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Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Titel: Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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der roten Haut und rieb sich die Arme. »Mit Unmengen von Eis.«
    Tante Fila zuckte die Achseln. »Wenn ihr eine Möglichkeit seht, diese Schlucht zu überqueren, würde ich euch raten, es noch in dieser Nacht zu versuchen. Der Mond steht nur noch in den nächsten zwei Nächten so voll am Himmel, dass ihr das Buch des Blutes öffnen könnt. Sitzt also nicht untätig hier herum und vergeudet die Zeit.«
    Elena nickte. »Ich werde mich bemühen.«
    »Dann sollten Cho und ich jetzt ins Buch zurückkehren. Wir müssen mit der Magik dieses Mondes sparsam umgehen, damit sie für alle drei Nächte ausreicht.«
    Elena biss sich auf die Unterlippe. Sie wollte nicht, dass Tante Fila fortging.
    Die Erscheinung beugte sich zu ihr und flüsterte ihr ein paar Worte ins Ohr, die nur für sie allein bestimmt waren. »Es wird alles gut, meine Liebe. Aber vergiss nicht, was ich dir gesagt habe. Trage die Last nicht allein. Hinter dir steht ein Mann aus standischem Eisen. Stütze dich auf ihn.«
    Damit entschwebte Tante Fila in das offene Buch, das Er’ril in Händen hielt. Als die leuchtende Erscheinung verschwunden und das Buch wieder geschlossen war, blieben Er’ril und Elena allein zurück. Die Nacht erschien ihnen dunkler und leerer als zuvor.
    »Was hat Tante Fila am Ende noch gesagt?« fragte Er’ril und streckte ihr das Buch hin.
    Elena nahm es an sich und berührte dabei seine Hand. »Nur, dass ich mich warm anziehen soll.«
    Tol’chuk hielt Wache. Er hockte am Rand der Schlucht und starrte über den Lavastrom. Die Hitze schlug ihm ins Gesicht wie der Atem einer feurigen Bestie, aber er zog sich nicht in den Schatten zurück, wo es kühler war. Jenseits des Lavastroms begann das Zwergenreich, und obwohl ihm das Herz seines Volkes den Weg nicht mehr wies, spürte Tol’chuk, dass dort sein Ziel lag. Seit er die Geschichte von Mimbelwart Triedel und den Gängen des Gy’hallmanti gehört hatte, war ihm klar, dass er diese alten Schächte aufsuchen musste. Er musste die letzte Bitte seines Vaters erfüllen: Das Herz musste dorthin zurück, wo es gebrochen worden war.
    Aber warum? Was daran war so wichtig? Wie konnte es ihm helfen, den Fluch des Vernichters von seinem Volk zu nehmen? Und was hatte das alles mit seinem Vorfahren zu tun, dem Eidbrecher, der das Land verraten hatte?
    Ein paar Steinchen gerieten ins Rollen und warnten Tol’chuk, dass jemand sich näherte. Er warf einen Blick auf den Mond. Für die Ablösung war es noch zu früh. Vielleicht hatte Elena ihre Zwiesprache mit den Geistern im Buch beendet. Tol’chuk betete, sie möge einen Weg über die Schlucht gefunden haben. Er setzte seine ganze Hoffnung auf sie.
    Eine kleine Gestalt kam im Dunkeln auf ihn zugehumpelt. Eine vertraute Stimme rief atemlos: »Meister Felsblock, du hast wohl ein warmes Plätzchen gesucht. Wozu brauchen wir ein Lagerfeuer, wenn uns diese große Schmiede vor der Kälte der Nacht bewahrt?«
    Tol’chuk seufzte. Es war Magnam, der kleinste Zwerg aus dem Trupp. »Was ist passiert?«
    Magnam schlurfte auf ihn zu und schaute finster in die Schlucht hinab. »Ausnahmsweise einmal nichts Schlimmes in diesem verfluchten Land. Der kleine Vorg mit dem Froschgesicht versteht doch tatsächlich sein Handwerk. Die alte Heilerin sagt, nachdem sie dem Kapitän diesen stinkenden Algenbrei aufgetragen hat, schläft er ruhiger, und das Fieber scheint gesunken zu sein. Jetzt trocknet sie die Reste des grünen Schleims am Feuer.«
    »Freut mich zu hören, dass es Jerrick besser geht.«
    »So brummig, wie du das sagst, hört man geradezu, wie du innerlich vor Begeisterung Luftsprünge machst.«
    Tol’chuk wandte dem Zwerg den Rücken zu. »Was willst du denn?«
    Magnam stellte ihm einen Tornister hin. »Ich bringe dir ein Stück warmes Fleisch und ein paar verschrumpelte Rüben.«
    Tol’chuk knurrte nur.
    »Gern geschehen«, sagte Magnam und setzte sich unaufgefordert neben ihn.
    Tol’chuk starrte weiter in die Schlucht hinab, ohne das Essen oder seinen Gast zu beachten.
    »Willst du nun darüber reden oder nicht?« fragte Magnam endlich.
    »Worüber?« brummte Tol’chuk.
    »Seit wir das Lager aufgeschlagen haben, bist du so kribbelig, als hättest du Brennnesseln im Hintern«, sagte der Zwerg. »Ich bin nur gekommen, damit du am Ende nicht noch versuchst, durch den Lavafluss zu schwimmen.«
    Tol’chuk warf dem lästigen kleinen Zwerg einen gereizten Blick zu.
    Magnam zuckte die Achseln und stützte sich auf seine Hände. »Ich habe mir die Karten

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