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Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Titel: Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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Zwergensprache.
    Bald stolperten zwei zerlumpte Zwerge ins Lager. Aber sie waren nicht allein. Zwischen sich trugen sie, mit Stricken gefesselt, ein seltsames Wesen mit violetter Haut und leuchtend gelben Augen. Mit seinen weit gespreizten Fingern und Zehen, die in kleinen Saugnäpfen endeten, hatte es eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Frosch.
    »Was ist das?« fragte Elena und beugte sich darüber.
    Er’ril schob sie zurück. Er traute der Kreatur nicht über den Weg.
    Einer der Kundschafter schüttelte den Kopf. »Wir sind auf einen Berg geklettert und haben die Schlucht nach Norden hin abgesucht. Sie reicht in vielen Windungen bis zum Horizont. In dieser Richtung gibt es keinen Weg zur anderen Seite.«
    Er’ril stöhnte leise auf.
    »Und was für ein Geschöpf ist das?« fragte Tol’chuk und trat in den Feuerschein. »Kann man es essen?«
    Als das violette Wesen den großen Og’er sah, begann es am ganzen Leib zu zittern, verdrehte die gelben Augen und wich vor ihm zurück, so weit es ging. »Nein«, kam es plötzlich mit piepsender Stimme von den breiten, wulstigen Lippen. »Bitte, armen Griegrell nicht fressen.«
    »Es kann ja sprechen!« sagte Elena.
    Einer der Zwerge schüttelte den Gefangenen. »Maul halten, du stinkender Haufen Pferdedreck.«
    Das Geschöpf zog leise winselnd den Kopf ein und zitterte noch heftiger.
    Elena runzelte die Stirn. Sie schob Er’rils Arm beiseite, kniete neben dem gefesselten Griegrell nieder und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Schon gut, ganz ruhig. Wir werden dir nichts tun.«
    »Wir haben ihn erwischt, als er uns das Fernglas klauen wollte. Ich hatte es nur einen Moment lang auf einen Stein gelegt, und als ich mich umdrehte, hatte es der kleine Mistkerl schon in seinen dreckigen Pfoten und wollte damit wegrennen.«
    »Hübsches Ding … glitzert so schön«, winselte das Geschöpf.
    »Aber mit einem gut gezielten Stein haben wir ihn doch noch erwischt«, vollendete der Kundschafter.
    Er’ril verdrehte die Augen. »Was für ein Lebewesen ist das denn nun?«
    Wennar gab die Antwort. »Ein Vorg. Übles Pack. Ich habe von ihnen gehört. Sie sind von einer primitiven Intelligenz, stehen vielleicht eine halbe Stufe über den Kobolden. Unsere Bergleute hatten arg unter ihnen zu leiden: Sie stahlen ihnen das Werkzeug, besudelten die Schächte mit ihrem Kot und lösten sogar Steinschläge aus, um die Zwerge darunter zu begraben.«
    Hinter ihnen stöhnte Jerrick und warf sich wieder hin und her.
    Mama Freda ging zu ihm. »Ich mache noch etwas von dem Weidenrindenabsud warm.«
    Der Vorg reckte den Hals und versuchte, über Elenas Kopf hinwegzuschauen. Blinzelnd hefteten sich die großen gelben Augen auf den Elv’en. Die geschlitzten Nüstern zuckten. »Böse Kratzestacheln«, sagte er und ahmte tief in der Kehle das Grollen eines ausschlagenden Tigerzahnbusches nach.
    Elena bemerkte Er’rils überraschten Blick.
    Der Präriemann ließ sich neben dem Vorg nieder. »Woher weißt du, was ihm zugestoßen ist?« fragte er streng und deutete auf Jerrick.
    Der Vorg zuckte unter seinem scharfen Ton zusammen.
    Mama Freda meldete sich. »Wenn er den Tigerzahn kennt, weiß er vielleicht auch ein Gegenmittel.«
    Elena drängte Er’ril beiseite und sah den Vorg an. »Griegrell«, sagte sie freundlich und streichelte ihm die Hand. »Weißt du, wie man diesem Mann helfen kann?« Sie deutete mit dem Kopf auf den Elv’en Kapitän.
    Der Vorg beruhigte sich und rückte näher an sie heran. »Griegrell weiß.«
    »Zeigst du es mir?«
    Das Krötenwesen nickte.
    Elena bedeutete den beiden Kundschaftern, dem Vorg die Fesseln abzunehmen.
    Wennar jedoch hinderte die Zwerge, den Befehl auszuführen. »Herrin, einem Vorg darfst du niemals trauen. Sie haben nichts als Unfug im Sinn.«
    Seufzend stand Elena auf. »Wir müssen alles versuchen, sonst ist Jerrick nicht mehr zu retten. Nimm den Vorg an die Leine, wenn du willst, aber lass uns herausfinden, was er weiß.«
    Wennar nickte und legte dem Vorg eine Schlinge um den mageren Hals. Erst dann erlaubte er, dass man ihm Arme und Beine freigab. »Und nun zeig, was du kannst«, sagte er und tat, als wollte er Griegrell einen Tritt verpassen.
    Elena sah ihn böse an. »Überlass das mir.«
    Sie wollte die Leine nehmen, aber Er’ril war schneller. »Du kümmerst dich um den Vorg. Ich kümmere mich um die Leine.«
    Sie nickte und fasste Griegrell wieder an der Schulter. »Los, Kleiner. Zeig uns, womit wir ihm helfen können.«
    Der Vorg winselte und

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