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Alasea 02 - Das Buch des Sturms

Titel: Alasea 02 - Das Buch des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Buch des Sturms
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Ihre Tante hielt die beiden Schwerter kampfbereit, und Jaston umklammerte ein langes, scharfes Messer.
    Neben ihnen stand Ferndal mit aufgestellten Nackenhaaren. Das Schweigen des Wolfes, der gebannt zur Tür starrte, war nervenaufreibend.
    Elena blickte sich um und begriff nicht, welche Gefahr hier lauerte, bis die Stille des Raums sie durchdrang. Kein einziger Laut störte die Nacht, kein einziges Krähen, Quaken, Schnarren, Pfeifen oder Zwitschern, nichts!
    Jenseits der Tür lag der Sumpf totenstill da.
     
    Der Blutjäger schob eine Wand aus dichtem Schilf zur Seite und kroch auf die Insel. Fäden nassen Mooses klebten an seinen Schultern. Frösche stoben vor seinen Schritten aufgeregt davon und sprangen mit lautem Klatschen ins Wasser.
    Vor ihm lag eine Steinkate auf einem sanften Hügel. Er näherte sich ihr vorsichtig von hinten. Der Geruch der Hexe hatte ihn hierher geführt. Er trat zu der Rückwand und schnupperte. Selbst durch das Gestein roch er ihre Fährte. Seine Lippen zogen sich zurück und zeigten der Nacht ein Lächeln. Endlich hatte er seine Beute eingeholt.
    Er schlich um die Hütte herum, erfreut über das, was er entdeckt hatte. Keine Fenster durchbrachen die Wände, eine Tür war die einzige Öffnung. Es gab keinen Fluchtweg. Seine Beute war in dieser steinernen Falle gefangen. Er schlich zu dem Eingang und kauerte sich vor der Eisenholztür nieder. Hier war ihr Geruch sehr stark. Er richtete sich auf und blickte sich um, weil er sehen wollte, ob ihr Boot immer noch am Anlegesteg angebunden lag. Durch den Dunst sah er, dass der Kahn sanft in der nächtlichen Brise schaukelte.
    Er wandte sich der Schwelle zu, grinste und genoss seinen bevorstehenden Sieg.
    Er hob den Arm und ließ Feuer in seiner Steinhand tanzen. Seine glänzenden schwarzen Züge spiegelten die Flammen, indes sie immer höher loderten. Sobald er mit dem Ergebnis zufrieden war, streckte er die Hand aus. Als sein schwarzes Fleisch auf das Holz traf, zerbarst die Tür in tausende Eisenholzsplitter, die in den Raum stoben. Bevor sich der Staub zu Boden senkte, schritt Torring durch die Wolke hinein in die Hütte.
    Er traf den Raum leer an, mit Ausnahme von vereinzelt herumliegenden zerwühlten Schlafsäcken. Wütend stapfte er durch die Kate und durchsuchte die Ecken. Da war niemand. Während ihm Flammen in Strömen über die Steinhaut rannen, drehte er sich zur Tür um und spähte in die Nacht hinaus.
    Heute Nacht mochte sie seinem Zugriff entkommen sein, doch jetzt wusste er, dass seine Beute auf der Hut war. Er marschierte zurück in den Sumpf, entschlossen, ihr die Fähigkeiten eines wahren Jägers zu zeigen.
    Bald, dachte er, als er wieder in das schwarze Wasser glitt. Bald werde ich ihr Herz kosten.
     

 
     
    27
     
    Aus der Ferne schallte ein explosionsartiges Krachen über den Sumpf. Elena brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen, dass es aus der Steinhütte kam, der sie gerade entflohen waren.
    »Der Junge hat die Wahrheit gesprochen«, flüsterte Mikela. »Jemand verfolgt uns.«
    Elena blieb in geduckter Stellung, während der merkwürdige Kahn mit der Sumpfströmung dahinglitt. Sie starrte den kleinen nackten Jungen an, der am Bug des Gefährts stand. Die roten Haare und die Sommersprossen kennzeichneten ihn eindeutig als eines der Sumpfkinder der Hexe. Diesmal wich sie vor dem schmutzigen Kind nicht zurück. Wenn der Junge nicht genau zum richtigen Zeitpunkt erschienen wäre, wären sie alle in der Steinhütte einem schlimmen Schicksal ausgeliefert gewesen.
    Das Kind hatte leise an der Tür der Kate geklopft, kurz nachdem Elena von ihrer Lagerstatt gezogen worden war. Er’ril hatte vorsichtig hinausgespäht und den Kleinen entdeckt. Der Junge mit dem feuerroten Haar hatte ihnen zugezischt, sie sollten schnellstens verschwinden, ohne Zeit aufs Einsammeln ihres Gepäcks zu verschwenden. »Lasst das Zeug hier«, hatte er geschimpft. »Tote brauchen keine Schlafsäcke.«
    Zunächst hatte sich keiner bewegt. Dann hatte Mikela geseufzt und ihre beiden Schwerter in die Scheiden geschoben. »Die Hexe kennt diese Gegend. Wenn sie uns ausrichten lässt, wir sollen weglaufen, dann sollten wir auf ihren Boten hören.«
    Der Junge hatte ihre Tante am Arm gepackt, offenbar erleichtert, weil er eine Verbündete gefunden hatte, und hatte sie geradezu zur Tür gezerrt. »Das Ungeheuer naht! Beeilt euch!«
    Er’ril war weniger überzeugt gewesen. Er hatte die Hand nicht von Elenas Schulter genommen. An der Tür hatte der Junge

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