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Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Titel: Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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das Kaltfeuer im Schein des Mondes. Jetzt legte sie den Kopf auf Er’rils Schulter, schloss die Augen und genoss seinen Atem und die Wärme seines Körpers.
    Sie waren alle zu Tode erschöpft. Elena nickte sogar für einen Moment ein aber die Pause währte nicht lang. Aus dem Tunnel gellte ein grässlicher Schrei. Alle sprangen erschrocken auf, und der Schrei riss jäh ab. Dafür hörten sie von ferne ein Klirren, als schlüge Eisen auf Stein.
    »Anscheinend sind wir doch nicht die Einzigen hier«, stellte Magnam fest.
    Elena wollte auf den Tunnel zu, aber Er’ril hielt sie mit eisernem Griff zurück. Sie drehte sich zu ihm um. »Wir haben keine Wahl, wir müssen weiter. Alaseas Schicksal hängt von der Zerstörung dieses Wehrtores ab.« Sie leitete mehr Energie in den kleinen Feuerball. Es kümmerte sie nicht mehr, ob ihre Magik bemerkt wurde. Die Kugel schwoll an und leuchtete tief in den Tunnel hinein.
    Elena schickte sie voraus und folgte ihr. »Wir können jetzt nicht umkehren.«
    Wütendes Gebrüll schallte aus dem Gang.
    »Das ist Wennar«, sagte Tol’chuk. »Er ist am Leben.«
    »Aber wie lange noch?« fragte Elena.
    Sie fielen in Laufschritt. Die Feuerkugel schwebte vor ihnen die Tunneldecke entlang, sodass sie ein Stück des Weges erkennen konnten.
    »Da vorn!« warnte Er’ril.
    Elena hatte es auch bemerkt. Mondlicht strömte um die nächste Biegung, ein Zeichen, dass der Tunnel dort zu Ende war.
    Sie wurden langsamer und tasteten sich vorsichtig weiter. Er’ril ging voran, flankiert von zwei Zwergen auf jeder Seite. Tol’chuk blieb dicht hinter Elena, den Zwergenhammer schlagbereit in der Hand.
    Als sie die Biegung umrundet hatten, standen sie vor einem Albtraum. Der Tunnel war hier tatsächlich zu Ende, aber der Ausgang war nicht frei. Zunächst dachte Elena, eine Riesenspinne hätte ihr Netz über die Öffnung gespannt, doch als ihre Hexenfeuerkugel weiterschwebte, wurde das ganze Ausmaß des Grauens offenbar.
    Was ihnen den Weg versperrte, war schlimmer als jede Spinne.
    In der Öffnung steckte, von zehn gegliederten Beinen gehalten, eine Ausgeburt der Hölle. Der grau glänzende Körper mit der schwarzroten Zeichnung erinnerte an eine monströse Nacktschnecke, doch eigentlich war er nur ein einziges Maul, ein schwarzer Schlund voll zuckender Gifttentakel. Darüber schwankte ein ganzer Wald von Stielaugen, so schwarz wie polierter Obsidian.
    Elena kannte das Geschöpf. Sie hatte in den Wäldern ihrer Heimat gegen ein solches Ungeheuer gekämpft, nachdem es ihren Onkel Bol getötet hatte. Sie hatten es mit einer Mul’gothra zu tun, einer Skal’ten Königin. Elena sah, wie ein heftiger Krampf den fetten grauen Körper durchlief, dann wurde ein grüner, dampfender Klumpen aus dem Unterleib gepresst und fiel mit einem ekelhaft schmatzenden Geräusch auf den Tunnelboden.
    Die Königin war dabei, Junge zu gebären.
    Der Klumpen warf sich zuckend hin und her und gab eine giftgrüne Dampfwolke ab. Er entfaltete feuchte Flügel, klappte klauenbewehrte Gliedmaßen aus, rappelte sich auf und stand auf eigenen Beinen. Ein neues Skal’tum hatte das Licht der Welt erblickt.
    Über dem Neugeborenen rülpste die Mutter mit erbostem Zischen einem einsamen Gegner ein ganzes Bündel von Saugnapftentakeln entgegen.
    Der Gegner war Wennar.
    Doch der Zwerg achtete gar nicht auf das Riesengeschöpf, sondern sprang, immer außer Reichweite der Tentakel, mit der Axt in der einen und dem Schwert in der anderen Hand hierhin und dorthin. Er hatte andere Probleme.
    Er war von einer Horde neugeborener Skal’ten umringt.
    Die knochigen Bestien waren noch mit stinkendem Schleim bedeckt, griffen ihn aber bereits mit ihren Klauen an und zischten wie ein ganzes Schlangennest. Dabei waren sie von dunkler Magik geschützt, sodass Wennars Waffen wirkungslos abprallten. Er konnte sie allenfalls auf Abstand halten, denn neugeborene Skal’ten waren nahezu unverwundbar, solange sie noch nicht getötet hatten.
    Hinter dem Zwerg stieß die Mul’gothra unter heftigen Krämpfen immer neue grausige Junge aus ihrem Unterleib hervor.
    »Holt ihn heraus«, befahl Elena und winkte Er’ril und die Zwerge nach vorn. »Und bringt ihn in Sicherheit.« Sie zog ihren Dolch aus der Scheide.
    Er’ril zögerte einen Moment und sah sie an, ehe er nickte und Wennar mit den restlichen Zwergen zu Hilfe eilte. Tol’chuk blieb bei Elena und deckte ihr den Rücken.
    Elena ritzte sich mit der scharfen Spitze der Silberklinge eine feurige Linie in jede

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