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Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Titel: Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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greifen morgen früh an.«
    »Damit ist alles bereit«, stellte Elena fest.
    »So weit wie möglich«, schränkte Er’ril ein.
    Wieder starrte Elena auf die Karte. Morgen um diese Zeit würde sich die halbe Welt im Krieg befinden, und sie würde ihre engsten Freunde und Verbündeten in den Tod führen.
    »Wenn der Plan deine Billigung findet«, sagte Er’ril, »sollten wir Boten ausschicken und die Nachricht verbreiten lassen. Dann können die Vorbereitungen beginnen.«
    Sie nickte, ohne den Blick von der Karte zu heben. »Ich bin einverstanden.«
    Die Versammlung löste sich auf; nur Er’ril und Elena blieben in der Kombüse. Er goss heißen Tee ein, trug ihn an den Tisch und schloss ihre kalten Hände um den Becher. »Was hast du denn?« fragte er leise.
    »Was ich habe?« Sie deutete auf die Karte. »Kannst du dir das nicht denken?«
    Er’ril setzte sich neben sie und nahm ihre Hand. »Sieh mich an«, verlangte er.
    Sie gehorchte.
    Die Kampfbegeisterung in seinen Augen war erloschen. Nun sprach nur noch schlichter Ernst aus seinem Blick, und er sagte aufrichtig: »Morgen werden viele sterben. So ist der Krieg. Aber noch leben wir.«
    »Aber …«
    »Still.« Er zog ihre Hand an die Lippen und küsste die Innenfläche. »Noch leben wir.«
    Die Wärme seiner Lippen linderte das Herzweh wie ein Balsam. Sie schloss die Augen und ließ sich davon durchströmen. Viel zu früh hob er den Kopf, behielt aber ihre Hand, die noch die Wärme seines Kusses bewahrte, in der seinen. »Ich habe dich beim Betrachten der Karte beobachtet«, sagte er leise und berührte damit die Wunde in ihrem Herzen. »Du hast die Stelle erkannt, an der sich die Grube befindet.«
    Jetzt kamen die Tränen, mit denen sie kämpfte, seit sie diese schreckliche Karte zum ersten Mal gesehen hatte. Sie legte die freie Hand auf das schraffierte Oval. »Onkel Bol …«
    Er’ril drückte ihre Finger. »Genau da stand einst seine Hütte. Und die Magiker meiner Zeit hatten an diesem Ort ihre Schule errichtet.«
    Endlich fand Elena die Sprache wieder. »Cassa Dar sprach von einem Zusammenfluss der Energien?«
    Er’ril nickte. »Ein Knoten der Macht, stärker als die übrigen Energiepunkte des Landes. Der Herr der Dunklen Mächte will das Wyvern Tor an diesen lebenswichtigen Ort stellen, um die Welt unwiderruflich zu verseuchen.«
    »Und genau dorthin baute Onkel Bol einst seine Hütte.«
    »Vielleicht ahnte er es …«
    Elena zog die Stirn in Falten und suchte sich zu erinnern. »Onkel Bol sagte einmal über die Höhlen unter seiner Wohnstatt, vermutlich hätten die alten Magiker ihre Schule gerade dort errichtet, weil sie den Strom der Macht spürten.«
    »Und De’nal flüchtete in eben diese Höhlen. Seine Seele erstarrte zu Kristall, während er auf uns wartete, und wurde von den Energien am Leben erhalten.«
    Elena seufzte. »Die Geschichte endet also dort, wo sie begann.«
    Er’ril nahm ihre andere Hand. »Und auch wir werden unsere gemeinsame Reise an ihrem Ausgangspunkt beenden.«
    Sie rang sich ein dankbares Lächeln ab, aber Svesa’kofas Worte klangen ihr im Ohr. Der Geist der alten Hexe hatte Recht. Was vor der Pforte gesprochen worden war, konnte sie mit niemandem teilen … nicht einmal mit Er’ril. Sie musste ihn in dem Glauben lassen, er ginge Hand in Hand mit ihr in diese letzte Schlacht. Das war für ihn ebenso wichtig wie für sie selbst, und sie würde ihm den Trost nicht nehmen. Am Ende würde sie dennoch allein dastehen und das Schicksal der Welt in ihren Händen halten, den Händen einer Hexe und einer Frau, den Händen, die Er’ril jetzt mit den seinen umschloss.
    Halte sie, solange du noch kannst, dachte sie bei sich. Denn irgendwann musst du sie ja doch loslassen.
    Als die Sonne unterging, stand Merik mit Ni’lahn am Bug der Windfee. Er schloss die Augen und genoss die Berührung der Winde und das Kribbeln der Magik, das sich durch das ganze Schiff zog. Am liebsten hätte er in Gedanken den Eisenkiel berührt, der am Rande seines geistigen Blickfelds glühte. Doch dies war nicht sein Schiff. Der Kapitän, ein Vetter zweiten Grades, hatte die Mannschaft gut im Griff und hielt zuverlässig Schritt mit den Heerscharen unten am Boden. Meriks Hilfe wurde nicht benötigt.
    So schickte er seine Sinne aus und spielte unbeschwert mit den böigen Winden. Er holte weit aus und schob eine verirrte Brise beiseite, als striche er sich eine verirrte Locke aus der Stirn. Dabei spürte er fernes Donnergrollen hinter dem Horizont.
    Vom Meer

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