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Alba und Albion

Alba und Albion

Titel: Alba und Albion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Fentross
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in den verschränkten Händen hielt und sich keine der Bewegungen dieser beiden Juden entgehen ließ. Wie eine Statue stand er da, hart und unbeweglich.
    Neugierig sah ich zu, wie sie Tiegel für Tiegel auf dem Tisch ausbreiteten. Stielmann gab Anweisungen und Jonas führte sie ohne Murren aus, mischte verschiedene Pulver mit Wasser zusammen, dass es eine breiartige Masse ergab, zerstieß Kräuter und verschiedene getrocknete Ingredienzien zu feinstem Mehl, um auch diese unter den Brei zu mischen.
    Dann entfernten sie vorsichtig den Honig, den ich in meiner Hilflosigkeit aufgestrichen hatte und bedauerte augenblicklich, es getan zu haben. Entschuldigend hob ich die Schultern.
    „Ich wußte nicht, was ich sonst hätte verwenden können.“
    „Das war eine gute Idee, Mylady. Honig hat viele Inhaltsstoffe, die Entzündungen heilen können und Wunden schneller verschließen lassen. Das war sehr gut von Ihnen.“ Aufmunternd nickte mir Jonas zu und ich faßte den Mut, ihn noch einiges zu fragen.
    „Was ist das, was Sie alles zusammengemischt haben?“
    „Ach“, Jonas winkte ab, „das ist die normale Mischung, die wir bei diesen Wunden verwenden. Herr Stielmann verwendet hauptsächlich Kräuter und Wurzeln. Morgen früh werden wir eine andere Auflage machen und sehen uns die Wunde dann noch einmal genauer an. Jetzt muß sich die Haut erst einmal etwas beruhigen.“
    Vorsichtig begann Stielmann, die Paste in höchster Konzentration aufzustreichen, ohne Robbie weh zu tun und ich sah ihm interessiert zu, während ich inzwischen wieder aufgestanden war und Robbies Hand streichelte.
    „Ja, so ist das“, murmelte er. Statt eines festen Verbandes deckte er die Wunde nur einen breiten Leinenstreifen ab und wischte sich die Hände an seiner langen Kleidung ab. Höflich verbeugte er sich vor mir.
    „Mylady, wir müssen jetzt bis morgen früh warten, dann sehen wir weiter. Bis dahin werden wir uns im Stall ein Nachtlager errichten. Es kann sein, daß er sehr unruhig wird, da das Zink, das in der Paste enthalten ist, das Gift herauszieht. Und das kann ihm Schmerzen verursachen.“
    Sie packten leise ihre Sachen wieder in die Lederkoffer und wollten schon hinaus, als Seamus ihnen den Weg versperrte.
    „Das geht nicht.“
    Wie ein Hammer fiel es mir nun auch wieder ein. Der Hausherr lag ja dort! Tot! Ich schluckte entsetzt.
    „Sie können sich hier zur Ruhe legen und ich werde Wache halten. Es kommt keiner an mir vorbei. Nicht hinein und nicht hinaus!“
    Sein mürrisches Gesicht ließ keine Widerrede zu und mit einem Kopfnicken und einem Seufzen legten sich die beiden Herren schließlich in einer Ecke zu Boden.
     
    Robbie war tatsächlich sehr unruhig, schmiß seinen Kopf mit schmerzverzerrtem Gesicht von einer Seite auf die Andere und ich hatte Mühe, ihn zu beruhigen.
    „Ganz ruhig, ich weiß, mein Herz, du hast Schmerzen. Aber das ist nur das Gift, das deinen Körper verläßt“, beruhigte ich ihn. Fiebrig blinzelte er mich an und ich war mir nicht sicher, ob er mich auch erkannte. Geduldig flößte ich ihm ständig Tee ein, was nicht einfach war, da er nun auf dem Bauch lag. Aber er behielt ihn endlich und jede Minute, die er die Augen auf hatte, trank er und bis zum Morgengrauen hatte er tatsächlich zwei ganze Tassen getrunken. Ich war stolz auf ihn und auf meine Beharrlichkeit.
    Als die Sonne vorsichtig herein blinzelte, beugten sich auch schon seine Ärzte über ihn, begutachteten die Paste und schoben mich sanft, aber energisch zur Seite.
    Ich stand neben Seamus, der noch immer kerzengerade die Tür bewachte und er forderte mich auf, mit ihm in den Garten zu gehen. Nebeneinander schritten wir über den verkrusteten Schnee.
    „Wirst du jetzt den Herrn begraben?“
    „Aye. Ich warte nur noch, bis die beiden wieder fort sind. Sie müssen nicht alles wissen.“
    „Ja. Du hast recht und ich werde dir dabei helfen. Aber was, wenn die Räuber zurückkommen? Ich glaube zwar nicht, daß es tatsächlich Räuber waren, es wurde ja nichts mitgenommen. Doch wer könnte das sonst noch sein?“ Ich dachte nach. „Und warum haben sie Robbie nichts angetan?“
    Seamus schnaubte verächtlich. „Roy lag ja schon danieder und hätte sich nicht wehren können. Da ist es besser, sie lassen ihn vegetieren. So, wie er aussah, hätte ihm niemand länger als einen Tag gegeben.“ Er seufzte.
„Ich lege mich auf die Lauer und warte, bis diese Teufel zurück kommen. Wenn sie merken, dass es mit ihm wieder bergauf geht und du auch da

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