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Alasea 02 - Das Buch des Sturms

Titel: Alasea 02 - Das Buch des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Sturms
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eine Lage eines zusammengefalteten Zauberumhangs und erspähte den vertrauten Schimmer. »Zum Glück habe ich zwei davon.«
    Mogwied drehte sich zu ihnen um und hielt je ein glitzerndes Etwas in den Händen. Er hielt sie ausgestreckt von sich, doch als Riemer nach einem davon griff, riss er beide zurück. »Ihr müsst schwören, dass ihr mich unbehelligt laufen lasst.«
    Mykoff antwortete, und ein dünner Speichelfaden hing ihm von der Lippe. Seine Gesichtsmuskeln zuckten krampfartig, während er die vermeintlichen Talismane betrachtete. »Ich … wir schwören.«
    »Woher sollen wir wissen, ob das funktioniert?« zischte Riemer. »Dass das nicht irgendein übler Trick ist?«
    »Ich bin im Besitz der Schwarzsteinschale, oder etwa nicht? Wer außer den Bösewächtern hat solche Gegenstände?« Mogwied hoffte, dass seine letzte Behauptung stimmte.
    Riemer dachte darüber nach. »Vielleicht sprichst du die Wahrheit, doch bevor wir dich laufen lassen, möchten wir eine Probe deiner angeblichen Magik. Wenn sie funktioniert, kannst du frei von dannen ziehen. Falls nicht, bist du des Todes.«
    Mogwied nickte ernst. Er wusste, dass Riemer log; der Schurke hatte gewiss nicht die Absicht, ihn laufen zu lassen - so oder so. Dennoch tat Mogwied so, als erwöge er dieses Angebot. Er hielt seinen Bestechungsgegenstand hoch, dann zog er ihn schnell wieder zurück, um den Handel zu verzögern. »Augenblick noch. Ich verlange ein weiteres Zugeständnis.«
    »Was denn noch?« Riemer ballte die Hand ungeduldig zur Faust.
    »Anschließend will ich zu eurem Herrn und Meister gebracht werden. Ich muss ihn über die Hexe in Kenntnis setzen.«
    »Einverstanden. Wenn wir erst einmal frei sind, kannst du dem Zwerg alles erzählen, wozu du lustig bist.«
    Mogwied nickte. In den Augen beider Brüder war das Verlangen jetzt zu ungebändigter Gier geworden. Mogwied hatte die Sache lange genug ausgewalzt, um ihr Hoffen zu einem fieberhaften Lechzen aufzustacheln. Einige Herzschläge lang herrschte Schweigen, während er in zwei gierige Augenpaare blickte, dann warf er jedem der feinen Herren ein Geschenk zu.
    »Vorsichtig!« schimpfte Riemer. »Meins wäre beinahe zu Boden gefallen.«
    »Tut mir Leid!« Mogwied neigte den Kopf. »Ihr müsst es wie euren wertvollsten Schatz behandeln. Es bedeutet eure Freiheit.«
    »Wie funktioniert es?« Mykoff hielt den Anhänger an der gedrehten Schnur hoch. Das Fläschchen aus Jade baumelte funkelnd im Licht des Saals.
    »Ihr müsst den Inhalt trinken. Bei Tagesanbruch füllt ihr die Flaschen mit gewöhnlichem Wasser wieder auf, und sobald die Nacht hereinbricht, wird die dem Jadestein innewohnende Magik das Wasser wieder in das sakramentale Elixier verwandelt haben.«
    Riemer beäugte Mogwied misstrauisch. »Du solltest beten, dass es wirklich funktioniert.«
    »O, das tue ich«, murmelte er. »Ihr könnt mir glauben, dass ich das tue. Bitte, versucht es.«
    Wie auf ein Stichwort erbebte der Saal erneut. Die Kristalle des Kronleuchters an der Decke klimperten.
    Mykoff entstöpselte sein Fläschchen. »Beeil dich, Riemer!«
    Riemer tat es ihm gleich, dann ergriff er die Hand seines Bruders. Er hob das Fläschchen und prostete seinem Zwillingsbruder zu. »Auf die Freiheit«, sagte er feierlich.
    »Auf die Freiheit«, kam das Echo von Mykoff.
    Gleichzeitig hoben die beiden Brüder die Jadefläschchen zu den blassen Lippen und tranken den Inhalt in einem Zug. Nachdem dies geschehen war, verzogen beide die Gesichter zu einem dünnen Grinsen.
    »Tragt die Fläschchen als Anhänger um den Hals«, ermutigte Mogwied sie. Er deutete die Bewegung an.
    Riemer nickte, und beide Brüder hängten sich die Fläschchen um den Hals.
    »Gut so«, fuhr Mogwied fort. »Jetzt wartet auf die Wirkung.«
    Mykoff war der Erste, der ein paar Mal blinzelte. Er fasste sich an den Hals. »Ich … spüre … etwas. Es geht los … jetzt geschieht es!«
    Riemer schluckte heftig und hustete plötzlich. Er hob den angsterfüllten Blick zu Mogwied und fiel auf die Knie. Mykoff taumelte rückwärts und stürzte zu Boden, sein Kopf knallte gegen Marmor. Blut bildete eine kleine Pfütze auf dem glänzenden Boden.
    Als Riemer starb, wich die Angst aus seinen Augen. Er stürzte nach hinten neben seinen Zwillingsbruder - zwei umgekippte Statuen.
    Mogwied seufzte laut. »Auf die Freiheit!« murmelte er in Richtung der Zwillinge.
    Plötzlich brach bei einer der Seitentüren ein lauter Tumult aus. Mogwied wandte sich um und erwartete zu sehen, wie

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