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Alarmstufe Blond

Alarmstufe Blond

Titel: Alarmstufe Blond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Marthens
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in Ordnung, Pippa?« Offenbar klang ich nicht ganz so begeistert, wie sie erwartet hatte.
    »Ja, alles in Ordnung. Es ist nur die Sache mit meinem Job. Ich mache mir doch ein wenig Sorgen.«
    »Sorgen hin oder her, du kannst jetzt nichts ändern. Du musst abwarten, wie sie reagiert. Wenn sie dich feuert, ist immer noch Zeit, sich Sorgen machen.«
    »Woher nimmst du nur immer die Weisheit für solche Ratschläge?«, wunderte ich mich.
    Sie lachte. »Keine Ahnung, lass dich nicht runterziehen. Mach einfach noch ein paar schöne Dinge, auf die du Lust hast. In ein paar Tagen hat dich der Alltag ohnehin wieder.«
    Ich stimmte ihr zu. Dann verabschiedeten wir uns, und ich trennte die Verbindung.
    Ich lief noch ein paar Schritte, bevor ich umdrehte und zurück zum Haus ging. Meine Nerven waren inzwischen ruhig genug.
     
    Ich wollte mich eigentlich mit einem Buch in den Garten setzen und Carolines Rat folgend den schönen Sommertag genießen, als es an der Tür klopfte.
    Als ich öffnete, stand Emma-Louise davor. Sie sah zwar immer noch verheult aus, hatte sich aber ganz gut im Griff.
    »Hi Pippa, störe ich?«, fragte sie, trat aber ins Haus, ohne die Antwort abzuwarten.
    »Ich habe eine Bitte an dich«, fuhr sie fort, »Ich weiß, dass du für eine Zeitung arbeitest, daher wollte ich dich bitten, vielleicht ein paar nette Worte über meinen Vater in der Regionalzeitung zu schreiben. Und vielleicht auch eine schöne Grabrede. Ich habe leider überhaupt kein Talent dafür.« Sie sah mich flehend an.
    Ich nickte sofort. »Das mache ich gerne, du müsstest mir nur noch etwas aus seinem Leben erzählen.« Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich sie ebenfalls geduzt hatte.
    »Warte, ich hole einen Stuhl.« Sie verschwand aus der Tür und kam nur wenig später mit einer Sitzgelegenheit wieder. Wir setzten uns ans Fenster in der Ecke des Wohnzimmers, von wo aus man einen schönen Blick über die Wiesen hinter dem Dorf hatte, und sie begann, mir von ihrem Vater zu erzählen, während ich mir Notizen machte.
    Sie erzählte viel und ausführlich, von seiner Kindheit im Krieg, wie seine Mutter versucht hatte, ihn und seine sechs Brüder großzuziehen, doch nur drei der Jungen überlebten, wie er Landwirtschaft studierte und sogar im Ausland gewesen war, wo er seine Frau kennengelernt hatte, die kurz nach der Geburt der Tochter an einem tödlichen Virus verstarb. Von seiner Zeit als Bauer, wie er sich bemühte, trotz der harten Arbeit seine Tochter großzuziehen. Seine Freude über den Enkelsohn und wie sehr er sich immer bemüht hatte, die Ehe zwischen Emma-Louise und ihrem Mann zu kitten, damit ihr Kind nicht ebenfalls ohne Vater aufwuchs. Wie er nach Beginn der Rentenzeit anfing, sich zu langweilen und etwas wunderlich zu werden, aber jede Veranstaltung im Dorf und Umgebung mitnahm, begonnen bei der Kaninchenausstellung bis hin zur Kindstaufe.
    Es war eine lange Erzählung, und am Ende saßen wir beide da mit Tränen auf unseren Wangen und einen schmerzendem Herz.
    Ich hatte genügend Stoff für zwei Grabreden und vier Zeitungsartikel, ich musste nur alles in eine schöne Form pressen. Als sie wirklich nichts mehr wusste, was sie mir über Albert erzählen konnte, schnappte sie sich ihren Stuhl und ging wieder, so dass ich mich sofort ans Schreiben machen konnte.
    Ich kam auch sehr weit und war fast fertig, als es erneut an meine Tür klopfte. Da ich annahm, es sei Emma-Louise, sprang ich sofort auf und öffnete. Doch es war nicht meine Nachbarin. Es war Carl.
    Er lehnte am Türrahmen und sah mich ernst an.
    Ich bat ihn hinein, wobei ich mir Mühe gab, ihm meine Unsicherheit nicht zu zeigen. Ich wusste nicht, wie ich ihm sagen sollte, was ich ihm beibringen wollte.
    »Hi Pippa, ich will nur mal nach dem Rechten sehen, weil du dich nicht gemeldet hast.« Er klang zwar locker, doch dahinter konnte ich die Anspannung hören.
    »Ich hatte viel um die Ohren«, entschuldigte ich mich. »Mit dem toten Nachbarn, über den ich eine Grabrede und einen Artikel schreibe, außerdem hatte ich Stress mit meiner Chefin, den ich beheben musste.«
    Er nickte. »Das mit Albert tut mir leid. Er war ein netter, alter Mann, seit Ewigkeiten im Dorf.«
    »Ja, er war nett. Ich mochte ihn.«
    Carl schlenderte durch das Zimmer, warf im Vorübergehen einen Blick in meinen Computer, dann blieb er am Fenster stehen. Schließlich drehte er sich zu mir und sah mich musternd an.
    »Ich dachte, du magst mich«, sagte er ruhig.
    »Das tue ich auch. Es ist nur, dass

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