Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach
Deshalb... Also gleich, noch vor der Arbeitsstunde, war ich hier.«
Tim stöhnte. »Hättest du doch uns was gesagt!« Reinhold schwieg betreten.
»Und jetzt?«, fragte Tim. »Wolltest du die Sachen zurückholen? Oder nur nachsehen?«
»Ich wollte den Zehner retten. Den Zehn-Mark-Schein, den ich von Klößchen eingetauscht habe. In meiner Panik vorhin habe ich den Schein leider unter die 50 Mark gemischt. Fünf Zehner waren das. Dass der Schein mit der richtigen Seriennummer dabei ist, habe ich jetzt erst gemerkt. Ich besitze noch einen anderen Zehner und wollte auswechseln. Aber Zado war schon hier. Nun ist es nichts mehr mit der Zehner-Jagd bei der Zeitung.«
Tim, dessen Gedächtnis für Zahlen der Gehirnsülze seines Freundes Computer-Karl nicht nachsteht, sagte: »Eine abgegriffene Zehner-Banknote mit der Seriennummer CP 2139639 A, richtig? Und auf der Rückseite hat jemand Tinte über das Segelschiff gekleckst. Der Fleck sieht aus wie ein Kleeblatt.«
Reinhold hob die Achseln. »Auswendig weiß ich die Nummer nicht. Das mit dem Fleck stimmt.«
»Oh, oh, oh!«, ließ Klößchen sich vernehmen. »Da fällt dem Zado noch ein zusätzlicher 90-Mark-Gewinn in den Schoß – und das ist unsere Chance.«
»Was meinst du?«, fragte Tim.
»Na, die Zeitung veröffentlicht doch jeden Gewinner namentlich. Zado macht vielleicht mit bei der Zehner- Jagd. Und schon haben wir ihn.«
Tim verdrehte die Augen. »Eine sehr kleine Chance, würde ich sagen. Dass Zado sich solchermaßen an die Öffentlichkeit wagt, halte ich für unwahrscheinlich.«
»Man kann nie wissen.Ab morgen lese ich Zeitung.«
»Hast du den Erpresserbrief noch?«, fragte Tim jetzt Reinhold.
Kopfschütteln antwortete. »In die Toilette geworfen und runtergespült.«
»Na ja.Vergiss, dass du mit uns darüber gesprochen hast. Bei diesem Zado handelt es sich um eine Schutzgeldmafia, die hier ganz schön abkassiert. Mindestens ein interner Schüler muss beteiligt sein. Weil nur der nicht auffällt, wenn er in die Buden geht und die Mitteilungen auslegt. Unser Verdacht richtet sich außerdem auf einen Externen. Aber das ist noch nicht spruchreif. Bis später!«
Tim und Klößchen radelten zur Straße zurück.
»Dass wir Kläschbach und Fährmann im Visier haben«, meinte Klößchen, »wolltest du nicht sagen, nein? Ist noch zu früh,ja? Und ein Verdacht ist kein Beweis.«
»Ganz recht. Aber nachher packen wir den Stier bei den Hörnern. Damit meine ich: Fährmann soll mir Rede und Antwort stehen. Wieso er mich verpetzt mit neuntägiger Verspätung? Und wieso er das Datum fälscht.«
»Dass er dich angeblich erst gestern Nacht vor dem PULVERFASS gesehen hat, das musste er sagen. Sonst hätte der Direx gefragt: Wieso Fährmann, haben Sie’s nicht gleich gemeldet?«
Tim nickte. »Das ist es ja. Wir wissen, weshalb Fährmannneun Tage braucht, bis er sich entschließt, mich in die Pfanne zu hauen. Weil sich ihm heute damit eine Möglichkeit bot, mich von dem 16-Uhr-Termin im MAUSELOCH fernzuhalten. Aber das kann mir dieses Stinktier nicht offenbaren. Deshalb bin ich gespannt auf seine Antwort.«
Gaby und Karl warteten am Rindermarkt, wo jetzt – nach Geschäftsschluss – das Gewimmel nachließ. Parkplätze wurden frei. Die letzten Einkäufer eilten heimwärts. Vor den Rotlicht-Ampeln verkürzte sich die Wartezeit.
Tim küsste seine Freundin auf die Wange, bewunderte den gestutzten Pony und fand auch die neue Haarlänge toll.
»Ich sehe keinen Unterschied«, meinte Klößchen. »Vorher, Pfote, waren deine Haare hinten 45 Zentimeter lang. Jetzt würde man 44 bis 44 1/2 messen. Vom modernen Stoppelkopf bist du weit entfernt.«
»Dir fehlt einfach der Blick für den Pfiff«, erwiderte sie. »Und eine Bürstenfrisur würde ich dir empfehlen. Die streckt.«
Karl hatte seine Walkies zwischenzeitlich nach Hause gebracht. Er berichtete, was den Dieb Ewald und seine Azubi Carina Vadutti betraf.
Gaby fügte hinzu, keine Mark hätte gefehlt aus ihrem Portemonnaie. »Deshalb sehe ich Carina auch in etwas milderem Licht. Sie ist bestimmt noch zu retten. Wer weiß, womit dieser Ewald sie zum berufsmäßigen Diebstahl verführt hat. Klar! Not ist keine Entschuldigung. Wohin kämen wir sonst. Aber wir sollten das Mädchen nicht gleich anzeigen, sondern erst mal auf sie einwirken.«
»Du meinst«, sagte Tim, »sie auf den rechten Weg zurückführen, wie es so schön heißt.«
Gaby nickte.
»Wir wissen aber nicht«, gab er zu bedenken, »wie viel Schaden sie
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