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Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Titel: Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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verschwand in einem tosenden Wirbelwind. Magik Wolken stiegen auf. Ein geschuppter Körper drückte ihr die Beine auseinander, fing ihren Sturz ab, trug ihr Gewicht. Sie legte die Schenkel an und hielt sich fest. Einen Herzschlag später stürzte sie nicht mehr, sondern ritt auf einem großen schwarzen Drachen, der mit unglaublicher Geschwindigkeit durch die Lüfte raste.
    Ragnar’k feierte seine Wiedergeburt mit einem schallenden Triumphschrei. Leibgefährtin!
    Trotz der Anspannung musste Saag wan lächeln. In der Stimme des Drachen schwang die gleiche Erregung mit, die sie wenige Augenblicke zuvor in Kasts Worten gehört hatte.
    »Nicht langsamer werden. Wir müssen dem Schiff einen Weg bahnen«, mahnte sie laut. Dann sandte sie ihrem Reittier genauere Anweisungen.
    Ragnar’k schwieg, aber sie spürte seine Verwirrung. »Bei Nacht kann das Kraut nur einmal schießen. Wir müssen die Blüten dazu bringen, ihre Wut an uns zu verschwenden, damit das Schiff uns ungefährdet folgen kann.«
    Ragnar’k raste auf die Felder zu und ging in Sturzflug, um noch mehr Schwung zu holen. Das bedeutet Gefahr für meine Leibgefährtin.
    »Ich weiß, mein tapferes Herz. Aber diesmal trifft uns die Gefahr nicht unvorbereitet. Wir kennen sie bereits. Wir müssen schnell und listig sein. Du musst fliegen, wie du noch nie geflogen bist.«
    Leises Drachengelächter erfüllte ihr Bewusstsein. Meine Leibgefährtin hat ein Herz wie ein Drache!
    Saag wan klopfte ihm mit der Faust den Hals. »Ich bin nicht tapfer! Ich kenne nur meinen Drachen und habe volles Vertrauen in sein Herz und seine Schwingen!«
    Immer noch lachend, jagte der Drache in steilem Flug auf die Blüten zu und fing sich in einem engen Bogen ab.
    Saag wan legte sich auf seinen Hals und umschlang ihn mit den Armen. Sie hörte, wie der Wind unter seinen Schwingen aufheulte, und sah; wie sich die Landschaft unter ihnen Schwindel erregend drehte. Doch sie fürchtete sich nicht, sie war begeistert. Sie teilte nicht nur die Erregung ihres Drachen, sondern auch die des Mannes im Inneren des Tieres, und die gemeinsame Aufgabe schweißte die Seelen aller drei Wesen zu einer Einheit zusammen.
    Wieder brüllte der Drache, und Saag wan stimmte mit ein und schrie ihre Kampfansage in den Wind hinein.
    Joach stand an der Bugreling und beobachtete, wie das Sonnenspiegelkraut seinen Feuerangriff begann. Eine Viertelmeile vor dem Schiff rasten grelle Lichtspeere in den Nachthimmel. Einige schossen senkrecht nach oben, andere kamen schräg von der Seite. Lanzen aus tödlicher Energie, so hell, dass man nicht direkt hineinsehen konnte. »Siehst du den Drachen?« fragte er und verzog besorgt das Gesicht.
    Kesla stand neben ihm und blickte durch ein Fernglas. »Ich … ich weiß nicht genau. Ich habe eine Bewegung gesehen, aber nur so kurz, dass ich ihr nicht folgen konnte.«
    »Das müssen sie sein«, sagte Joach.
    »Ich denke auch.« Sie ließ das Fernglas sinken. »Das Kraut ist auf jeden Fall auf der Jagd.«
    Die hellen Speere entfernten sich durch das weite Tal. Auf ihrer Seite erlosch der Rand des Feldes bereits wieder. Die Energie der Blüten war nach dem Angriff auf den Drachen erschöpft.
    Joach drehte sich leicht zur Seite und hob einen Arm. »Jetzt, Richald! In gerader Linie durch!«
    Der Elv’en Prinz und Hant standen am Heck bereit. Der Blutreiter bestätigte den Zuruf mit erhobener Hand, aber Richald schien nichts gehört zu haben. Der Elv’en Prinz hatte den Kopf in den Nacken geworfen und stand da wie eine Statue. Kaskaden knisternder Energie strömten über seinen Körper, sein Geist flog mit den Winden.
    Während Joach sich noch fragte, ob seine Meldung angekommen war, nahmen die Stürme an Heftigkeit zu. Die Segel waren zum Zerreißen gespannt, Masten und Taue ächzten unter den Kräften, die an ihnen zerrten. Das Schiff beschleunigte, sein Bug hob sich zunächst und sank dann in die Waagerechte zurück.
    Joach hielt sich an der Reling fest und schaute nach vorn. Der Kiel schob sich über die tödlichen Felder. Er hielt den Atem an. Hatten sie richtig entschieden? Hatten die Blüten wirklich alle ihre Energie verschossen, als sie den Drachen verfolgten? Konnten sie das Feld gefahrlos überqueren?
    Er blickte auf. Das Feuerwerk entfernte sich weiter. Der Drache flüchtete immer noch, ein Blitzableiter, der die Energien des Feldes auf sich zog und ihnen damit hoffentlich eine Schneise eröffnete, durch die sie fliegen konnten. Joach beugte sich weit über die Reling und

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