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Alasea 02 - Das Buch des Sturms

Titel: Alasea 02 - Das Buch des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Sturms
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schnaubte. »Vergiss solche Ängste«, sagte sie. »Merik lebt.«
    »Wie kannst du dir da so sicher sein?« fragte Er’ril.
    »Sie haben Tol’chuk und den Wolf zurückgelassen. Wenn sie einfach nur auf Fleisch scharf wären, hätten sie eine so reiche Beute bestimmt nicht missachtet.«
    Elena verlagerte ihr Gewicht auf dem Nachbarbett. »Warum haben sie denn Merik mitgenommen und die anderen nicht?« murmelte das Mädchen.
    Mikela antwortete ihr. »Weil er reich gesegnet ist mit Elementarmagik und bestens geeignet für die Bösewächter-Armee des Herrn der Dunklen Mächte.« Ihre Stimme wurde sehr ernst. »Seine Entführung macht mir große Angst.«
    »Wie meinst du das?« fragte Er’ril.
    »Ihre bewusste Auswahl von Zielen erweckt in mir den Verdacht, dass ich nicht die einzige Sucherin hier in Schattenbach bin. Noch jemand ist in der Stadt auf der Jagd.« Sie sah zu Kral hin und deutete mit einem Nicken auf seine Hand. »Sie haben Geschmack an dir gefunden und werden noch mal kommen, um dich zu holen. Wenn der Sucher des Herrn der Dunklen Mächte einmal deinen Geruch aufgenommen hat, wird er die Jagd nicht aufgeben. Du bist ein starker Elementarmagiker, eine wertvolle Trophäe für jeden Sucher.«
    Ihre Worte brachten die anderen zum Schweigen.
    Mogwied war der Erste, der wieder sprach. »Was ist mit Elena? Kann dieser Sucher auch sie erschnuppern?«
    Mikela legte dem Gestaltwandler die Hand auf die Schulter. »Mogwied, du bist der Einzige, der vernünftig denkt. Es ist tragisch, dass Merik verloren ist, aber unsere vordringliche Sorge sollte Elena gelten. Ich glaube nicht, dass der Sucher sie wahrgenommen hat. Elenas Magik ist nicht elementarer Natur. Es handelt sich um Blutmagik. Sie ist für mich als Sucherin unsichtbar, und ich glaube, für alle anderen ebenfalls. Doch Kral wird die Jagdhunde des Schwarzen Herzens anlocken wie das Blut eines verwundeten Fuchses. Daran müssen wir denken.«
    »Was schlägst du vor?« fragte Er’ril.
    Kral merkte, dass die harten Augen der Frau auf ihn gerichtet waren. »Kral darf nicht mit uns kommen.«
    Die Gesichter der Anwesenden drückten Fassungslosigkeit aus. Krals Miene blieb jedoch unbewegt wie ein Fels. »Sie hat Recht. Ich würde nur die Aufmerksamkeit auf Elena ziehen.«
    Elena stand mit hochrotem Gesicht vom Bett auf; sie war den Tränen nahe. »Nein, wir alle müssen zusammenhalten. Wir dürfen Kral nicht zurücklassen.« Die Decke fiel von ihren Schultern.
    Kral starrte mit entsetzten Augen auf die Ranken und Blätter auf ihrem Arm. Er unterbrach die Erklärung des Mädchens. »Was ist mit Elena geschehen?«
    Das Mädchen warf einen Blick auf ihren überwucherten Arm, und es war, als ob die Kraft ihren Körper verließ. Sie sank aufs Bett zurück. Er’ril erklärte den Zusammenhang zwischen der Verhexung und ihrer Magik. »Sie darf ihre Magik nicht mehr einsetzen«, beendete er seine Ausführungen, »sonst würde die Wucherung übermächtig und sie umbringen.«
    »Dann ist das erst recht ein Grund für mich, eigener Wege zu gehen«, sagte Kral mit Bestimmtheit. »Sie kann sich keine Begegnung mit den Schergen des Herrn der Dunklen Mächte erlauben. Die beste Art, wie ich helfen kann, besteht darin, dass ich sie in die Irre führe, sie von der Jagd auf Elena ablenke.«
    »Nein!« widersprach Elena, doch ihre Stimme klang jetzt weniger sicher.
    Kral richtete sich noch steiler auf und setzte die Beine schwungvoll auf den Boden. Er sah das Mädchen an. »Elena, lieber würde ich sterben, bevor ich es zulasse, dass mein Blut die Aufmerksamkeit auf deine Fährte lenkt. Du kannst in dieser Sache nicht mitreden. Ich werde nicht mit euch weiterreisen.«
    »Aber …?«
    Er legte ihr die gesunde Hand aufs Knie. »Nein.«
    Elena sah die anderen nacheinander um Hilfe heischend an. Niemand erwiderte ihren Blick. Ihre Schultern sackten nach vorn. »Also, wie lautet unser Plan?«
    Mikela antwortete einen Atemzug schneller als Er’ril. »Der Tagesanbruch ist nicht mehr fern. Kurz danach müssen wir aufbrechen. Würden wir vor dem Morgengrauen aufbrechen, würde das zu viel Verdacht erregen. Wir machen uns auf den Weg, während die Stadt erwacht und die Flusskähne ablegen.«
    Elena sah Kral mit tränennassen Augen an. »Und was wirst du tun, nachdem wir weg sind?«
    »Ich bleibe. Merik ist irgendwo hier in Schattenbach. Ich habe die Absicht, ihn zu suchen und zu befreien.«
    »Wir könnten dir dabei helfen.«
    »Nein. Ohne deine Magik bist du nutzlos.« Kral sah, wie sehr

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