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Alba und Albion

Alba und Albion

Titel: Alba und Albion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Fentross
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dünn geworden. Vielleicht mußt du erst einmal wieder richtig zu Kräften kommen. Außerdem“, er drückte mich fest an sich und liebkoste meinen Hals, „ist es besser, wenn jetzt noch nichts passiert. Aber wenn wir erst einmal in Armadale sind, in meinem Haus und bei meiner Familie, dann wünsche ich mir schon ein paar kleine Kinder. Genauso lieb und hübsch wie du.“
    „Nein. Wie du“, gab ich flüsternd zurück und rieb meine Nase an seinem Hals. 
    Lachend wiegte er mich in seinen Armen. „Wünsch’ dir das bloß nicht! Du weißt gar nicht, was für ein kleiner Teufel ich gewesen bin. Nichts als Unsinn im Kopf!”

Als die Dämmerung herein brach, erschien Alisa.
    Robbie verabschiedete sich nach wenigen Minuten mit einem Augenwinkern und mit der Begründung, er habe noch etwas im Stall zu erledigen, was ihm von mir einen fragenden Blick einhandelte. Er legte einen Finger an seine Lippen und hauchte ein „Psst!” in meine Richtung. Alisa bekam vor Aufregung davon nichts mit.
    Sobald wir alleine waren, saß sie zappelig auf dem Bett und zwei riesige erwartungsfrohe Augen blickten mich aus einem erhitzten Gesicht an.
    „Na, dann wollen wir mal sehen, was der gute Schrank alles zu bieten hat!“
    Kichernd sah sie mir zu, wie ich Kleid für Kleid heraus nahm, es an mir hoch hielt und von ihr entweder ein Nicken oder eine gekräuselte Nase für meinen Vorschlag erntete.
    „Wie möchtest du denn aussehen? Elegant oder eher bürgerlich?“
    Unsicher sah sie mich an.
    „Äh, ich hatte eigentlich gedacht, ganz normal“, sie versenkte ihre Finger in den Tiefen ihres Rockes, „wie immer halt. Ich möchte ihn nicht vor den Kopf stoßen. Er ist doch nur ein einfacher Mann.“
    „Ich verstehe.“
    Ich verstand sie tatsächlich. Zwar könnte ich eine kleine Prinzessin aus ihr machen, was ich liebend gerne tat, doch wie würde ihre heimliche Liebe darauf reagieren? Wahrscheinlich käme er sich zu schäbig vor, mit ihr auszugehen und ihr Traum würde zerplatzen, wie eine Seifenblase. Das wollte ich ihr nicht antun.
    „Gut. Dann probierst du jetzt eines von diesen Kleidern.“
    Freudig nickte sie und nach kurzer Zeit stand wie vor mir, gekleidet in eine schönen, aber einfachen rosa Rock, einem roten Mieder mit silberfarbenen Stickereien und einem hübsch verzierten, ebenfalls rosafarbenem Hemd mit weiten Ärmeln.
    „Gefällt es dir?“
    Zaghaft drehte sie sich vor dem kleinen Wandspiegel, was eigentlich unnötig war, sah sie sich doch nicht einmal bis zur Taille. Doch sie nickte lächelnd.
    „Aye. Ich denke, das ist das Richtige für mich.“
    „Dann machen wir jetzt noch deine Haare und wenn du willst, kannst du noch etwas von meinem Duftwasser auflegen.“
    Sorgfältig widmete ich mich ihren langen Haaren, kämmte sie so lange, bis sie im Kerzenschein glänzten, steckte sie nach Gefühl und Gefallen an ihrem Kopf fest und flocht noch einige weiße Bänder ein. Zaghaft tupfte sie sich etwas von meinem Veilchenwasser hinter die Ohren, wie ich es ihr vormachte und trat dann zurück.
    „Voilà!“ Sie sah wirklich zum Verlieben aus! 
    Unsicher stand sie auf, blickte in den Spiegel und ihr Kinn begann zu beben.
    „Susanna, bin das ich?“
    Schnell trat ich zu ihr und nahm ich sie in den Arm. Fest drückte ich sie an mich.
    „Ja. Und du bist wunderschön. Er wird keine Andere mehr beachten, wenn er dich erst einmal gesehen hat.“
    „Meinst du“, schniefte sie, „meinst du wirklich?“
    „Da bin ich mir ganz sicher. Aber jetzt beeile dich, er will dich bestimmt in deiner Kammer abholen.”
    „Ja.“ Sie drehte sich in der Tür noch einmal zu mir herum. „Ich danke dir“, flüsterte sie, „meine liebste Sùsaidh!“
Gerührt von der liebevollen Aussprache meines Namen, der sich aus ihrem Mund wie Ssuusi anhörte, schloß ich nun ebenfalls schniefend die Tür und erwartete freudig die Rückkehr meines Gatten.
     
    „Was wolltest du eigentlich im Stall?“, fragte ich Robbie, obwohl ich schon etwas ahnte. Wir saßen gemütlich vor dem Feuer und genossen die die traute Gemeinsamkeit, die uns umgab.
    „Ich habe diesem Michail einen freundschaftlichen Besuch abgestattet.“
    „Wir waren uns doch einig, daß wir uns in ihre Angelegenheiten nicht einmischen. Diese“, ich schluckte schwer, „Sache muß sie ihm selbst sagen.“
    „Deswegen war ich nicht bei ihm.“
    Genüßlich nahm er einen großen Schluck des Whiskys, den er irgendwo aufgetrieben hatte, während ich wieder diesen dunkelroten Burgunder im

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