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Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Titel: Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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schaute wieder in die Tiefe.
    Unter dem Schiff blieb alles dunkel.
    Er stieß einen tiefen Seufzer aus und wagte, ein wenig Hoffnung zu schöpfen.
    »Oh nein …«, hörte er Kesla neben sich sagen.
    Er richtete sich wieder auf.
    »Sieh nur!« Sie deutete nach beiden Seiten. In der Ferne war ein schwacher Lichtschein aufgetaucht und kam von Norden wie von Süden auf sie zu.
    »Was ist das?«
    Kesla reichte ihm das Fernglas. Joach richtete es auf die seltsame Erscheinung. In der Vergrößerung zerfiel der Lichtschein in tausend funkelnde Schlangen, die von allen Seiten unter Blättern und Blüten hindurch auf sie zukrochen.
    »Das ganze Feld ist eine einzige Pflanze«, erklärte Kesla. »Die Stängel ziehen Energie von anderen Blüten ab und leiten sie hierher, um die Reserven aufzufüllen. Wie Wurzeln, die Wasser in einen Stamm befördern.«
    »Süße Mutter …« Joach spürte die Angst wie einen Stein im Magen.
    »Wenn die Energie erst hier ist, können die Blüten erneut angreifen. Dann sitzen wir in der Falle.«
    Joach ließ das Fernglas sinken und fuhr herum. Sie befanden sich bereits zu weit im Inneren des Feldes, um das Schiff noch zu wenden und den Rückzug anzutreten.
    Er wandte sich wieder nach vorn und schaute in die Ferne. Das Feuerwerk war im Erlöschen. Saag wan und Ragnar’k mussten das Ende des Feldes erreicht haben. Joach versuchte, die Entfernung zu schätzen. Noch mindestens zwei Meilen, Er warf einen Blick nach Norden und nach Süden. Der Lichtschein näherte sich mit rasender Geschwindigkeit.
    Joach schüttelte den Kopf. Sie würden es nicht schaffen.
    Er trat von der Reling zurück.
    »Wohin willst du?« schrie Kesla.
    »Ich muss Richald warnen! Wir brauchen noch mehr Geschwindigkeit!« Der Sturm wehte ihm vom Heck her ins Gesicht und riss ihn fast von den Beinen. Er kam kaum dagegen an.
    »Lass mich gehen!« rief Kesla. Sie lief von der Reling weg, als ob der Wind nicht existierte, und rannte mit sicherem Schritt über das schwankende Schiff. Als sie die Leiter zum Mitteldeck erreichte, winkte sie ihm, an die Bugreling zurückzukehren. »Bleib du auf dem Posten!« Dann verschwand sie durch die Luke.
    Einen Herzschlag später sah Joach sie über das Mitteldeck auf die Heckplattform zulaufen. Er war sprachlos. Die junge Frau war nicht nur flink, sie besaß auch den Gleichgewichtssinn einer Dschungelkatze. Joach kapitulierte und ließ sich vom Wind wieder an die Reling drängen.
    Die grellen Energieschlangen kamen unaufhaltsam auf sie zugekrochen. Steuerbords schoss eine einzelne Blüte einen gleißenden Lichtspeer ab, der genau auf die Seitenwand des Schiffes gezielt war. Zwar hatte diese eine Blüte nicht genügend Kraft, um den Rumpf in Brand zu setzen aber bald würden es mehr sein. Noch bevor der Schein unter dem Schiffskiel erloschen war, rasten zu beiden Seiten neue Lichtsäulen gen Himmel. Es sah aus wie ein brennender Wald.
    Und immer mehr Blüten entzündeten sich.
    Saag wan lenkte ihren Drachen zu einem Sandsteinplateau. Ragnar’k ließ sich mit einem tiefen Seufzer darauf nieder.
    Als er die Krallen in den Boden schlug, zuckte Saag wan zusammen und rieb sich den rechten Arm, aber das Brennen und Stechen ließ nicht nach. Sie warf einen Blick auf die Schwinge des Drachen. Ragnar’k streckte sie ein wenig von sich wie eine Möwe, die sich den Flügel verletzt oder gar gebrochen hatte. Der Rand der Schwinge qualmte noch. Der Gestank nach versengten Drachenschuppen erfüllte die Nacht.
    Dabei waren sie noch glimpflich davongekommen. Der Blitz hatte Ragnar’k nur gestreift. Das Kraut hatte sie mit seinen wilden Attacken kreuz und quer über den Himmel gejagt und nach einer Weile sogar gelernt, ihre Ausweichmanöver zu durchschauen und zu erraten, was sie als Nächstes tun würden. Dennoch hatten sie das Ende des Feldes erreicht, bevor die Pflanze ein allzu geschickter Drachenjäger werden konnte.
    Schiff kommt, meldete Ragnar’k.
    Saag wan drehte sich um. Über dem Feld stand die Wilder Adler am Himmel. Das Schiff konnte nicht so schnell fliegen und wurde beschossen.
    »Süße Mutter …«
    Lichtlanzen zuckten über den Himmel. Ein Segel fing Feuer und flammte auf wie eine Ölfackel.
    »Wir müssen ihnen zu Hilfe kommen«, sagte Saag wan.
    Ich kann nicht, Leibgefährtin. Da Ragnar’k probeweise seine Schwinge ausbreitete, fuhr auch Saag wan ein heftiger Schmerz durch den Arm. Zu weit …
    Der Schmerz raubte Saag wan den Atem. Der Blitz hatte den Drachen doch schlimmer getroffen, als

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