Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach
Otto«, er meinte Fengstein, »betrifft das genauso. Warum gebt ihr nicht endlich zu, dass einer von euch beiden Zado ist? Oder seid ihr’s gemeinsam?«
Fengstein verdrehte die Augen himmelwärts, bis man nur noch das Weiße sah.
Hugo Plaschke lachte hohl. »Du musst uns schon glauben. Keiner von uns ist Zado. Der große Boss hält sich im Hintergrund. Ich kann nur wiederholen, Gert: Auch mirgibt er sich nicht zu erkennen. Und ich bin ja der Einzige von uns, der Kontakt zu ihm hat. Zado ruft mich an. Ich treffe ihn. Nachts. Aber er bleibt immer im Dunkeln. Außer Mantel und Hut sehe ich nichts von ihm. Er flüstert auch nur, sodass ich gar nicht weiß, wie seine Stimme bei voller Lautstärke klingt. Wir müssen das hinnehmen. Denn er ist der Boss. Er hat die Ideen. Er hat uns die Tricks beigebracht. Nach seinen Anweisungen läuft alles. Und es läuft großartig. Die Idee, Kaufhausdiebe abzukochen, bewährt sich. Die wehren sich nicht – weil sie am kürzeren Hebel sitzen. Und wie viel bei kleinen Internatsschülern zu holen ist, das wissen wir inzwischen. Allein 50 kostbare Armbanduhren konnten wir abstauben, 39 Kofferradios, wertvolle Schreibgeräte und auch Bargeld. Zado sagte mir, dass er bereits daran denkt, unsere Schutzgeldmafia auch auf andere Schulen auszudehnen. Das Mädchen-Gymnasium wäre geeignet. Mädchen ängstigen sich schnell, wenn man ihnen droht, die Haare abzuschneiden – oder was ins Gesicht zu schütten, worunter der Teint leidet. Eine milde Säure, vielleicht. Bodo und Frank könnten auch das übernehmen. Doch das ist Zukunftsmusik. Erst mal haben wir mit der Internatsschule zu tun. Wobei ich übrigens bedauere, dass wir deinen Freund Achim Kläschbach als Fünften mit reingenommen haben. Eigentlich bräuchten wir den nicht. Aber jetzt ist er eingeweiht und muss seinen Anteil kriegen.«
»Und ob wir den brauchen!«, rief Gert. »Gerade vorhin hat er verhindert, dass wir auf die Nase fallen. Es hätte nämlich beinahe eine Panne gegeben.«
»Wieso?«
»Dieser Hans-Peter Mühlsen hat meinen Zahlungsbefehl verloren. Und ausgerechnet Peter Carsten, den alleTim nennen, musste ihn finden. Dieser Typ ist ein Kotzbrocken. Noch ziemlich jung, erst 13, aber nicht zu unterschätzen. Mischt sich in alles ein, hat einen Gerechtigkeitswahn und kennt – leider – kein bisschen Angst. Zusammen mit drei Freunden stellt er die TKKG-Bande dar.«
»Und?«
»Zum Glück sah Achim Kläschbach, dass Tim den Zettel fand. Denn wie zu erwarten: Tim wollte uns – also Zado – eine Falle stellen, wollte dort lauern, wo die Beute abgeholt wird, und bei dieser Gelegenheit Zado fassen. Dem habe ich entgegengewirkt.«
Er erzählte, dass und unter welchem Vorwand er Tim zum Schulleiter bestellt hatte.
»Mann!«, rief Plaschke. »Wenn dieser Mistbengel wirklich ein harter Brocken ist, wird er nachbohren. Und den Hans-Peter Mühlsen ausquetschen.«
»Ich fürchte, der Kotzbrocken hat das bereits getan. Zwar glaube ich nicht, dass der Lurch plaudert. Der hat viel zu viel Schiss. Trotzdem sind Tim und seine TKKG-Bande eine Bedrohung für unseren Klub. Deshalb – und das ist der eigentliche Grund, weshalb ich herkomme – sollten wir vorbauen.«
»Auf jeden Fall!«, nickte Plaschke.
»Unter allen Umständen«, fügte Fengstein hinzu.
»Der Kotztyp muss eingeschüchtert werden«, erklärte Gert. »Und zwar nachhaltig. Das Gleiche gilt für seine Freunde. Aber vorerst genügt es, wenn er mal begreift, dass er nicht immer der Größte ist.«
»Bodo und Frank sollen ihn fertigmachen«, sagte Plaschke durch die Zähne, »mit ’nem Gruß von Zado.« Der Schulsprecher-Vize schüttelte den Kopf.
»Bodo und Frank genügen nicht, Peter Carsten ist nämlichJudokünstler und ungeschlagen im Straßenkampf. Mindestens vier harte Typen sind nötig, um den Boy flachzulegen. Also noch zwei vom Format Bodo und Frank. Organisierst du das, Hugo?«
»Ins PULVERFASS kommen genug Schläger, die sich gern ’ne schnelle Mark verdienen«, nickte der Hausdetektiv. »Das wird ein Großauftrag. Wenn die Jungs mit diesem Tim fertig sind, sollen sie sich einen Penner namens Duzielsky vornehmen. Du wirst es nicht glauben, aber der hat uns reingelegt.«
»Euch?«, fragte Gert verwundert.
8.Am toten Briefkasten
Ende der Arbeitsstunde.
Tim und Klößchen hatten beschlossen, das Abendessen zu schwänzen.
Was freilich nicht hieß, dass Klößchen sich zu einer Hungerkur aufraffte. Im Gegenteil. Als die beiden jetzt das ADLERNEST
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