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Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung

Titel: Alasea 05 - Das Buch der Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clemens
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zu.
    Joach ging voran, öffnete die Klappe und ließ den anderen den Vortritt. Als Er’ril an ihm vorbeiging, murmelte er: »Gib gut auf meine Schwester Acht.«
    »So gut ich kann«, stieß der Präriemann tief besorgt hervor.
    Joach blieb an Deck stehen. »Ich möchte mich noch bei Tol chuk erkundigen, ob alle Og’er Stämme ihren Standort erreicht haben, bevor auch ich mich schlafen lege.«
    Er’ril nickte und führte Elena zu ihrer gemeinsamen Kabine. Sie hatte bisher noch kein Wort gesprochen. Sie kam ihm wieder vor wie das kleine Mädchen, das er damals genau in dieser Gegend gerettet hatte ebenso stumm, ebenso bedrückt.
    In dem kleinen Ofen brannte ein helles Feuer, das ihnen sofort die Kälte aus den Gliedern vertrieb. Er’ril führte Elena zum Bett und kniete vor ihr nieder, um ihr die Stiefel auszuziehen.
    »Das kann ich allein«, sagte sie endlich und schüttelte den störrischen Stiefel ab. Das klang bei weitem nicht so kleinlaut, wie er erwartet hätte. Nach längerem Kampf fiel auch der zweite Stiefel zu Boden, und sie seufzte erleichtert auf.
    »Alles in Ordnung?« fragte Er’ril, der immer noch auf den Knien lag.
    Sie nickte langsam, doch ihre Unterlippe zitterte.
    Er verstand und drang nicht weiter in sie. Stattdessen stand er auf und streifte sich selbst die Stiefel von den Füßen. »Wir sollten zusehen, dass wir etwas Schlaf finden«, sagte er leise.
    Sie schlüpfte aus der Kalbslederjacke, und er warf seinen Umhang ab. Langsam zogen sie sich aus bis auf die Unterwäsche. Das lange Leinenhemd fiel Elena bis auf die Schenkel hinab.
    Er’ril schlug die Felle und die schweren Wolldecken zurück und wollte sie gerade auffordern, als Erste hineinzuschlüpfen, da sah sie ihn unverwandt an, und bevor er etwas sagen konnte drängte sie ihn sanft auf das Bett zu und ließ die Hände unter sein Hemd gleiten. Er spürte ihre warmen Handflächen auf seiner kalten Haut. Dann schob sie ihm das Hemd bis zur Brust hinauf.
    Plötzlich hielt er ihr die Hände fest. »Elena …« Seit sie in jener Nacht bei den Si’lura fast erfroren wäre, hatten sie nicht mehr nackt miteinander geschlafen.
    Sie machte sich energisch frei, streifte ihm das Hemd über den Kopf und warf es beiseite.
    Er sah ihr in die Augen und erkannte ihr Verlangen. Sie wich zurück und löste die Bänder, die ihr eigenes Hemd am Hals zusammenhielten. Das Leinen fiel ihr von den Schultern und bauschte sich um ihre Füße. Sie trat heraus und stand, in strahlender Schönheit, nackt vor ihm. Der Feuerschein übergoss ihren Körper von der geschwungenen Nackenlinie über die schwellenden Brüste bis zu den vollen Hüften mit einer Flut von warmem Licht.
    So ging sie in ihrer ganzen Weiblichkeit auf ihn zu, und er war so erregt, dass er nicht sprechen konnte, sondern nur japste wie ein Ertrinkender.
    Sie blieb vor ihm stehen, hob wieder die Hände und streichelte ihm die Wange, den Hals, den Arm. Dann nahm sie seine Hand und legte sie auf ihren Bauch.
    Endlich fand er die Sprache wieder. »Elena, das dürfen wir nicht … nicht so … nicht jetzt …«
    Draußen grollte der Donner und erinnerte sie an den bevorstehenden Krieg. Das ganze Schiff erzitterte unter den Schlägen.
    Elena ließ sich neben Er’ril auf das Bett gleiten. »Warum nicht?« flüsterte sie, ohne seinen Widerstand zu beachten.
    »Bei Tagesanbruch beginnt die Schlacht. Wir sollten …«
    Sie zog die Felle über sich und ihn und drückte ihn auf die Kissen nieder. Das Gefühl ihrer Haut an seinem Körper brachte ihn fast um den Verstand. »Warum nicht?« flüsterte sie ihm abermals ins Ohr.
    »Der Krieg …«
    »Nein«, unterbrach sie und streifte mit den Lippen die zarte Haut unter seinem Ohr. »Ich will den wahren Grund wissen …«
    Er’ril schloss die Augen. Ein Schauer des Begehrens überlief ihn. Er bemühte sich mannhaft, nicht aufzustöhnen. »Ich weiß nicht, was du meinst.«
    Sie drehte sich so, dass sie ihn ansehen konnte. Goldene Sprenkel schwammen in ihren grünen Augen. »Du weißt es«, sagte sie. »Und ich weiß es auch. Allzu lange steht es schon unausgesprochen zwischen uns.«
    Er war sich überdeutlich bewusst, dass ihre Brust seinen Arm berührte, aber er wusste tatsächlich, was sie meinte. »Ich … ich bin ein alter Mann … zu alt für dich«, sprudelte er heraus. Es war eine Erleichterung. »Ich habe schon mehr als fünf Jahrhunderte gelebt.«
    Elena seufzte. »Und ich bin zu jung.«
    Er hatte sich wieder gefasst und schlug die Augen auf. »Trotz

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