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Alasea 03 - Das Buch der Rache

Alasea 03 - Das Buch der Rache

Titel: Alasea 03 - Das Buch der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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Zo’ol und Tok winkten ihnen nach, während sie sich rasch vom Schiff fortbewegten. Tol’chuk mit seinem breiten Rücken und seinen starken Armen ruderten das kleine Boot übers Wasser.
    »Links neben dem Wasserfall gibt es einen kleinen Strand«, erklärte Flint.
    Tol’chuk brummte zur Antwort und tauchte die Ruder tiefer ins Wasser. Das Tosen des Wasserfalls wurde lauter, je näher sie kamen. Schon spritzte auch die Gischt zu ihnen herüber. Joach warf einen Blick zurück und sah die Bleicher Hengst in einiger Entfernung. In der Zeit, die er an Bord des kleinen Schiffes verbracht hatte, war es für ihn fast wie ein Zuhause geworden. Er berührte Xins schwarze Perle in der Tasche. Als das Boot leicht schwankte und sich etwas vom Wasserfall wegbewegte, richtete er den Blick wieder nach vorn.
    Nach einigen wenigen Ruderschlägen lief das Ruderboot auf dem schmalen Strand auf Grund. Das Getöse des Wasserfalls war nun ohrenbetäubend. Sie konnten sich nur noch durch Handzeichen verständigen. Tol’chuk kletterte aus dem Boot ins seichte Wasser und zog das Boot höher an den Strand. Joach staunte immer wieder über die immense Kraft des Og’ers.
    Sobald ihr Boot sicher an Land lag, stiegen alle aus. Die ungestüme Gischt des Wasserfalls durchnässte sie sofort bis auf die Haut.
    Flint brüllte, damit ihn die anderen hören konnten. »Folgt mir! Bleibt dicht beieinander!« Er führte sie über den schmalen Strand aus grobem Sand und Fels zum Wasserfall.
    Als sie näher kamen, tat sich zwischen dem Wasserfall und dem nassen Fels eine Lücke auf. Von dort konnten sie hinter dem Wasserfall eine Höhle erkennen. Flint bedeutete ihnen, ihm hinein zu folgen.
    Einzeln hintereinander mussten sie sich zwischen dem herabstürzenden Wasser und der Felswand hindurchschlängeln. Erst als sie in der Höhle standen, konnten sie sich wieder versammeln. Joach blickte sich um. Die Höhle endete wenige Meter hinter dem Wasserfall. Eigentlich hatte er einen geheimen Tunnel oder Gang erwartet. »Wohin gehen wir jetzt?« übertönte er den Lärm des Wasserfalls.
    Flint holte Er’rils kleine Eisenfaust aus einer Hülle aus Robbenfell. Er hob sie hoch, damit alle sie sehen konnten. »Wie der Bogen des Archipels ist auch dieser Ort reich an elementarer Macht. Von hier wird uns der Schlüssel einen Weg zur Stadt öffnen.«
    Joach blickte erneut auf den schwarzen Fels der Höhle.
    Aber Flints dröhnende Stimme lenkte ihn ab. Der Bruder deutete auf den Wasserfall. »Wir gehen da entlang! Fasst euch an den Händen, und bildet eine Kette!«
    Flint übernahm erneut die Führung. Er nahm den Eisenschlüssel in die eine Hand und reichte Elena die andere. Sie wollte sie ergreifen, aber er schüttelte den Kopf. »Wir brauchen Hautkontakt! Du musst deine Handschuhe ausziehen.«
    Sie nickte und kam der Aufforderung nach. In der Düsternis der Höhle schienen Elenas Hände beinahe zu glühen, so rot waren sie. Sie nahm Flints Hand, die andere reichte sie Joach.
    Da ihn der Stab behinderte, war Joach gezwungen, den Holzstab an den Riemen seiner Tasche zu befestigen, dann zog auch er die Handschuhe aus. Als er damit fertig war, nahm er Elenas Hand. Sie fühlte sich kühl an, als würde er den Mond umklammern. Er drückte ihre Hand, um sie zu beruhigen, und sie schenkte ihm ein mattes Lächeln dafür, doch das wirkte ebenso kalt wie ihre Hand.
    Joach drehte sich zur anderen Seite und streckte die andere Hand Merik entgegen. Bald bildeten sie alle eine Kette mit Tol’chuk als letztem Glied.
    Flint betrachtete die Gruppe, dann nickte er. »Lasst nicht los, solange wir nicht alle durch sind! Ich weiß nicht genau, wo wir auf der Insel landen werden. Nur ein wahrer Meister der Magik kann diese Schlüssel mit Genauigkeit bedienen. Seid bereit!«
    Er fuhr herum, hob die Eisenfaust hoch und ging energischen Schrittes auf den Wasserfall zu. Je näher er diesem kam, desto glasiger wurde das herabstürzende Wasser. Flint zog die anderen hinter sich her, und als er die Hand mit dem Schlüssel noch weiter ausstreckte, wurde das Wasser so klar wie Kristall. Doch die große Bucht und ihr Schiff waren dahinter nicht mehr zu sehen. Stattdessen bot sich ihnen ein Bild von Gebäuden aus weißem Ziegelstein und Türmen, die sich bis in die Wolken streckten.
    A’loatal!
    Flint führte sie durch das Portal, als würde er durch eine gewöhnliche Tür gehen. Zuerst stieg der alte Bruder hindurch, dann Elena. Joach folgte als Nächster. Er spürte nur ein leichtes Kribbeln auf

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