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Albtraum

Albtraum

Titel: Albtraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Spindler
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Richard und ich sie hatten.
    Trotz eines Anflugs von Zorn legte Kate Julianna tröstend eine Hand auf die Schulter. „Ein Psychiater kann Ihnen später helfen, mit alledem fertig zu werden. Sie werden lernen, Ihre Ge fühle zu verstehen, und dann geht es Ihnen irgendwann wieder besser.“
    Kate sah, wie heftig sie um Fassung rang. „Ich gehe besser und packe meine Sachen zusammen. Luke wird jede Minute zurückkommen.“
    „Warten Sie, Julianna.“ Kate hielt sie am Handgelenk fest. „Versprechen Sie mir, dass Sie einen Psychiater aufsuchen, wenn das alles vorbei ist.“
    Julianna entzog sich ihr, und die Andeutung eines Lächelns huschte über ihr Gesicht. „In Ordnung, Kate, ich verspreche es Ihnen.“

74. KAPITEL
    Luke kehrte ins Motel zurück, als Julianna gerade mit gepackter Reisetasche über der Schulter aus ihrem Zimmer kam. Ihre Haare waren noch feucht vom Duschen, die Augen rot vom Weinen.
    Luke bemerkte es, wie Kate sah, sagte jedoch nichts dazu. „Das war das Beste, was ich in der Eile auftreiben konnte.“ Damit stellte er McDonalds-Tüten und Getränke auf den Tisch. „Sandwiches und fettarme Muffins, nehmt euch, was ihr mögt.“
    Kate stemmte sich Emma auf die Hüfte und nahm sich einen Kaffee. Emma quiekte protestierend, und Kate fragte erbost: „Was ist denn heute bloß los mit dir?“
    „Wenn Sie essen wollen, halte ich sie so lange“, erbot sich Julianna. „Falls das okay ist.“
    Kate zögerte nur kurz. Sie brauchte eine Pause. Stundenlang hatte sie Emma auf dem Arm herumgetragen. „Okay. Aber sagen Sie nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt.“
    Kate übergab ihr die Kleine, ohne Sorge, sie könnte mit ihr davonlaufen. Als Julianna Emma etwas ungeschickt nahm, wirkte sie sogar recht nervös.
    Von jemand anderem gehalten zu werden, lenkte die Kleine einen Moment ab. Kate seufzte erleichtert und nahm sich Kaffee und Muffins.
    „Ich habe den Privatdetektiv angerufen, während ich draußen war“, erklärte Luke und öffnete den Plastikdeckel seines Kaffeebechers. „Von einem Münztelefon aus. Er hat Anschriften und Reiseunterlagen für Wendell White und David Snow gefunden. Die Adressen waren wertlos. Briefkästen und Anrufdienste. Aber die Reiseunterlagen könnten sich als Goldmineerweisen.“ Luke trank einen Schluck und fuhr lächelnd fort: „White und Snow haben in den letzten Jahren ein paar ziemlich exotische Gegenden aufgesucht. Kolumbien, Mexiko, Israel und Großbritannien. Ich habe den Detektiv angewiesen, auch über Nick Winters und andere Namen nachzuforschen.“
    Kate legte ihren Muffin beiseite. „Und wie kann uns das weiterhelfen?“
    „Wir müssen beweisen, dass Powers eine Bombe ist, richtig?“ Julianna und Kate nickten. „Das Buch wird uns die nötigen Informationen liefern. Wir knacken den Code mit Hilfe der Reisedaten.“ Da sich beide Frauen nur verständnislos ansahen, führte er aus: „Wenn wir eine Eintragung zuordnen können, hilft uns das, die anderen zu entziffern. Es ist wie ein Alphabet. Ich habe schon ein bisschen vorgearbeitet. Laut meinem Detektiv reiste David Snow am 4. Juni letztes Jahr nach Mexiko. Er kehrte am 15. zurück. In seinem Notizbuch steht eine kodierte Eintragung für den 14.“
    „Dann haben wir ihn“, sagte Kate.
    „Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Was, wenn die Daten auch ein Code sind? Irgendwie verdreht. Oder wenn er in legalen Geschäften in Mexiko war? Wir müssen das richtig machen. Wir gehen einen Schritt weiter. Wir werden uns in der Bibliothek alte Zeitungen auf Mikrofilm ansehen und nach Todesfällen von Regierungsleuten oder anderen Prominenten suchen und sie mit den eingetragenen Daten in Verbindung bringen. Das ist langwierig, aber es ist unsere einzige Chance. Und es ist allemal besser, als herumzusitzen und darauf zu warten, dass Powers zuschlägt.“
    Die drei sahen einander an und rüsteten zum Aufbruch. Die Zeit drängte. John Powers würde ihnen keine Verschnaufpause gönnen.
    Sie zogen in ein anderes Motel, eine elende Behausung im Stile einer mittelalterlichen Burg. Als wären mittelalterliche Burgen in Rot, Schwarz und mit Silberfolie und fleckiger Tapete dekoriert. Die Frau am Empfang hatte keine Ahnung, wo sich die nächste Bibliothek befand, bot aber die Gelben Seiten des Telefonbuchs an.
    Die Martin-Luther-King-Jr.-Gedächtnisbibliothek lag 901 G Street, Nordwest, im alten Geschäftsbezirk. Dort hatte man sowohl die Washington Post als auch die New York Times auf Mikrofilm.
    Der Tag war lang und ihre

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