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Alasea 02 - Das Buch des Sturms

Titel: Alasea 02 - Das Buch des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Sturms
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Triebkraft für dieses verhexte Zeug.« Sie sah Elena ernst an. »Das Gewächs nährt sich von deiner Magik.«
    Elena wich einen Schritt von Mikela zurück.
    »Je mehr du sie anwendest, desto dichter wird das Zeug wachsen. Bis … bis …« Mikela presste die Lippen zusammen. Sie wollte ihren Gedanken nicht aussprechen.
    »Was? Sag schon!«
    Mikela griff nach Elenas Schulter und sah ihr direkt in die Augen. »Du darfst deine Magik nie mehr gebrauchen. Schwöre es!«
    »Aber warum denn?«
    Mikela ließ Elena los und wandte sich ab. Ihre sonst so feste Stimme war von Tränen erstickt. »Wenn du deine Magik weiterhin benutzt, werden die Ranken dich töten.«
     

 
     
    17
     
    Mit zwei Kisten beladen, schob sich Er’ril in den Raum, wo er Elena antraf, die auf einer Ecke des Bettes neben der schlaffen Gestalt des Wolfs saß. Sie hatte sich eine Decke um die Schultern gelegt, ihre Augen ruhten auf Ferndal. In der Nähe war Mikela über Kral gebeugt und arbeitete mit Nadel und Faden an seiner verwundeten Hand. Ihre Schwerter lehnte an der Wand.
    »Ich habe keine Spur von dem Elv’en gefunden«, lauteten Er’rils einleitenden Worte. »Ist es euch gelungen, einen der anderen ins Leben zurückzuholen?«
    Seine Frage wurde von Elena mit einem betrübten Kopfschütteln beantwortet.
    Er’ril runzelte die Stirn. Irgendetwas stimmte hier nicht. »Ist etwas nicht in Ordnung?« fragte er und stellte die beiden Kisten ab, die er aus dem verbrannten Wagen geborgen hatte. Die Pferde hatten - völlig verwirrt und schweißüberströmt - überlebt und waren jetzt hinter dem baufälligen Schuppen des Gasthauses angebunden. Ein paar weitere Kisten, die hilfreiche Stadtbewohner gerettet hatten, wurden im Flur abgeladen. Alles andere war zerstört. »Wo ist Mogwied?«
    »Er holt heißes Wasser«, antwortete Mikela, ohne von ihrer Arbeit aufzublicken. »Ich habe Heilkräuter in meinem Gepäck - Himbeerblatt und getrocknete Spaltbeeren -, die sie vielleicht aus ihrem merkwürdigen Schlummer erwecken.« Sie sprach die Worte halbherzig, ohne den üblichen Nachdruck. »Ich habe einen Mann losgeschickt, um meinen Wallach und meine Packtaschen zu holen.«
    Mikela wickelte einen Verband um Krals Hand, dann sah sie zu Er’ril auf. »Aber es gibt noch andere Dinge, über die wir uns Sorgen machen müssen. Ich fürchte, ich habe Elenas Verhexung falsch eingeschätzt. Der Bann wurde mit mehr Geschick erwirkt, als ich anfangs vermutet hatte.«
    Bevor sie ganz zu Ende gesprochen hatte, war Er’ril bereits bei Elena und kniete nieder.
    Schweigend zeigte Elena ihm ihre von Moos überwucherten Finger.
    »Das sieht doch noch genauso aus …«, setzte er an, da ließ Elena die Decke von ihrem nackten Arm gleiten. Die Ranken mit den erbsengroßen Blättern wanden sich spiralförmig um ihren Arm bis zur Schulter hinauf. Unwillkürlich riss er die Augen vor Entsetzen auf. »Was hat das zu bedeuten?«
    Mikela erzählte ihm von ihrem Verdacht.
    Er’ril sank zurück auf die Fersen. »Aber wenn sie ihre Magik nicht mehr einsetzen kann, wie sollen wir dann jemals A’loatal finden?«
    Mikela kam zu ihnen. »Wir werden es nicht finden. Es sei denn, wir können diese Verhexung aufheben.«
    Elena zog die Decke wieder über ihren Arm. Er’ril tätschelte ihr Knie. »Und wie können wir sie von diesem Bann befreien?«
    »Nur die Person, die ihn erwirkt hat, kann ihn unwirksam machen«, antwortete Mikela. »Wir müssen Elena zu der Hexe bringen.«
    Er’ril erhob sich. Er bemerkte die Besorgnis in Mikelas Augen. »Dann hast du also einen Verdacht, wer hinter diesem Bann steckt?«
    »Ja, habe ich. Bei dem Zeug, das Elenas Arm überwuchert, handelt es sich ein Rankengewächs, das Strangula heißt. Es wächst nur in den In’nova-Sümpfen.« Mikela sah Er’ril eindringlich an.
    »Aber das ist beinahe eine Monatsreise von hier entfernt«, wandte Er’ril ein.
    Mikela bedachte ihn mit einem finsteren Blick; offensichtlich war sie es leid, dass er ständig das offen auf der Hand Liegende ansprach.
    Bevor weitere Worte gewechselt werden konnten, zwängte sich Mogwied in den Raum, schwer beladen mit einem Kübel voll dampfend heißem Wasser und einem Paar Reittaschen über einer Schulter. »Hier bringe ich dein Gepäck und das Wasser, das du haben wolltest«, sagte er; anscheinend merkte er nichts von der Spannung, die ihm Raum herrschte. »Wo soll ich die Sachen abstellen?«
    »Wir sprechen nachher weiter über diese Angelegenheit«, beschied Mikela Er’ril. »Jetzt

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