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Alasea 02 - Das Buch des Sturms

Titel: Alasea 02 - Das Buch des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Sturms
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schwache Licht der einzelnen Laterne, die über dem Treppenabsatz hing, auf die Gesichter der beiden. Es waren nicht die Brüder, sondern zwei andere Gestalten, deren grimmige Mienen mit dem grausamen Lächeln dennoch nichts Gutes verhießen.
    »Hör mal, ich habe dir doch gesagt, dass ich genau gesehen habe, wie dieser sabbernde Schwachkopf hierher gekommen ist.« Es war Brant, der bösartige Bengel, der während der vergangenen sieben Monate Joachs Ausflüge in die Küche so qualvoll gemacht hatte. Hinter ihm ragte ein um einiges kräftiger gebauter, grobschlächtiger Junge auf, der mindestens vier Winter älter war als Joach. Diesen anderen Jungen kannte Joach nicht, doch der grausame Zug um seine wulstigen Lippen und die Gemeinheit, die in seinen Schweinsaugen glitzerte, glichen haargenau dem Gesichtsausdruck Brants. Diese beiden waren auf Scherereien aus, und unseligerweise waren sie auf Joach gestoßen, ein leichtes Ziel für ihre Grausamkeiten.
    Sie schlichen näher zu ihm heran wie zwei Hunde zu einem verwundeten Fuchs.
    Joach behielt seine schlaffe Körperhaltung und seinen stumpfsinnigen Gesichtsausdruck bei. Wenn er gekämpft hätte oder weggelaufen wäre, wären sie hinter sein Geheimnis gekommen, und aufgrund Brants Schwatzhaftigkeit hätte es nicht lange gedauert, bis die Kunde von seiner List zu Greschym gedrungen wäre.
    Joach stand auf dem Treppenabsatz. Er würde sich mit jeder Pein abfinden müssen, welche auch immer ihm zugefügt würde. Er hatte keine Wahl. Joach hatte gelernt, sich in der Küche vor Brant in Acht zu nehmen, nachdem er immer wieder Verbrennungen oder Knöchelstöße von dem Jungen hatte hinnehmen müssen. Bis jetzt hatte ihn seine Wachsamkeit vor ernsthaften Verletzungen bewahrt, doch in seiner Aufregung war er heute weniger auf der Hut gewesen, nun musste er den Preis dafür bezahlen.
    Brant trat neben Joach. »Schau mal, Snell. Er kann nicht einmal sein Hemd richtig zuknöpfen.« Der Junge riss einen Knopf von Joachs Hemd.
    Der andere namens Snell kicherte. »Kann er nicht sprechen?« fragte er.
    Brant beugte sich vor und starrte Joach aus der Nähe ins Gesicht. Sein Atem stank, und Joach musste sich sehr zusammenreißen, um nicht zurückzuzucken. »Doch, er kann sprechen, aber nur wie ein blöder Papagei. Er plappert immer wieder die gleichen Worte daher.« Dann gab er eine gestammelte Nachahmung Joachs zum Besten. »M-m-meister will e-e-essen.«
    Er wurde mit einem Kichern von Snell belohnt.
    Brant warf sich in die Brust bei diesem Beifall vonseiten seines Publikums. »Ich frage mich schon lange, ob ich ihn dazu bringen könnte, etwas anderes zu äußern, und wenn es nur ein lauter Aufschrei ist.« Brant griff in eine seiner Taschen und zückte ein kleines Messer, das er offenbar aus der Küche gestohlen hatte. »Vielleicht schlitze ich ihn auf wie einen Fleischklumpen.«
    »Gib ihm einen Stups, Brant«, ermutigte der andere Junge seinen Kameraden mit höhnischer Freude in der Stimme. »Lass ihn ein bisschen bluten.«
    »Oder auch mehr als ein bisschen«, fügte Brant hinzu.
    Mehrere Gedanken wirbelten wild in Joachs Kopf herum. Als Toter würde er Elena nicht mehr von Nutzen sein können, und das barbarische Leuchten in Brants Augen ließ keinen Zweifel daran, dass der Junge vor nichts zurückschrecken würde. Brant hatte offensichtlich Spaß daran, anderen Schmerzen zuzufügen, und in diesem abgeschiedenen Teil der Ordensburg mochte der Junge durchaus versuchen herauszufinden, wie weit er seine Grausamkeit ausleben konnte.
    Brant hob das Messer zu Joachs Wange und bohrte ihm die Spitze mit einer Drehung der Klinge in die Haut. Joach hielt still, obwohl er die rechte Hand hinter dem Rücken zu einer Faust ballte. Brant zog das Messer weg und betrachtete die blutige Spitze mit unverhohlener Begeisterung.
    »Lass mich mal!« sagte Snell und streckte die Hand nach dem Messer aus.
    Doch Brant zog das Messer zurück. »Nein, das war fürs Erste nur ein kleiner Kratzer. Ich will das ganze Messer mit seinem Blut tränken.«
    »Aber dann komm ich dran, einverstanden?« fragte Snell mit rauer Stimme, wobei sich seine Hände vor Blutgier öffneten und schlossen.
    Brants Stimme klang jetzt kehlig und tief. »Keine Angst, jeder von uns ist mehrmals an der Reihe.«
    Joach begriff jetzt, dass die beiden nicht die Absicht hatten, ihn lebend von dieser Treppe entkommen zu lassen. In der weitläufigen Ordensburg gab es genügend Stellen, um sich einer Leiche zu entledigen.
    Joach hatte keine

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