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Alba und Albion

Alba und Albion

Titel: Alba und Albion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Fentross
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hatte ich auf etwas anderes angespielt, doch ich nickte zustimmend. „Ich helfe dir.“
    Gemeinsam gingen wir um den Stall herum, suchten uns die geeignete Stelle heraus und von irgend woher kam Seamus mit einer Schaufel und einem Pickel zurück.
    „Die Erde ist gefroren, ich muß sie erst einmal etwas auflockern.“
    Er machte sich an die Arbeit. Nach einer Stunde, die er ununterbrochen abwechselnd hackte und schaufelte, wischte er sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn und sah, wie ich zitternd dastand und ihm zuschaute.
    „Geh‘ ins Haus, Mädel. Du holst dir ja den Tod hier draußen. Ich mach das schon, kannst dich auf mich verlassen.“
    „Und es macht dir wirklich nichts aus?”, fragte ich zaghaft und er schüttelte den Kopf.
„Nein. Geh’ und schau, ob du was zu essen findest. Wenn ich hier fertig bin, werde ich einen Bärenhunger haben!“
    Laut lachend fuhr er mit seiner Arbeit fort, während ich erleichtert wieder ins Haus ging.
     
    Die beiden Juden strahlten mich an, als ich eintrat. Sofort schritt ich zu Robbie und beugte mich über ihn.
    „Wir hatten richtig gehandelt, Mylady. Sein Fieber scheint etwas gesunken zu sein und er hat auch schon eine halbe Tasse Wasser in einem Zug getrunken“, rief Stielmann erfreut und Lady McDiar klatschte dabei fröhlich in die Hände.
    Ich strahlte die beiden an und konnte nur noch flüstern. „Ist das wahr?“
    Erleichtert ging ich an den Schrank und holte die Whiskyflasche heraus, die ich dort am Abend vorher entdeckt hatte. Ohne zu überlegen, legte ich sie an und trank einige Schluck des Wassers, die meinen Hunger wegbrannten und eine wohlige Wärme in mir erzeugten.
    „Aber sicher. Fragen Sie ihn selbst, er ist wach!“
    Sie traten einen Schritt zur Seite und ich sah in die offenen Augen von Robbie, die zwar noch etwas fiebrig glänzten, jedoch lächelte er bei meinem Anblick.
    „Du hast anscheinend Recht gehabt, als du sagtest, es ist noch nicht so weit mit mir. Jetzt wirst du mich noch länger ertragen müssen.“
    Zärtlich strich ich über seine rauhen Lippen und feuchtete sie mit einem Lappen an.
    „Das nehme ich gerne in Kauf“, raunte ich und dachte: verdammte Tränen! „Eigentlich bist du es, der mich ertragen muß.“
    Stielmann trat an meine Seite und ging in die Hocke.
    „Mister, wenn Sie bereit sind, werden wir jetzt dann den Verband wechseln.“ Er grinste. „Aber ich warne Sie, es könnte schmerzhaft werden.“
    „Das ist mir egal. Fangen Sie an”, flüsterte er und streckte seine Hand nach mir aus. „Halte meine Hand, mein Engel. Gib mir Kraft!“
    Ich griff nach ihm, die alte Dame griff sich die Andere und die Tortur begann. Mit einem Ruck riss Stielmann den Verband ab, der in der Wärme des Zimmers fest an der nässenden Wunde angeklebt war. Durch den Schmerz drückte Robbie meine Hand sehr fest zusammen und ich spürte mit Freude, daß er kräftiger war als gestern.
    Ich lächelte, während ihm die Tränen aus den Augenwinkeln traten.
    „Ich weine nicht, Susanna. Das war nur der Schreck“, hauchte er, doch ich sah an seinem Gesicht, daß es echte Tränen waren, die mich sehr berührten.
    „Ja, das ist ganz normal, Mister“, sagte Jonas und lächelte ebenfalls. „Aber das war der schlimmste Verband. Nun sehen wir uns mal Ihre Verletzung an.“
    Beide Herren beugten sich über das offene rote Fleisch und Stielmann drückte wieder vorsichtig an den wieder blutenden Rändern herum. Diesmal kam fast keine gelbe Flüssigkeit mehr heraus, doch Robbie verzog trotzdem sein Gesicht.
    „Gleich bin ich fertig“, sagte Stielmann und tätschelte seine heile Schulter. Minuten vergingen, sie drückten die Wunde, rochen daran, beratschlagten, während ich Robbie davon abhielt, sich vor Pein zurück auf den Rücken zu drehen.
    Beide seufzten laut auf und Jonas blickte mich mitleidig an. „Mylady, Sie sagten, dass es eine Schußverletzung war, ist das richtig?“
    Ich nickte und von Robbie kam ein leises „Aye“ hervor.
    „So, wie es aussieht, steckt dieses Geschoß noch immer in der Wunde. In diesem Fall müssen wir sie aufschneiden und die Kugel herausholen.“
    Mir drehte sich der Magen um und auch Robbie stöhnte auf, aber während ich noch immer nach einer anderen Lösung suchte und aufgebracht mit den beiden Heilkundigen diskutierte, fiel mir Robbie mit rauher Stimme ins Wort.
    „Tun sie es.“
    Ich hielt inne und alle drei wandten wir uns Robbie zu.
    „Wie bitte?”, fragte ich zaghaft. „Was hast du

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