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Alba und Albion

Alba und Albion

Titel: Alba und Albion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Fentross
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Glas hatte.
    „Warum denn dann?“
    „Ich habe ihn mir gründlich vorgeknöpft.“
    „Wirklich?“ Bestürzt setzte ich mich auf.
    „Jawohl. Erst einmal habe ich ihn nach seinen Absichten gefragt.“
    „Robbie! Wie kannst du nur!“
    „Du mußt wissen, mir liegt Alisa genauso am Herzen, wie dir. Nur, daß ich nicht in sie verliebt bin.“
    Er grinste, als ich gegen seine Brust boxte und blitzschnell hielt er meinen Arm fest. „Ooch, duu!“, rief ich aus.
    „Im Ernst. Ich wollte einfach nur wissen, ob er ein ehrlicher Mensch ist. Deshalb habe ich ihn aufgesucht.“ Er ließ mich wieder los, als er spürte, daß ich nur Spaß gemacht hatte.
    „Und?“
    „Nun, er sagte mir, er wolle mit Alisa tanzen gehen und er habe sich gefreut, sie ausgerechnet hier wieder zu sehen. Außerdem meinte er, Alisa sei eine hübsche junge Frau geworden.“
    „Ach! Und weiter?“
    „Ich habe ihn auf Eines hingewiesen. Sollte er sie unglücklich machen, würde ich ihn wieder besuchen.“
    „Und was hat er dann geantwortet?“
    Er rieb sich das Kinn und zuckte bei der Berührung unmerklich zusammen.
    „Er wollte mich schlagen. Das heißt, er hat mich am Kinn erwischt.“
    „Oh, Robbie!“
    Ich stellte mein Glas ab, beugte mich zu ihm herüber und berührte vorsichtig die schmerzenden Stellen.
    „Was ist mit Michail? Geht’s ihm gut?“
    Robbie schnaubte verächtlich, doch seine Augen glänzten.
    „Das ist wieder mal typisch für dich. Ich sitze hier mit Schmerzen, die mir dieser Kerl zugefügt hat und du willst nur wissen, ob es ihm gut geht!“
    „Entschuldige, aber ich möchte nicht, daß Alisa erschrickt, wenn er mit einem blauen Auge bei ihr auftaucht.“
    „Keine Sorge, er ist in Ordnung. Anscheinend hatte ich ihn an seiner Ehre erwischt und da ist er ausgerastet.“
    Er lachte.
    „Wie ein wilder Stier ist er auf mich losgegangen. Ich war total überrascht und im ersten Moment konnte ich gar nicht reagieren. Als er mich dann zu Boden warf und auf meiner Brust saß, schwang er seine Faust und drohte mir, mich umzubringen, wenn ich seinen Namen noch einmal in den Mund nehmen würde. Und was hab ich getan?“
    Er machte ein jämmerliches Gesicht und begann zu grinsen.
    „Was denn?“
    „Ich hab angefangen zu lachen und zwar so heftig, daß er fast von meiner Brust gefallen wäre. Da ich nicht imstande war, aufzuhören, setzte er sich schließlich neben mich, beschimpfte mich noch eine Weile, er sei ein Ehrenmann und das Alles“, dabei wedelte er abwimmelnd mit der Hand. „Schließlich stand er auf, zog mich auf die Beine und wollte verschwinden. Doch ich hab ihn am Kilt festgehalten und grimmig drehte er sich wieder um.“
    Belustigt versuchte Robbie, Michails finsteren Gesichtsausdruck einzufangen, was mich kichern ließ.
    „Ich hielt ihm meine Hand zur Versöhnung entgegen. Allerdings hat er sie nur zögerlich angenommen.“
    „Dann ist ja alles in Ordnung!“, rief ich erfreut und strich mir erleichtert eine Locke aus der Stirn.
    „Ich hoffe es. Für das Mädel und auch für die Gesundheit dieses jungen Mannes.“ 
     
    Den nächsten Tag hatten wir komplett zur freien Verfügung. Sämtliche Bedienstete versorgten die ankommenden Gäste und Campbell war ebenfalls unabkömmlich, wie wir erfreut feststellten. Unsere „Leibgarde“ zog ab und hatte ihren Posten vor unserer Zimmertür für heute geräumt.
    Wir fühlten uns eigenartig frei und Robbie hielt mich an, schnell etwas Warmes überzuziehen und wir schlichen uns kichernd und wie Diebe in das unterste Stockwerk.
    „Irgendwo hier muß eine Ausgangstür sein“, raunte er mir zu.
    „Woher willst du das wissen?”, flüsterte ich zurück.
    „Ich habe gestern eine von draußen gesehen.“
    „Ach so.“
    Er zog mich immer weiter durch die engen Flure, drückte sich zeitweise gegen die Mauer, wenn er meinte, Schritte zu hören, verschloß dann meinen Mund mit der Hand, die ich allerdings nach dem dritten Mal aufgebracht weg schlug und ihn mit einem bösen Blick ein „Laß das!“ zuzischte.
    Er lachte leise.
    „Komm”, raunte er, „die Luft ist rein!”
    Er zog mich um die nächste Ecke und wieder um eine Ecke, bis wir endlich vor einer unscheinbaren, hölzernen Türe standen. Vorsichtig betätigte er den Riegel und - verschlossen!
    „Verdammt.“
    Gerade wollten wir uns auf den Rückweg machen, als ein junger Knecht vorbei kam, voll bepackt mit allerlei Werkzeugen.
    „Sie wollen hinaus, Sir? Warum benützen Sie nicht den vorderen Eingang?“
    „Das

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