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Alba und Albion

Alba und Albion

Titel: Alba und Albion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Fentross
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triumphierend, doch es erstarb gleich wieder, denn so ganz wohl fühlte ich mich ob der bevorstehenden Beichte doch nicht.
    „Wenn du mir versprichst, nicht zu schimpfen…“
    Robbie seufzte ergeben. „Was hast du denn diesmal angestellt?“
    Mit erhobenen Haupt drehte ich mich zu ihm herum, wagte aber nicht, ihm in die Augen zu sehen.
    „Nichts schlimmes. Mir war langweilig, also habe ich die obere Etage inspiziert. Und in der Bibliothek habe ich die Hausherrin angetroffen.“
    „In der Bibliothek? Aha. Habe ich dir nicht gesagt, du sollst im Zimmer bleiben?“
    „Ja! Aber nun ist es passiert. Und falls es dich interessiert, was ich so alles erfahren habe“, verschwörerisch beugte ich mich vor, „dann sag’s einfach.“
    Schmunzelnd baute er sich vor mir auf und stemmte die Arme in die Hüfte.
    „Also, Weib? Was gibt’s Neues auf Castle Moraigh?“
    Ich kicherte, wie er so dastand. Schnell rauschte ich an ihm vorbei, legte noch ein paar Holzscheite in den knisternden Kamin und zog ihn zu mir. Er setzte sich und hievte mich unter Stöhnen auf seinen Schoß.
    „Schieß’ los.“
    Ich erzählte ihm von der Begegnung mit Cathlyn Campbell, einer der entführten MacDonald-Mädchen, erzählte ihm von dem unglaublichen Geständnis ihrer Liebe zu dem Burgherren. Von ihrem Wunsch, auch weiterhin unbehelligt hier leben zu können, verschwieg ihm aber die Worte, die sie mir persönlich ans Herz gelegt hatte.
    Mit ernstem Gesicht hörte Robbie zu.
    „Ja. So war das.“
    Mit zusammengekniffenen Lippen schüttelte er leicht den Kopf und starrte ins Feuer.
    „Das gefällt mir nicht. Ganz und gar nicht.“
    „Und da ist noch was. Aber bitte reg’ dich nicht auf.“
    Neugierig sah er mich an, doch ich wich seinem Blick aus und ich senkte den Kopf.
    „Ihre Schwestern -“
    Ich stockte, doch Robbie stupste mich, um fortzufahren. Also holte ich tief Luft.
    „- und deren Mutter sind - tot.“
    „Oh Gott.“ Betroffen schloß er die Augen. „Und ich konnte nichts dagegen tun.“
    „Was kannst du denn für deren Tod? So viele Frauen sterben im Kindbett und viele Menschen sterben an ihren Wunden. Da hättest auch du nichts ausrichten können.“
    „Du verstehst nicht, Susanna.“
Mit traurigen Augen sah er mich an. „Vater hatte die ganzen Jahre nach ihnen gesucht und hätte nichts unversucht gelassen, die Mädels wieder nach Hause zu bringen. Leider ist etwas dazwischen gekommen. Wäre ich nicht verhaftet worden, so hätte ich seine Arbeit weiter geführt und vielleicht zum Abschluß gebracht.“
    „Und was hat das mit dem Tod im Kindbett zu tun?“
    „Da hätte ich wahrscheinlich nichts ausrichten können. Aber zumindest hätte ich die Kinder nach Armadale bringen lassen.“ Er seufzte schwer. „In die Heimat ihrer Mutter und ihrer rechten Vorfahren.“
    Ich schwieg betroffen, obwohl ich gerne entgegnete hätte, auch der Vater habe ein Recht auf seine Kinder, hielt es aber für besser, jetzt noch nichts zu sagen. Da eilte ich mit meiner Meinung der Gesellschaft wahrscheinlich weit voraus.
    „Aber schau’ doch mal, Robbie. Cathlyn will gar nicht mehr zurück. Vielleicht war es bei den beiden Anderen genauso. Vielleicht waren auch sie glücklich! Denn von nichts kommen ja auch keine sieben Kinder.“
    Er hob den Kopf und suchte meinen Blick, doch ich wich aus. Zu sehr schämte ich mich für meine letzten Worte, die wieder mal unüberlegt aus meinem Mund sprudelten. Über so was sprach man einfach nicht.
    Sanft nahm er mein Kinn zwischen zwei Finger und drehte meinen Kopf zu sich. Eindringlich begann er zu sprechen.
    „Als Clanchef kann ich deine Worte nicht gutheißen. Ich muß für das Wohl der Gemeinschaft denken und handeln. Die Mädels wurden entführt und ein Chief hat die verdammte Pflicht, sie wieder zurück zu holen oder zu rächen, um der Genugtuung willen.“ Energisch hieb er mit der Faust auf den Boden. „Wenn es sein muß, auch mit Waffengewalt. Aber auf der anderen Seite“, sein Blick wurde wieder sanfter, als er fortfuhr, „glaube ich, du hast recht. Die Kleinen kennen uns nicht, sie sind vielleicht besser aufgehoben, da wo sie jetzt sind. Und was das Kindermachen angeht -“
    Ich wurde puterrot und auch er hatte rote Ohren, wie ich leicht belustigt feststellte. Er strich sanft über meinen Rock in der Höhe meines Bauches.
    „Mich wundert es, daß du noch nicht in freudiger Erwartung bist.“
    „Ich - äh - ich weiß auch nicht -“
    Sachlich fuhr er fort.
    „Du bist auf der Reise sehr

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