Alba und Albion
daß sie uns die Wahrheit gesagt hat?“
„Sie hat geweint und ich kenne sie. Das waren echte Tränen.“
Schritte näherten sich der Tür und hektisch suchte ich nach einem Versteck, sollte die Tür sich öffnen. Die Schritte entfernten sich wieder und erleichtert atmete ich aus.
„Wäre sie keine Hexe, würde ich es nicht ablehnen, sie auch noch zum Jauchzen zu bringen!“ Eine Stimme lachte dreckig. „Hübsch ist sie ja und ihr Busen ist auch recht drall. Nur, was würde ihr Mann dazu sagen, wenn sie plötzlich Vergleichsmöglichkeiten hätte?“
„Das kann nur Campbell sein, dieser räudige Hurenbock”, raunte ich mir zu. Wie ich diesen Mann haßte!
Die Stimmen wurden leiser und ich verstand nichts mehr. Nun setzte ich meinen Weg fort, suchte weiterhin den Ausgang und schlich mich auf Zehenspitzen an den Türen vorbei. Der Korridor, der in dieser Etage reich verziert und mit vielen Portraits und Malereien bestückt war, gabelte sich. Welche Richtung nun? Ich ging zu dem Fenster auf der gegenüberliegenden Seite und blickte hinaus. Doch ich sah nur ein großes weites Feld, in weiter Ferne einen Wald, aber kein Burghof und keine Mauer, die auf ein Tor schließen ließ.
Seufzend drehte ich mich um und wollte gerade in die andere Richtung gehen, als sich mir jemand in den Weg stellte.
„Was für eine Überraschung! Die hübsche kleine Susanna ist auch hier!“
Mir blieb vor Schreck fast das Herz stehen und ich taumelte ein paar Schritte zurück, bis ich das Fensterbrett in meinem Rücken spürte. Entsetzt hielt ich eine Hand an mein Herz, während die Andere suchend nach dem Dolchgriff tastete.
„Es ist schon erstaunlich, wie oft wir uns begegnen. Nicht wahr, meine Liebe?“
Templeton tupfte sich geziert seine Lippen und steckte das Tuch wieder in seinen Ärmel. Ich zwang mich zur Ruhe und hob mutig den Kopf.
„Gehen Sie mir aus dem Weg“, sagte ich rüde und hielt ihm meinen Dolch entgegen, aber das ließ ihn ziemlich kalt. Er lächelte noch immer und zeigte sein widerliches Gebiss.
Ich versuchte, an ihm vorbei zu kommen. Er packte mich am Arm, verdrehte ihn schmerzhaft und der Dolch landete klirrend auf dem Steinboden. Mit äußerster Kraft versuchte ich, mich von ihm zu lösen.
„Lassen Sie los! Sie Bastard!“, zischte ich und wand mich unter seinem harten Griff. „Sie tun mir weh!“
„Wohin wollen Sie denn? Nach Castle Moraigh? Da muß ich Sie enttäuschen. Der Ausgang liegt in der entgegengesetzten Richtung. Sie suchen auf der falschen Seite.“
Grob drückte er mich gegen die kalte Wand und hielt meine beiden Handgelenke fest, während er mit dem Fuß den Dolch in seine Höhe schob. Templeton bückte sich und setzte ihn mir an die Kehle. Er verstärkte den Druck seines Körpers auf mich gegen die kalte Mauer.
Langsam kam er näher und grinste dämonisch. Ich schob mein Knie zwischen seine Beine, doch konnte ich meinen Angriff nicht zu Ende ausführen. Zu schnell hatte er sich befreit.
„So, jetzt gehörst du mir, mein Täubchen,”, flüsterte er mir mit fauligem Atem ins Gesicht, dass ich mich würgend abwandte. Ich holte tief Luft und er verstand sofort, was ich im Begriff war zu tun.
„Wenn du schreist, stech’ ich dich ab.“
Ich spürte den kalten Stahl meines eigenen Messers am Hals und mir war klar, daß er Ernst machen würde. Etwas Warmes rann meine Hals herunter. Mein Blut. Zu oft hatten ich und Robbie ihn schon gedemütigt, daß er nunmehr keine Skrupel mehr hatte.
Gezwungenermaßen hielt ich meinen Mund und versuchte stattdessen, seine Angriffe auf meinen Körper abzuwehren. Ich schmiß meinen Kopf von links nach rechts, von rechts nach links, um ihm nicht die Möglichkeit zu geben, mich küssen zu können und wehrte mich nach Leibeskräften. Er besaß enorme Kraft, steckte den Dolch in seinen Gürtel und grabschte mit wildem Atem meinen Körper ab. Er hob den Umhang zur Seite, schnitt die Schnüre des Mieders auf und zerfetzte das Hemd.
„Kein Mucks!“, warnte er mich. Irgendwie kam mir das bekannt vor. Mein Busen lag blank vor ihm und er zog bei dem Anblick die Luft ein.
„Aah, du hast schöne Brüste“, lechzte er und begann, meine Brüste mit dem Mund zu bearbeiten. Entsetzt schloß ich die Augen, Tränen rannen die Wangen herunter, doch er war nicht so grob, wie ich es erwartet hatte. Obwohl ich mich wehrte, stellten sich die Brustwarzen auf und reckten sich im entgegen.
„Dreh’ dich um.“
Ein Stich mit dem Dolch ließ mich seiner Forderung
Weitere Kostenlose Bücher