Alba und Albion
ohne Worte nachkommen. Mit geschlossenen Augen stand ich da, schwer schluckend und das Gesicht von ihm mit einer Hand gegen die Mauer gepreßt, während er mit der anderen meinen Rock hob.
„Sei’ ganz ruhig, dann tut’s auch nicht weh.“
Auch diese Forderung wurde durch einen erneuten leichten Stich in die Seite unterstrichen. Was blieb mir also anderes übrig? Ausgeliefert und wehrlos spürte ich sein hartes Glied an meinem Hinterteil, das durch seine Hosen zu spüren war. Mit seiner freien Hand fuhr er meine Kurven nach, strich die Schenkel auf und ab und rieb sich hektisch und leise stöhnend an mir.
Sein Kopf war wieder ganz nah an meinem Ohr. „Willst du es vorne oder hinten hinein, du geiles Luder!“, zischte er und öffnete seinen Hosenlatz. Sein steifes Glied fuhr an meinem entblößten Hinterteil entlang, suchte den Weg zum Ziel, gelangte zwischen meine Schenkel und ich schloß verbittert die Augen. Nein, schrie es in mir, bitte nicht!
„Keine Angst, Schöne. Von mir wirst du nicht schwanger“, raunte er und stöhnte etwas lauter. In meinem Ohren hallte dieser Ton noch lange nach. Er ließ den Rock fallen, rieb sich noch ein paar mal an mir und sein widerlicher Atem zeigte mir, daß er kurz vor seinem Höhepunkt stand. Er tat ein paar heftige Stöße gegen meinen Rock, sein Glied zuckte und ein verhaltenes Grunzen ertönte an meinem Ohr. Dann war er so plötzlich, wie er aufgetaucht war, wieder verschwunden.
Ich war allein.
Weinend und schluchzend sackte ich zusammen, hielt die zerfetzten Teile meiner oberen Bekleidung fest, zog den Rock fest um meine Knöchel und tastete nach dem Umhang, als auch schon eine Tür geöffnet wurde.
„Also bis heute abend, Campbell. Dann sehen wir weiter.“
Aleister Croxley trat in den Korridor, erblickte mich in meiner zusammen gekauerten Position und hastete auf mich zu.
„Meine Güte! Was ist denn mit Ihnen passiert? Und was suchen Sie hier?“
„Templeton! Er ist hier! Er hat mich -“ Schluchzend fiel ich Croxley in die Arme, der mich nur widerwillig tröstete.
„Sie irren sich, er ist nicht im Lande. Er wird erst im Frühjahr erwartet.“
„Nein! Er ist hier und hat mich verge-verge-“ Ich schaffte es nicht, dieses Wort auszusprechen.
„Sind sie sich sicher?“
„Ja. Er ist hier!“ Erneut verfiel ich in einen Weinkrampf. „Bitte, bringen Sie mich wieder in mein Zimmer, ich habe mich verlaufen.“
„Aber sicher doch“, sagte er fassungslos. „Die Mädchen kümmern sich um Sie.“
„Louise! Margrethe!“, brüllte er in jede Richtung, während er wieder aufstand. „Sofort hierher! Habe ich euch nicht befohlen, diese Frau im Auge zu behalten?“
Mit wedelndem Finger wies er auf mich. Ein Häuflein Elend auf dem Boden, kniend und schluchzend. „Warum habt ihr sie nicht eingesperrt, wie ich es euch gesagt habe?“
Zum wiederholten Male machte sich unsere kleine Karawane auf den Weg, nur, daß ich diesmal das Knacken des Schlüssels an meiner Zimmertür hörte.
Ich war erneut eingeschlossen.
Eine leise Stimme ließ mich auffahren.
„Misses MacDonald! Sind Sie wach? Brauchen Sie etwas?“
Louise!
Hastig stieg ich aus dem Bett und tapste im Dunkel auf nackten Sohlen zur Tür.
„Louise? Vielen Dank, daß du da bist! Kannst du mir etwas zum Waschen bringen? Ich fühle mich so schmutzig. Geht das?“
„Keine Sorge, Madam. Ich bin bald wieder da. Möchten Sie auch etwas zu Essen? Gebäck, Tee oder etwas Deftigeres vielleicht?“
„Oh ja. Das wäre lieb von dir.“ Mir fiel etwas ein. „Kannst du mir auch etwas Schreibpapier und Tinte besorgen?“
„Keine Feder?“ Auf der anderen Seite der Tür hörte ich jemanden kichern.
„Doch. Natürlich. Ist das ein Problem? Wenn es für dich Ärger bedeutet, dann laß es sein, hörst du?“
„Sie bekommen was sie möchten. So wurde es mir aufgetragen. Bis später, Madam. Ich muß jetzt gehen. Da sind Schritte im Gang!“
Dann hörte ich nur noch das Rascheln ihrer Röcke.
Sie war fort. Rasch hatte ich gemerkt, daß die beiden Mädchen für Intrigen und Verschwörungen ein offenes Ohr hatten und in meiner Situation blieb mir nichts anderes übrig, als das auch auszunutzen. Aber wen hatte sie im Gang gehört?
Ängstlich starrte ich das Schlüsselloch an, hoffte inständig, daß es nicht Lord Peter war, der hier herumgeisterte.
Aber alles blieb ruhig. Ich setzte mich wieder vor den Kamin, legte Holz in die glimmende Glut und wartete auf den Tee, das Bad, das Papier.
Erneut
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