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Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Titel: Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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besaß, mithilfe eines Talismans über große Entfernungen zu sprechen. Joach hatte das sogar selbst schon ausprobiert.
    Der dunkelhäutige Mann hob die Münze höher, als sei das Erklärung genug.
    Elena hatte die Geste wohl missverstanden, denn als sie nach der Münze greifen wollte, schloss der Mann die Finger darum und gestattete ihr nicht, sie zu berühren. Dann ließ er die Hand sinken. »Er ruft«, sagte der Schamane und trat einen Schritt zurück. »Sie befinden sich in Todesgefahr.«
    Er’ril trat an Elenas Seite. »Von wem sprichst du? Wer ruft?«
    Der Stammesweise streifte ihn nur mit einem kurzen Blick. Dann wandte er sich sofort wieder an Elena und stammelte mühsam in der allgemeinen Sprache: »Meister Tyrus, der Mann, der mein Volk vor den Sklavenhändlern gerettet hat.«
    Er’ril sah Elena an. »Er meint wahrscheinlich Prinz Tyrus, den Anführer der Piraten von Port Raul und Erben des Throns von Mryl.«
    Elena nickte. Tyrus war der Mann, der ihnen Mikela und drei ihrer alten Gefährten, Kral, Mogwied und Ferndal, abspenstig gemacht hatte. Seit zwei Monden war Elena ohne Nachricht von ihnen, sie wusste nicht mehr, als dass sie den Streitkräften des Herrn der Dunklen Mächte Burg Mryl und den Nordwall entreißen wollten. »Was kannst du mir über sie sagen?«
    Der Schamane senkte den Kopf und rang weiter mit der allgemeinen Sprache. »Ich höre nur ein Flüstern. Angst, Schmerz. Ein Hilferuf.«
    Elena wandte sich an Er’ril. »Sie sind in Schwierigkeiten.«
    Er’ril kniff die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. »Mag sein, aber selbst wenn dem so wäre, wüsste ich nicht, wie wir ihnen helfen könnten. Wer weiß, wo sie inzwischen sind, wahrscheinlich irgendwo tief in den endlosen Wäldern der Westlichen Marken.«
    »Aber es muss doch eine Möglichkeit geben«, murmelte Elena und wandte sich wieder dem Zo’ol Krieger zu. »Hast du sonst noch etwas erfahren?«
    Der Schamane schüttelte den Kopf. »Ich höre nur noch ein anderes Wort. Aber ich verstehe es nicht. Ich glaube, es ist ein Fluch.«
    »Welches Wort?«
    Der Stammesweise dachte angestrengt nach. »Gr gr iff.«
    Er’ril durchfuhr es wie ein Schlag. »Greif!« Er trat dichter an den Zo’ol Krieger heran. »Meinst du etwa ›Greif‹?«
    Die Miene des Schamanen hellte sich auf, er nickte eifrig. »Richtig! Gr eif! Ja, ja!« Er sah die beiden mit großen Augen an und war sichtlich überzeugt, damit einen wichtigen Schritt weitergekommen zu sein.
    »Ich verstehe immer noch nicht«, sagte Elena.
    Er’ril schwieg, sein Blick war nach innen gerichtet, er grübelte über ein vergangenes Erlebnis nach. Als er endlich sprach, war seine Stimme leise und atemlos. »Ein Wehrtor.«
    Bei dem Wort stockte auch Elena der Atem. Wehrtor. Das Herz stand ihr still. Sie erinnerte sich an die riesige Statue eines schrecklichen schwarzen Vogels, des mythischen Wyvern. Diese war nicht nur ein Grauen erregendes Bildnis gewesen, die aus Schwarzstein gehauene Skulptur war vielmehr das Werk einer finsteren Macht, ein Portal zu dem so genannten Wehr, einem Quell der Schwarz Magik. Das Böse im Inneren der Figur hatte nur kurz ihr Bewusstsein gestreift, doch Elena bekam schon eine Gänsehaut, wenn sie nur daran dachte. Um ein Haar hätte sie Er’ril an diese Macht verloren.
    Er’ril sprach schon weiter. »Als ich das Buch befreite, erzählte mir der Schwarzmagiker Greschym von den anderen Toren. Er sagte, es gebe vier davon. Den Wyvern, dem wir bereits begegnet waren, und noch drei weitere: einen Mantikor, einen Basilisken und …« Er sah jetzt wieder Elena an. » … und einen Greifen.«
    Elena hätte sich fast verschluckt. »Aber … aber ein Wehrtor in den Westlichen Marken? Wozu? Was hätte es denn da draußen verloren?«
    »Ich weiß es nicht. Greschym deutete an, der Große Gul’gotha verfolge einen finsteren Plan mit Wehrtoren, die an strategisch wichtigen Punkten in Alasea aufgestellt werden sollten.«
    »Zum Beispiel in Wintershorst«, nickte Elena. Sie erinnerte sich, dass das Wyvern Tor letztlich dort hatte stehen sollen, bevor sie das verhindert hatten. »Aber was könnte der Herr der Dunklen Mächte damit wohl im Schilde führen?«
    »Das wusste nicht einmal Greschym«, antwortete Er’ril und nickte dem Zo’ol Schamanen zu. »Aber natürlich stellt alles, was das Schwarze Herz plant, für die Unseren dort draußen eine Gefahr dar.«
    Elena sah den dunkelhäutigen Krieger nachdenklich an. »Kannst du Meister Tyrus erreichen? Um mehr in Erfahrung

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