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Alba und Albion

Alba und Albion

Titel: Alba und Albion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Fentross
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bist, dann werden sie mit Sicherheit erneut angreifen!“
    Ich wich zurück. „Das ist je entsetzlich! Machst du Witze?“
    „Nein. Das ist mein voller Ernst. Ich bin mir ziemlich sicher, daß dieses Haus beobachtet wird.“
    „Was glaubst du, wer dahinter steckt?“
    „Templeton.“
    „Aber der ist doch tot!“, rief ich bestürzt aus.
    „Aye. Aber er war nur einer von vielen, die Roy aus dem Weg haben wollen.“
    Ich sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. „Du weißt etwas und willst es mir nicht sagen.“
    Unbeirrt blickte er weiter in die Ferne, tat so, als ob ich ihn nicht angesprochen hätte.
    „Spuck’s aus, Seamus! Bei deiner Ehre!“
    Verlegen senkte er nun den Blick und ich spürte, daß er mit sich rang, ob er es mir erzählen sollte oder nicht. Er blickte noch einmal zurück zum Haus, hinter dem die Sonne in einem herrlichen Aufgang den Himmel zu erobern schien und nahm mich am Arm.
    „Komm, gehen wir hinüber zum Brunnen. Dann erzähle ich dir, was mir Campbell noch anvertraut hat.“
    Er pfiff nach Stromer, der in riesigen Sätzen auf uns zusprang und erwartungsvoll zu uns aufblickte. Dann begann Seamus zu erzählen.
     
    Cathlyn kümmerte sich inzwischen um den verletzten Robbie, wusch seine Wunde ständig aus, wechselte Verband für Verband und die Herren hatten somit nichts mehr zu tun.
    Campbell winkte Seamus zu, ihm zu folgen und leise verschwanden sie in seinem Herrenzimmer, wie er es nannte.
    „Seamus, ich muß Ihnen noch einiges sagen, bevor Sie uns verlassen werden.“
    Unruhig wanderte er zwischen Fenster und Wand hin und her, wie es seine Gewohnheit war und Seamus blickte ihn neugierig an.
    „Aye. Reden Sie!“
    „Gut. Nun, Templeton ist tot. Croxley ist tot. Sein Diener“, er blickte auf seine Hände, „ist ebenfalls tot. Doch es gibt auch noch einige andere Menschen, die ebenfalls alles dafür geben würden, wenn Ihr Chief“, Seamus fiel auf, dass er nicht mehr nur vom MacDonald sprach, „aus der Welt geschafft wäre - und auch seine kleine Engländerin.“
    Auch hier stutzte Seamus, war Susanna doch bisher die Sassenach! Aber er behielt seine Einwände für sich.
    „Aye.“
    Vor Seamus blieb Campbell stehen und blickte ihm fest in die Augen.
    „Sie wissen, daß seinerzeit drei junge Damen aus dem Hause MacDonald entführt wurden. Sie wurden verheiratet und diese drei Clans taten sich zusammen, um den Clan Donald of Sleat zu zerschmettern.“
    Seamus ließ sich seine Überraschung dieser Eröffnung nicht anmerken und sagte stattdessen: „Aye. Das ist mir bekannt.“
    „Gut.“
    Campbell begann wieder mit seiner Wanderung, verschränkte die Arme auf dem Rücken und fuhr fort.
    „Cathlyn, meine Gattin, ist eine der drei Schwestern. Die ehemalige Lady Mckinley, die eigentlich die zukünftige Lady Balnairn werden sollte, ist ermordet worden.“ Er winkte gelangweilt ab. „Na, Sie wissen schon, diese unglückselige Geschichte mit den Zwillingen und Templeton und das Alles.“ Er schnaubte. „Nun, das ist ja alles vorbei. Davon geht nun keine Gefahr mehr aus.“
    „Es sind die Männer aus dem Clan McLeod, die ihm nun das Leben schwer machen wollen. Sie sind die einzigen, die noch Interesse an seinem Tod haben könnten. Passen Sie auf! Halten Sie in alle Richtungen die Ohren und Augen offen!“ Er legte seine schwere Hand auf Seamus’ Schulter. „Es war geplant, das Land MacDonald aufzuteilen. Doch nun ist er doch noch am Leben.“
    Er schüttelte den Kopf und blickte erneut in Seamus’ Augen. „Sie sind ein Mann, wie man ihn sich als Chief nur wünschen kann. Jetzt, da er wehrlos und ausgeliefert danieder liegt, braucht er Sie!“
    Mit diesen Worten wandte er sich ab und verschwand ohne noch einmal umzublicken in den Tiefen seines Castles.
     
    „Aye, und seitdem habe ich nichts mehr von Campbell gesehen oder gehört.“ Er brummte ungut. „Aber ich bin mir sicher, daß die Männer vom Clan McLeod hier in der Gegend sind.“
    „Sind wir denn schon aus dem Clansgebiet von Campbell heraus?“
    „Nein. Wir befinden uns in einem Grenzgebiet. In ein paar Meilen beginnt das Land der Stewarts.“
    Ich fröstelte und legte rieb mir die Arme. „Müssen wir da durch?“
    „Aye. Aber Stromer wird uns da schon durchführen.“
    Trotz meiner Trauer um meinen Mann lächelte ich.
    „Was machen wir nun?“
    Seamus blickte mich kurz an und nickte. „Ich fange gleich an, den alten Herrn zu begraben. Am besten hinter dem Stall. So etwas hat er einfach verdient.“
    Eigentlich

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