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Alba und Albion

Alba und Albion

Titel: Alba und Albion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Fentross
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meinen gepeinigten Körper und sah zu, wie Robbie mit schnellen Handgriffen ein kleines Feuer entfachte, während er auf einem Baumstumpf saß.
    „Er möchte uns nicht stören.“ Vorsichtig blies er die Flamme an und legte einige weitere Hölzchen in die größer werdenden Flammen.
    „Außerdem wird er uns etwas jagen.“ Robbie hob den Kopf und grinste verschmitzt. „Oder stehlen.“
    „Robbie!“
    Es sollte vorwurfsvoll klingen, doch ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. Noch immer konnte ich mich nicht damit abfinden, daß wir eigentlich Diebe waren, ständig auf der Suche nach etwas Eßbarem. Mit wenigen Schritten war ich an seiner Seite und kniete mich neben ihn auf den harten und kalten Boden und während er sich um das Feuer kümmerte, konnte ich ihn genau beobachten. Er führte jeden Handgriff mit gleichzeitiger Konzentration und Gelassenheit aus, die mich faszinierte. Auch sein Aussehen hatte sich verändert. Inzwischen hatte er einen dunklen Vollbart von verwegener Farbe und mit seinen himmelblauen Augen sah er verteufelt gut aus. Die Kleidung entsprach jedoch nicht mehr ganz der Etikette und seine Haare hatten ziemlich viele Knoten, da er sich weigerte, sich von mir vor Seamus kämmen zu lassen. Sein Haarband hatte er wahrscheinlich vor etlichen Meilen verloren und so hing es ihm locker über die Schulten. Ich mußte ihn einfach berühren und spielte mit einer seiner Locken.
    Erfreut über meine Nähe lächelte er mich an.
    „Du rückst mir doch nicht schon wieder mit deiner Bürste auf den Pelz?“
    Ich lächelte zurück. „Wenn ich darf, gerne.“
    Mit gespielter Ergebenheit drehte er mir den Rücken zu.
Er seufzte theatralisch, hob die Arme und ließ sie wieder fallen. „Mir bleibt aber auch gar nichts erspart. Doch seinem Weib soll man nicht zu oft widersprechen.“ Schelmisch blickte er über die Schulter. „Aber beeil’ dich! Wenn Seamus mich sieht, denkt er noch, ich bin ein eitles Frauenzimmer!“
    Ich lachte. „Mit Vollbart?“
„Soll’s alles schon gegeben haben“, erwiderte er trocken und ich kicherte. Schnell holte ich mein Heiligtum aus dem Reisesack, bevor er es sich nicht doch noch anders überlegte und begann mit meiner Arbeit. Es war nicht zu vermeiden, dass ich ihm auch ein paar Haare ausriß, denn einige Strähnen konnte ich nicht mehr entwirren und so zupfte ich Kletten von seinem Haupt, daß er nur noch zusammen zuckte. Leicht drückte ich ihm die Schulter.
    „Ich bin gleich fertig.“
    „Hoffentlich.“ Sein Brummen hörte sich nicht sehr freundlich an. Ich beeilte mich damit und nach getaner Arbeit hatte er endlich wieder sein glänzendes Haar zurück. Schnell rutsche ich zu seiner Vorderseite und begann an seinem Bart, doch er nahm mir die Bürste mit einer heftigen Bewegung aus der Hand und warf sie in hohem Bogen ins Gebüsch.
    „Jetzt ist es genug. Es tut weh.“
    Mit einer Hand rieb er sich das Kinn, mit der anderen sein Haupt.
    „Ich habe das Gefühl, als hättest du da oben alles herausgerissen.“ Ein wenig böse funkelte er mich an. „Und jetzt bist du dran.“
    „Ich kämme meine Haare jeden Abend“, verteidigte ich mich und legte schützend die Hände auf mein Haar, „und das weißt du. So wie du werde ich auf jeden Fall nicht leiden.“ Schmunzelnd blickte ich ihn an in freudiger Erwartung, trotzdem verwöhnt zu werden und holte schnell die Bürste zurück. „Du willst mich doch nicht wirklich kämmen?“
    Hastig zog er mich zu sich auf den Schoß und knabberte an meinem Hals.
    „Da weiß ich was viel Besseres.“ Mit eisig kalten Händen, die mich aufschreien ließen, machte er sich auf Entdeckungstour unter meinem Umhang, liebkoste meine Wangen und meinen ebenso kalten Hals, küßte mich zärtlich und seine Hand rutschte immer weiter nach unten.
Ich hielt ihn fest.
„Nein, bitte nicht. Wenn Seamus kommt!“
    „Er kommt nicht. Er weiß, was wir hier machen“, raunte Robbie und machte mit seinen Liebkosungen weiter. Entsetzt wollte ich aufspringen, doch er hielt mich an der Taille fest.
    „Er weiß Bescheid? Hast du ihm etwa gesagt, was du jetzt vorhast?“ Ich schluckte. „Daß wir hier -“
    Robbie lachte und drückte seine Stirn an meine, während er mich leicht wiegte.
    „Ja, das habe ich. Ist das denn so schlimm?“
    „Das ist mir gar nicht recht, wenn du so was erzählst. Was soll er denn jetzt von uns denken?“ Schmollend drehte ich meinen Kopf zur Seite.
    „Er denkt, ich tue das, weil ich dich liebe. Außerdem ist es

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