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Albtraum

Albtraum

Titel: Albtraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Spindler
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gegen diesen Schmerz gab es kein Mittel, das wusste sie. Er war da und ging tief.
    Sie verschloss den Alkohol und stellte die Flasche auf den Tisch. „Legen Sie sich einen Moment hin, Julianna. Ruhen Sie sich aus. Ich sehe mal nach Luke.“
    Julianna folgte ihrem Vorschlag, ohne jedoch die Augen zu schließen. Mit leerem Blick starrte sie emotionslos an die Decke. Kate beobachtete sie noch einen Moment und ging dann, um Luke zu suchen.
    Sie fand ihn in der Küche. Als sie eintrat, sah er sie über die Schulter an. „Etwas entdeckt?“
    „Nichts.“
    „Wir haben ein Problem.“ Sie erzählte ihm, wie sie auf dem Foto John Powers als ihren Gast Nick Winters aus dem Bean erkannt hatte. „Wenn er, wie ich vermute, Tess umgebracht hat, hat er meine Rollkartei. Du bist dort mit Namen und Adresse aufgeführt.“
    „Mist, verdammter! Er könnte also vermuten, dass wir zusammen sind.“
    „Ja.“
    „Dann haben wir wirklich ein Problem.“ Luke fluchte leise. „Das Motel, Kate. Ich habe uns unter meinem Namen eingetragen, weil ich annahm, er weiß nicht, dass wir uns kennen. Verdammt, das war dumm. Ich habe uns in Gefahr gebracht.“
    „Ich habe auch nicht an so etwas gedacht. Ich hätte dich nie in diese Sache hineingezogen, wenn ich geahnt hätte, wer Nick Winters ist.“
    „Ich bin froh, dass du es nicht gewusst hast.“
    Sie sahen sich einen Moment in die Augen, ehe Luke den Blick senkte. „Wir werden so schnell wie möglich das Motel wechseln.“
    „Ich weiß nicht, ob Julianna das schafft. Sie ist ziemlich traumatisiert.“
    Wie aufs Stichwort begann Julianna nebenan wieder zu wimmern. Luke presste die Kiefer aufeinander. „Ich hasse diesen Kerl. Ich glaube, ich könnte ihn mit bloßen Händen umbringen, wenn er durch die Tür käme.“
    Sie legte ihm eine Hand auf den Arm, und er bedeckte sie mit seiner. „Was glaubst du, wie alt sie war, als er anfing … sie zu missbrauchen?“
    „Ich weiß nicht“, erwiderte er leise. „Sehr jung, denke ich.“
    Sie dachte an ihre eigene Tochter und stellte sich Julianna als kleines Mädchen vor. Ihre Augen wurden feucht. „Glaubst du, dass sie es irgendwann überwindet? Sie hat viel durchgemacht.“
    „Der menschliche Geist ist widerstandsfähig, Kate. Mit der richtigen Therapie hat sie vielleicht eine Chance.“
    Kate blickte zur Wohnzimmertür und sah Julianna auf der Couch. „Sie tut mir schrecklich Leid. Vor vierundzwanzig Stunden hätte ich nicht geglaubt, das mal über sie zu sagen, nach allem, was sie Richard und mir angetan hat.“
    „Aber sie hat dir Emma gegeben.“
    „Ja.“
    Sie schwiegen einen Moment. Dann räusperte sich Kate und gestand: „Dafür war ich ihr trotz allem immer dankbar.“ Sie sah Luke verunsichert an. „Was sagt das über mich aus?“
    „Dass du deine Tochter sehr liebst.“
    „Oder dass ich meinen Mann nicht genug geliebt habe?“
    „Tu dir das nicht an, Kate. Solche Gedanken sind destruktiv und führen zu nichts. Lass es gut sein.“
    Er hatte natürlich Recht. Trotzdem konnte sie das Thema nicht ad acta legen. „Julianna sagte mir, dass ich als Gegenleistung für Richard das bekam, was ich mir am meisten wünschte auf der Welt. Ich habe mich schon hundertmal gefragt, ob ich ohne Rücksicht auf alles andere Mutter sein wollte. Ob ich Emma zurückgeben würde, wenn ich dafür Richard und unser früheres Leben zurückbekäme.“ Tränen der Schuld, Trauer und Scham liefen ihr über die Wangen. „Ich kann ehrlicherweise nicht sagen, dass ich das tun würde, Luke. Ich liebe sie zu sehr.“ Er zog sie in die Arme, und sie weinte an seiner Schulter. „Ich hasse mich dafür, Luke. Ich fühle mich so schuldig, so illoyal.“
    „Du bist nicht verantwortlich für Richards Tod, Kate. Du hast ihn nicht verschuldet. Und Julianna auch nicht. John Powers war der Mörder, niemand sonst. Nur er muss zur Verantwortung gezogen und bestraft werden.“
    „Ich hasse ihn!“ stieß sie heftig hervor. „Er ist nicht nur ein Monster, er ist der Teufel selbst. Ich wünsche ihm die schlimmste Strafe.“
    „Die Agency wird dafür sorgen, Kate. Wir müssen uns darauf konzentrieren, die Beweise zu beschaffen, damit das geschieht.“
    Sie nickte, löste sich von ihm und wischte sich die Wangen trocken. „Und was jetzt?“
    „Lass uns den Bastard ein bisschen ärgern. Hast du einen Lippenstift?“
    Sie nahm einen aus ihrer Tasche. Er zog die Hülle ab, drehte ihn hoch und begutachtete die Farbe. „Ideal.“
    „Was machst du …?“
    „Ich

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