatten gemeinsam gegessen und der Sohnemann trank jetzt ein Bier.
    »Komisch, dass ich Nicole telefonisch nicht erreichen kann«, sagte Luzi.
    Nicole Bertram war ihre Freundin, eine alleinstehende Frau.
    Sie wohnte in der Nähe.
    Gert antwortete nicht.
    Luzi blieb vor dem Sessel stehen, war noch unschlüssig, ob sie sich setzen sollte. Der Krimi, den Gert sich ansah, interessierte sie nicht.
    »Gert ... «
    »Was ist?« Es klang ungehalten und er nahm den Blick nicht vom Bildschirm.
    »Ich habe eben dein blaues Seidenhemd in die Wäsche gegeben. Einer deiner Manschettenknöpfe fehlt.« »Was?«
    »Am Hemd war nur noch einer. Am linken Ärmel. Rechts, der fehlt. Du hast doch das Hemd vorhin erst ausgezogen. Ist dir nichts aufgefallen?«
    Er wandte den Kopf. Immerhin.
    »Ich hatte die Ärmel hochgerollt.«
    Luzi nickte. »Trotzdem ist einer der Manschettenknöpfe weg. Wäre doch ein Jammer. Gold ist wertvoll. Und die schönen Initialen.«
    G. F. – so waren die Manschettenknöpfe gekennzeichnet.Es handelte sich um verschnörkelte Buchstaben, die Gerts Wesen entsprachen, wie Luzi meinte.
    »Willst du nicht suchen?«
    Stöhnend lehnte er sich zurück. »Die Dinger werden sich schon finden. Und wenn nicht? Gestern hatte ich das Hemd an. Heute in der Schule. Und nachmittags bis vorhin. Ich war... Ja, wo war ich denn überall? Ah, weiß schon. Gestern Abend im PULVERFASS habe ich mir die Ärmel hochgerollt. Bestimmt habe ich den

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