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Alasea 02 - Das Buch des Sturms

Titel: Alasea 02 - Das Buch des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Sturms
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schimpfte sie. »Lass mich wenigstens kämpfen, bevor wir getötet werden.«
    Kast zögerte einen Herzschlag lang, dann setzte er sie auf dem Steinboden ab. Saag-wans Beine gaben nach - ihr Gewicht außerhalb des Wassers täuschte ihre Gliedmaße -, und sie fiel hart aufs Gesäß.
    »Sehr hilfreich, wirklich«, brummte Kast leise. Ausgerechnet im Angesicht des Todes fand er noch Zeit, sie zu beleidigen. Ein zweiter Dolch war in seiner anderen Hand zum Vorschein gekommen.
    Mit rotem Gesicht rappelte Saag-wan sich auf und taumelte dabei rückwärts. »Ich … ich kann kämpfen.«
    Sie straffte sich und griff an ihren Gürtel. Dort steckte zwar kein Dolch in der Scheide, doch sie war nicht unbewaffnet. Sie tastete nach dem sternenförmigen Krustentier, das an ihrem Gürtel befestigt war. Der giftige Stich des Lähmers konnte einen ausgewachsenen Felshai kampfunfähig machen, und Saag-wan beherrschte den Umgang mit dieser Waffe. Sie kniff die Augen zusammen und zog den Lähmer heraus, dann ließ sie mit einem Finger die Schutzschale aufschnappen, die das Stacheltier beherbergte.
    Sie wiegte es in ihrer Hand, zog den Arm zurück und trat vor Kast.
    »Sei brav, Mädchen! Geh zur Seite!«
    Sie schenkte ihm keine Beachtung und suchte die Gestalt nach einem Schwachpunkt ab. Bei einem Felshai war ein Stoß ins Auge am besten.
    »Die Kleine bildet sich also ein, sie könnte die Krallen ausfahren«, zischte der Dämon höhnisch.
    Saag-wan schenkte auch seinen Worten keine Beachtung. Bei genauer Betrachtung ihres Gegenübers stellte sie fest, dass der einzige Teil des Dämons, der nicht von Feuer durchlodert war, sein Gesicht war. Auch gut! Sie schwang den Arm herum, und mit einer geschickten Drehung des Handgelenks schleuderte sie den Lähmer aus der Hand. Er drehte sich und flog zielstrebig durch die Luft.
    Saag-wan wagte kaum zu hoffen, dass die Waffe den Dämon außer Gefecht setzen würde, doch vielleicht würde sie die Bewegungsfähigkeit des Geschöpfs wenigstens so sehr beeinträchtigen, dass Kast und sie entkommen konnten. Ihr sonderbarer Angriff traf den Dämon unvorbereitet. Er versuchte, den Lähmer mit dem Stock abzuwehren, aber er war zu langsam, und die Flugbahn des trudelnden Seesterns war trügerisch. Er traf ihn dicht unter dem Auge und verhakte sich sofort im Fleisch des Dämonen.
    »Was ist das für ein …?« Da sackte der Dämon auf die Knie. Er ließ den Stock fallen und schlug sich beide Hände vors Gesicht.
    Saag-wans Blut floss schneller. Sie hatte es geschafft! Ohne ihren Stolz zu verhehlen, warf sie Kast einen frohlockenden Blick zu.
    »Zurück, Mädchen!« brüllte er.
    Saag-wan blieb die Luft weg, als sie sich wieder ihrem Gegner zuwandte. Dem Dämon war es gelungen, sich den Lähmer aus dem Gesicht zu reißen. Aber das war doch unmöglich! Ein Lähmer grub seine fünf Beine immer sehr tief in das Gewebe, zu tief, als dass sie ohne Messer zu entfernen gewesen wären. Dann sah sie des Rätsels Lösung. Wo der Lähmer eingeschlagen hatte, schossen schwarze Flammen aus dem Gesicht des Dämons. Seine Magik hatte das kleine Tier aus seinem Fleisch entfernt.
    Der Dämon erhob sich auf die Beine, doch damit nicht genug. Er stieg immer höher auf, getragen von einer Säule aus schwarzem Feuer. Sein Gesicht war der gemeißelte Zorn, seine Augen waren Teiche schwarzer Energie. Er breitete die Arme aus, und Feuer loderte bis zur Decke hinauf. Lockeres Gestein regnete herab und prasselte wie Hagel auf den Boden.
    »Ich würde dich am liebsten gleich töten«, brüllte er, und seine Stimme war so schwarz wie die Flammen, »aber es ist eine größere Strafe, wenn ich dich meinem Herrn und Meister zu Füßen lege.«
    Kast beugte sich über sie, um sie gegen das herabfallende Gestein zu schützen. »Es tut mir Leid«, flüsterte er. »Ich hätte dich auf Jarplins Schiff lassen sollen.«
    Saag-wan schmiegte sich näher an ihn und wehrte sich nicht gegen seine beschützende Umarmung. Ihr Schicksal war besiegelt, doch bevor sie vernichtet würden, wollte sie den Trost seiner Arme suchen. Sie hob das Gesicht zu dem seinen. »Entschuldige dich nicht, Kast. Wenn ich die Freiheit nicht wiedererlangt hätte«, sagte sie, »dann hätte der Tod mich ohnehin erwischt.«
    Sie sah die Tränen in seinen Augen, wie Regen auf Felsen. Seine Stimme war ein ersticktes Flüstern. »Ja, aber musste ich dich ihm unbedingt ausliefern?«
    Sie hob den Arm zu seiner Wange. Diesmal war es kein Zauberbann, der ihre Hand führte. Sie wollte

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