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Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung

Titel: Alasea 04 - Das Buch der Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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Handfläche und sammelte die Magik in beiden Fäusten. Unterdessen erschraken die unreifen Skal’ten vor den unvermutet auftauchenden neuen Feinden. Die meisten flüchteten hastig zu ihrer Mutter, die übrigen wurden von den Angreifern zurückgeschlagen.
    Sobald Wennar frei war, sank er zu Boden. Zwei von seinen Zwergen hoben ihn auf und schleppten ihn weg. Er’ril deckte mit den anderen den Rückzug.
    Als sie an Elena vorbeikamen, stieß Wennar atemlos hervor: »Ich hatte es erst bemerkt, als es schon zu spät war.«
    Elena war so in ihre Magik vertieft, dass sie ihn kaum hörte.
    Mächtige Energien durchströmten sie. Sie hob die Arme und verschränkte die Finger. Feuer und Eis verschmolzen miteinander, zwischen ihren Handflächen braute sich ein Sturm zusammen.
    Inzwischen hatten sich die Skal’ten neu formiert. Sie waren in der Überzahl und fühlten sich stark. Zischend scharrten sie mit den Klauen. Die kleinen Flügel flatterten hektisch hin und her, aber zum Fliegen reichte ihre Kraft noch nicht aus.
    Elena ging auf die Jungen zu. »Zurückbleiben!« warnte sie ihre Gefährten.
    Langsam schob sie sich näher. Zwischen ihren Handflächen bebte der Sturm und steigerte seine Wut immer mehr. Hinter der Mul’gothra fiel der Schein des Mondes auf den ausgestreckten Arm der Mantikor Statue und den schattenhaften Schwarzsteinblock in ihrer Hand.
    Elena wollte schon den Blick abwenden, als sie auf dem Granitarm eine flüchtige Bewegung bemerkte. Drei kleine Skal’ten, neugeboren wie jene, die sich unter ihrer Mutter verkrochen hatten, strebten dem Schwarzstein zu. Elena zögerte und beobachtete sie neugierig und besorgt zugleich.
    Als das erste Neugeborene den Stein erreichte, wollte es ängstlich zurückweichen, doch seine Beine trugen es unaufhaltsam weiter. Schließlich stürzte es mit einem schrillem Aufschrei hinein und verschwand wie in einem schwarzen Schacht. Sein Kreischen verklang. Seine beiden Geschwister folgten ihm nach.
    Elena wandte sich wieder der Mul’gothra zu. Mit einem Mal war ihr klar, was die Kreatur hier wollte und wobei sie sie gestört hatten. Auf eine hoch trächtige Mul’gothra musste diese Stätte eine so unwiderstehliche Anziehungskraft ausüben wie eine Flamme auf einen Falter. Sie kam hier herauf, brachte ihre üble Brut zur Welt und schickte sie ins Wehr, wo der Herr der Dunklen Mächte sie seinem Willen Untertan machte. Hier also, im Mantikor Tor, entstanden die immer neuen geflügelten Heerscharen des Schwarzen Herzens.
    Elena erkannte so deutlich wie nie zuvor, dass dieses Tor zerstört werden musste.
    »Worauf wartest du?« fragte Er’ril von hinten und wollte näher kommen.
    »Bleib zurück«, wiederholte Elena und streckte den Skal’ten die Arme entgegen. Dann löste sie ihre Finger. Ein Schwall von Eis und Feuer brach hervor. Blitze entluden sich knatternd, Windstöße fegten heulend durch den Tunnel. Elena lenkte das Sturmfeuer am Boden entlang und bündelte es zu einem scharfen Strahl, um damit die zusätzlichen Schutzschilde der neugeborenen Dämonen zu durchstoßen.
    Tief im Innern spürte sie, wie die Magik auf die Skal’ten traf.
    Die heißen Lebensflämmchen wurden von den Winden geschüttelt und erloschen unter dem Anprall ihrer tobenden Magik.
    Die Hexe in ihr jauchzte über jeden Toten, sie war lauter als sonst, schwerer zu unterdrücken, so als wäre der Schleier zwischen Hexe und Frau dünner geworden. Elena musste sich anstrengen, um ihr Ziel nicht aus den Augen zu verlieren und die Kontrolle über ihre Kräfte zu behalten. Seit sie vergangene Nacht so eng mit Cho verschmolzen war, hatte sich in ihrem Inneren etwas verändert. Die Hexe war stärker geworden. Nun johlte sie in zügelloser Wollust und warf sich gegen die inneren Schranken.
    Elena stand im Auge ihrer tobenden Magik und spürte wieder einmal das dünne Netz, das alles Leben verband. Noch blies die Hexe nur die Lebensflämmchen der Neugeborenen am Ende des Tunnels aus aber Elena wusste, dass sie sich mit diesen Häppchen nicht zufrieden geben würde. Wenn sie ihr freie Hand ließe, würde sie alles verbrennen nicht nur die Mul’gothra, sondern auch Elenas Gefährten. Sie unterschied nicht zwischen Gut und Böse. Sie wollte alles, sogar Elena selbst.
    Elena stemmte sich gegen diese Gier und zügelte ihre Magik. Langsam brannte das Feuer in ihren Händen nieder. Das irre Geheul der Hexe verklang, das Gewinsel der Mul’gothra trat an seine Stelle.
    Elena kehrte in die Gegenwart zurück und sah die

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