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Alasea 03 - Das Buch der Rache

Alasea 03 - Das Buch der Rache

Titel: Alasea 03 - Das Buch der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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Drachen und Reiter. Die heftigste Unterwasserschlacht wütete jedoch am Rande der Stadt. Ein riesenhafter Leviathan war in ein Nest Monstren geraten. Wild um sich schlagende, blasse Tentakel zogen und zerrten an dem Meergiganten. Es sah aus, als würde der Leviathan in einem Meer aus hellen, flackernden Flammen treiben. Drachen, allein oder mit Reiter, kämpften entschlossen, um das Tier zu befreien, aber selbst aus dieser Entfernung konnte Saag wan vorhersehen, dass das Meerestier seine Verletzungen nicht überleben würde. Das Meer um die versunkenen Türme der Stadt schäumte bereits von Blut. Verwüstete Schiffe und entstellte Leichen blockierten die engen Kanäle der alten Ansiedlung.
    Saag wan zuckte zusammen vor Schmerz und schickte Ragnar’k ein Flehen. Wir müssen zurück zur Drachenherz.
    Ragnar’k drehte den Kopf so, dass ein schwarzes Auge sie anblitzte. Ich werde dich nicht enttäuschen, Leibgefährtin. Behindert durch den verletzten Flügel, schlingerte sein Körper unter ihr, während er versuchte, den Abstand zum Meer zu wahren.
    Saag wan beugte sich vor zum Hals des Drachen und streichelte die angestrengten Muskeln. Sie versuchte, ihrem Reittier Kraft zu geben. Sie mussten den Großkielmeister erreichen. »Kast, wenn du mich hören kannst«, flüsterte sie, »gib Ragnar’k etwas von deiner Stärke. Ich brauche euch beide.«
    Tief in ihrem Innern wusste sie genau, dass Kast die Ereignisse nicht mehr bewusst erlebte, wenn Ragnar’k einmal Fleisch und Blut geworden war. Dennoch sehnte sich ihr Herz nach ihm, und Saag wan wünschte sich, er könnte sie hören. Erschöpft vom stundenlangen Fliegen und Kämpfen, erlaubte sich Saag wan, kurz die Augen zu schließen. Sie hörte den Wind rauschen, und das Kampfgetöse entrückte zu einem verhaltenem Lärm in der Ferne.
    Kast, hörst du mich?, fragte sie schweigend.
    Von irgendwo tief unten stieg die Antwort herauf. Saag wan vermochte nicht genau zu sagen, ob sie nun aus ihr selbst oder aus dem Drachen kam. Sie schienen alle drei zu einem Geist geworden zu sein. Ich bin hier, Saag wan.
    Ihre Augenlider flatterten auf. »Kast?«
    Wir sind beide hier, meine Leibgefährtin. Das war Ragnar’k.
    Wie?, fragte sie die beiden.
    Ich glaube, durch den Blitzeinschlag ist die Grenze zwischen uns beiden verwischt worden, antwortete Kast. Ich sehe nun, was der Drache sieht, aber alles wie in einem Traum.
    Und du kannst zu mir sprechen?
    Es ist nicht leicht für Ragnar’k, das zuzulassen. Es schwächt seine Körperbeherrschung.
    Saag wan fühlte die schweigende Zustimmung des Drachen, fast als wäre er verstimmt und verlegen zugleich. Ragnar’k hatte noch nie gern eine Schwäche zugegeben.
    Dann müssen wir dieses Gespräch beenden, gab Saag wan Kast zu verstehen. Ragnar’k muss seine ganze Kraft zur Verfügung haben. Wir müssen die Drachenherz unbedingt erreichen und den Großkielmeister sprechen.
    Ich weiß. Ich habe es gesehen. Ragnar’k gewährte mir nur einen Moment der Gemeinsamkeit, um dir Mut zu machen. Er wollte, dass du weißt, dass auch ich hier bin. Er spürte deine Verzweiflung und wollte sie lindern, sogar auf seine eigenen Kosten.
    Saag wan klopfte dankbar auf die Flanke ihres Reittiers. Ein Gefühl der Wärme durchflutete sie, das von ihrem Drachen ausging. »Ihr seid beide meine Leibgefährten.«
    Ich muss gehen, gab Kast ihr zu verstehen. Euch beiden eine gute Reise. Euer Wissen muss die Flotte erreichen.
    Saag wan fühlte, dass Kast davondriftete. Ragnar’k schien wieder an Kraft zu gewinnen, und die Temperatur seines Körpers stieg leicht an. Er schwebte über das Schlachtfeld hinweg. Rauch versperrte ihnen oft die Sicht, aber schließlich entdeckten sie die dreimastige Drachenherz in der Ferne. Sie hielt sich im Hintergrund des Kampfes. Der Großkielmeister lenkte seine Flotte mit Hörnern und Tauben.
    Bis jetzt hatte keine der beiden Parteien die Oberhand gewinnen können, jede weigerte sich, an Boden zu verlieren. Aber das würde nicht mehr lange so gehen. Die dunklen Mächte würden gewinnen, wenn Saag wan das Schiff nicht erreichte.
    Ihr Spähtrupp hatte zwei wichtige Neuigkeiten über die Verteidigung des Feindes herausfinden können. Diese Informationen mussten so schnell wie möglich an die Blutreiter weitergegeben werden. Als Erstes hatten die Späher einige Hundertschaften von Skal’ten in der verlassenen Stadt entdeckt. Da die Bestien das Sonnenlicht mieden, waren sie schwer auszumachen gewesen. Aber der feine Geruchssinn der

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