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Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Titel: Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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hast du getan?«
    Sie hörte Schritte hinter sich. »Was ist geschehen?« Es war Er’ril.
    Unwillkürlich versteckte Elena die Arme hinter dem Rücken, um die Veränderung zu verbergen. Aber Er’ril bemerkte den Qualm, der von der Jacke aufstieg, und ging um sie herum. Beim Anblick ihrer Arme riss er erschrocken die Augen auf.» Elena …?«
    »Ich weiß nicht, was das eben war«, murmelte sie und richtete den Blick vorwurfsvoll auf die Geistergestalt.
    »Die Brücke ist geschlagen«, stellte Cho fest, als wäre das Erklärung genug.
    Er’ril trat an Elenas Seite. »Warum hast du das getan?« fragte er.
    »Feuer lässt sich mit Eis bekämpfen.« Wieder blickte Cho nach Osten, wo der Himmel rot glühte.
    Elena hatte sich so weit erholt, dass sie die Magik in ihren Armen auch spüren konnte. »Es ist Kaltfeuer«, murmelte sie. »Nichts als Kaltfeuer. In beiden Armen.«
    Er’ril hob das Buch des Blutes vom Boden auf. Dann sah er sie an. »Wie meinst du das?«
    »Die Magik meiner rechten Faust wurde von der Sonne erneuert. Sie war mit Hexenfeuer gesättigt. Nun hat sich die Stärke der Magik nicht nur mehr als verdreifacht, Cho hat außerdem die Faust voll Sonnen Magik in Mond Magik verwandelt.« Elena starrte Cho an. »Ich begreife es immer noch nicht.«
    »Vielleicht sollten wir mit deiner Tante reden«, sagte Er’ril. »Möglicherweise könnte sie uns erklären, was der Geist meint.«
    Elena nickte. »Cho, ich würde gern noch einmal mit Tante Fila sprechen.«
    Die Gestalt nickte. »Die sich Fila nennt, wartet schon.«
    Die Verwandlung vollzog sich so plötzlich, als wäre in der Mondsteinskulptur ein Feuer aufgelodert. »Elena, es tut mir Leid. Ich wusste nicht, was Cho vorhatte.«
    Elena hob die Arme. »Was hat sie denn eigentlich getan?«
    »Die Brücke ist geschlagen«, wiederholte Fila Chos Worte. »Svesa’kofa konnte einst nur einen kleinen Teil ihres Körpers, ihre Hände nämlich, durch das dünne Band der Lichtbrechung miteinander verbinden doch jetzt existiert das Buch des Blutes. Es ist ein Tor zu Cho, eine direkte Verbindung zu einer nahezu unerschöpflichen Machtquelle. Als Cho dich, eine Nachkommin Svesa’kofas, erwählte, stimmte sie sich so ausschließlich auf deine Seele ein wie nach meinem Tod auch auf die meine. Sie kann mit dir ebenso verschmelzen wie mit mir.«
    Elena rieb sich die Handgelenke und erinnerte sich, was sie empfunden hatte, als sie die Kontrolle verlor. Es war tatsächlich gewesen, als sei ihr Geist von einem anderen beherrscht worden. Die Vorstellung erschreckte sie noch mehr als die Energien, die durch ihre Adern strömten.
    Tante Fila musste wohl gespürt haben, wie betroffen sie war. »Ich weiß, das ist verwirrend. Mir erging es nicht anders, als ich zum ersten Mal im Geiste mit Cho verschmolz und die Brücke zum Buch schlug. Aber es hat auch seine Vorteile. Wenn das Buch bei Vollmond geöffnet ist, hast du Zugriff auf Chos gesamte Magik in allen Formen und in ihrer ganzen Tiefe. Dann gibt es für deine Magik so gut wie keine Grenzen mehr. Im Grunde wirst du zu Cho.«
    Elena bekam große Augen. Ihre Tante hatte sie trösten wollen, aber sie war über die Offenbarung nur tief bestürzt und begann so heftig zu zittern, als hätte sich nun auch ihr Blut in Kaltfeuer verwandelt.
    Doch schon war Er’ril da und legte den Arm um sie. Sie schmiegte sich an ihn und flüchtete sich in seine Wärme, seine Berührung. »So viel Macht …« , sagte er. »Sie könnte ihr die Seele ausbrennen.«
    »Die Gefahr besteht«, erwiderte Fila. »Aber Elena hat Mut, und du bist stark, Präriemann. Ich habe Vertrauen zu euch.« Ihre Augen funkelten belustigt. »Ich denke, es war kein Zufall, dass euch die Elv’en miteinander vermählt haben. Die Geste bedeutet wahrscheinlich mehr, als ihr zunächst begreifen könnt oder eingestehen wollt.«
    Elena merkte, wie Er’ril zusammenzuckte. Er drückte sie noch einmal an sich, dann trat er zurück und räusperte sich verlegen. »Was dieses … dieses Kaltfeuer angeht«, sagte er, um das Thema zu wechseln. »Wie kann es uns helfen, den feurigen Lavastrom zu überqueren?«
    Tante Fila runzelte die Stirn. »Ganz sicher bin ich da auch nicht. Cho sieht die Dinge von einer höheren Warte als ihr oder ich. Sie wechselt zwischen den Welten hin und her, und ich glaube, es fällt ihr schwer, sich mit Einzelheiten zu befassen. Sie sieht, dass das Feuer ein Hindernis für euch darstellt, deshalb stattet sie Elena mit Eis aus.«
    Elena spürte das Kaltfeuer unter

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