Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Albtraum

Albtraum

Titel: Albtraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Spindler
Vom Netzwerk:
Sie verstummte und legte erstaunt eine Hand an den Mund. „Oh, mein Gott! Das ist es! Ich weiß, wie wir John kriegen. Dass ich nicht eher daran gedacht habe.“ Sie sah die beiden an. „Senator Jacobson. Clark Russell, wir hatten die Antworten die ganze Zeit.“
    „Senator William Jacobson?“ fragte Kate und zog die Brauen zusammen. „Ist der nicht letztes Jahr gestorben? Wurde er nicht ermordet?“
    Julianna nickte. „Ich habe in der Zeitung davon gelesen, aber die Sache ergab für mich damals keinen Sinn. Da stand, dass man ihn tot in seinem Washingtoner Hotelzimmer gefunden hatte. Aber wenn er in der Stadt war, blieb er immer bei meiner Mutter.“
    „Bei Ihrer Mutter?“ wiederholte Luke verwundert.
    „Sie war seine Geliebte.“
    „Ich verstehe, auf was Julianna hinaus will“, wandte Kate sich an Luke. „John sagte Julianna, dass er ihre Mutter umgebracht hat. Falls sie in jener Nacht wie immer mit dem Senator zusammen war …“
    „Hat er den vermutlich auch umgebracht.“ Luke nickte. „Das bedeutet, die wahren Tatumstände wurden zum Schutz der Familie des Senators verschleiert. Das könnte sein. So etwas geschieht andauernd.“
    „Billy war verheiratet“, fuhr Julianna fort. „Mutter erwähnte seine Frau etliche Male. Sie stammte aus einer sehr reichen Familie.“
    „Das stimmt.“ Kate nickte. „Ich habe darüber gelesen. Sie kam aus einer einflussreichen Washingtoner Familie mit vielen politischen Verbindungen.“
    „Ja, richtig“, pflichtete Luke bei, und die wachsende Erregung war ihm anzumerken. „Sie erwähnten einen zweiten Namen, Julianna. Der andere war?“
    „Clark Russell. Er arbeitete für die CIA. Aufklärung, glaube ich. Er und Mutter waren mal ein Paar vor langer Zeit. Er hat ihr erzählt, wie John seinen Lebensunterhalt bestreitet. Bis dahin hatte sie keine Ahnung gehabt, obwohl sie jahrelang zusammen gewesen waren. Als ich ihr damals nicht glauben wollte, rief sie Clark an. Er zeigte mir geheime Fotos von … von Johns Opfern. Da musste ich ihm glauben, und ich lief weg.“
    „Clark Russell hat die Sache zu einer persönlichen Angelegenheit gemacht“, sagte Luke leise vor sich hin. „Damit hat er die unsichtbare Grenze überschritten.“
    Kate runzelte die Stirn, da ihr etwas einfiel. „Moment mal. Sie sagen uns, dass alle drei Männer zu irgendeinem Zeitpunkt die Liebhaber Ihrer Mutter waren?“
    „Ja.“
    „Und jetzt sind zwei der drei tot.“
    „Ja. John hat mir gegenüber zugegeben, dass er Clark umgebracht hat.“
    Luke setzte sich. „Wenn wir beweisen können, dass Powers einen Senator der Vereinigten Staaten und einen CIA-Mann umgebracht hat, haben wir ihn.“
    „Reicht das denn noch nicht?“ fragte Kate atemlos. „können wir damit nicht zu Morris gehen und ihm alles darlegen?“
    „Ich glaube nicht. Wir haben nichts Solides, um John mit den Morden in Verbindung zu bringen.“
    „Obwohl alle irgendwann Liebhaber von Sylvia Starr waren?“ fragte sie ungläubig. „Obwohl jetzt zwei von denen tot sind und John Powers hinter Sylvias Tochter her ist? Was wollen die denn noch? Ihn in Geschenkpapier eingewickelt?“
    „Wenn möglich, ja. Bisher haben wir nur Spekulationen und Zufälle.“ Luke zog nachdenklich die Stirn kraus. „Wenn wir allerdings beweisen können, dass es eine Vertuschung um den Tod des Senators gab, sind wir vielleicht einen Schritt weiter. Es ist den Versuch wert. Beginnen wir bei der Polizei.“ Er blickte zu Emma, die unruhig in Kates Armen schlief. „Nachdem wir Emma zum Arzt gebracht haben.“

75. KAPITEL
    Die Polizei der Hauptstadt, abgekürzt W.P.D., hatte ihr Morddezernat im Henry J. Daly Municipal Center im Innenstadtbereich. Außer dem Polizeihauptquartier waren hier noch die Zulassungsstelle und das Gremium für Bewährungsfälle untergebracht. Interessante Mischung, auf Bewährung Verurteilte und Polizisten im selben Gebäude unterzubringen. Luke fragte sich, welches Genie das ausgeheckt hatte.
    In der Innenstadt zu parken war ein Albtraum, deshalb hatte Luke das Taxi genommen. Er bezahlte den Fahrer und ging ins Gebäude, vorbei an uniformierten Wachen und Metalldetektoren. Das Morddezernat lag in der dritten Etage, zugänglich nur über die Fahrstühle aus der Haupthalle. Jede Polizeibehörde, in der er gewesen war, besaß ihren eigenen Charakter. Einige wirkten rau, andere schick modern, wieder andere mehr schäbig.
    Die Polizisten als Gruppe genommen unterschieden sich jedoch nur wenig. Ob Kleinstadtpolizist oder

Weitere Kostenlose Bücher