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Alaska

Titel: Alaska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Albert Michener
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Versorgungsstationen entlang der Route abwerfen konnten. Ohne Brennstoff, sozusagen, waren noch mehr Teilnehmer gezwungen, das Rennen abzubrechen. In Ruby, auf der Hälfte der Strecke, führte ein Fahrer aus Nome und erhielt die 2 . 000 Dollar Zwischenprämie, aber Rick fiel auf, dass mittlerweile achtzehn Teams mit Gespannen, die mindestens so gut waren wie sein eigenes, ausgefallen waren.
    In Desolation hielten Afanasi, Hooker und Kendra vierundzwanzig Stunden am Tag Wache vor dem Radio, Vladimir verfolgte die Sendung während der Schulstunden, die Lehrer teilten sich die Nachtstunden auf, und aus den spärlichen Nachrichten konnten sie sich zusammenreimen, dass Rick noch zu den aktiven Teilnehmern gehörte, aber welche Position im Gesamtfeld er einnahm, konnten sie nicht herausfinden. Dann, am dreizehnten Tag, als Kendra gerade mitten im Mathematikunterricht steckte, stürmte ein Mann aus dem Dorf, der auch ein Radio besaß, in das Klassenzimmer mit der aufregenden Neuigkeit: »Venn war Dritter, als sie in Unalakleet aufgebrochen sind!« Kurz darauf kam Afanasi angerannt und bestätigte: »Junge, Junge, noch Anfänger, aber schon auf dem dritten Platz.« Doch Kendra sagte: »Polar ist womöglich der beste Leithund im ganzen Rennen.« Mit Mr. Hookers Einwilligung wurde den Kindern für den Rest des Tages schulfrei gegeben, dann setzten sich die drei wieder vor das Radio, wo sie die dann bruchstückhafte Übertragung der dramatischsten Ereignisse verfolgten, die sich jemals bei einem Iditarod-Rennen zugetragen hatten.
    Afanasi versuchte, Kendra die Situation zu veranschaulichen: »Sie dürfen sich das nicht als eine Art Langstreckenlauf vorstellen, wo die Läufer meist in einem Feld versammelt sind. Beim Iditarod-Rennen sind sie weit verstreut. Der Fahrer aus Nome führt fast um einen halben Tag. Den holt keiner mehr ein. Der an sechzehnter Stelle liegt vielleicht anderthalb Tage zurück, und der letzte vielleicht sogar eine ganze Woche.« Hooker unterbrach: »Diesmal sieht es so aus, als ob die Gruppe hinter dem Ersten in einem Feld läuft«, und er sollte recht behalten.
    Eine Frau, die noch nie über den vierzehnten Platz hinausgekommen war, hielt sich jetzt erstaunlicherweise als Zweite, doch als sie ihre Hunde über die Eisdecke des Norton-Sunds trieb, geriet ein Elch auf dem Küsteneis in Panik, raste mitten zwischen die Hunde, befreite sich wieder aus der Meute, aber versetzte der Frau einen Tritt in den Magen und gegen die Beine, dass sie schwer verletzt liegenblieb. Rick auf dem dritten Platz, aber auf einem weiter südlich verlaufenden Kurs und schon auf der eisigen Fläche, die schließlich auf die Zielgerade nach Nome führte, sah, was geschah, als er aufholte, und während fünf andere Fahrer, die das Unglück auch verfolgt hatten, einfach vorbeirasten, um sich ihren Platz unter den begehrenswerten ersten neun zu sichern, lenkte Rick seinen Schlitten seitwärts, trieb Polar zum Äußersten an und kam gerade rechtzeitig, um den wütenden Elch zu vertreiben und die schwer verwundete Frau auf ihren Schlitten zu legen.
    Zwei ihrer Hunde getötet, hatte sie keine Chance mehr, das Rennen weiterzufahren, war aber sicher, dass sie es aus eigener Kraft bis Nome schaffen konnte, und so dankte sie Rick, dass er gehalten hatte, umarmte ihn kurz zum Abschied und drängte: »Fahr bloß weiter! Du bist noch nicht raus!« Aber er mochte sie nicht alleine lassen - mit den toten Hunden noch im Geschirr und sie mit schweren Verletzungen, die versorgt werden mussten . Er unterbrach das Rennen für zwei Stunden, nahm die toten Hunde aus dem Gespann, kümmerte sich um die Wunden und brachte die Fahrerin dann auf den Weg nach Nome.
    Die Zeit, die ihn diese ritterliche Geste kostete, holte er nicht wieder auf, und als die anderen Fahrer vorbeirasten, wurde ihm klar, dass er keine Chance mehr hatte, auf den dritten Platz zu kommen, wahrscheinlich nicht einmal mehr unter die ersten neun. Am Ende belegte er den dreizehnten Platz, aber als er in die Zielgerade einfuhr, wurde er mit viel Beifall begrüßt, denn die Frau, der er geholfen hatte, hatte einem Reporter inzwischen berichtet, was geschehen war. Aus einer Bar am Ziel torkelte ein Betrunkener und machte die wohl passendste Bemerkung: »Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals in meinem Leben auf irgendein Arschloch von Ross   &  Raglan trinken würde, aber der hier hat’s verdient.« Und am Abend stießen alle in der Stadt auf Ricks edle Tat an.
    Der Sieger, ein Veteran

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