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Albtraum

Albtraum

Titel: Albtraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Spindler
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Ihr Blick fiel auf die Kommode und auf die Wäsche, die aus der oberen Schublade gerissen worden war. Mit hämmerndem Herzen ging sie langsam durch den Raum und klaubte die zerrissenen Reste zusammen.
    John! Er hat mich gefunden!
    „Julianna!“ rief Richard. „Baby, ich habe unseren Lunch.“
    „Richard!“ Sie stolperte zur Tür, riss sie auf und schlug sie hinter sich zu, damit er nicht sah, was John angerichtet hatte. „Richard!“ Er drehte sich zu ihr um, und sie warf sich in seine Arme. „Gott sei Dank bist du da.“
    „Du zitterst.“ Er schob sie auf Armlänge von sich und betrachtete sie besorgt. „Was ist los? Was ist passiert?“
    Sie schüttelte den Kopf und presste sich wieder an ihn, um ihm nicht in die Augen sehen zu müssen. Sie hätte ihm gern von John erzählt, damit er sie tröstete und beruhigte, aber sie wagte es nicht. Falls er die Wahrheit erfuhr – über sieund John – würde er sie vielleicht nicht mehr wollen. Und sie konnte es nicht ertragen, ihn zu verlieren.
    Sie würde ihm einen Teil der Wahrheit erzählen. Sie klammerte sich an ihn und versuchte, ruhiger zu werden.
    „Julianna?“ drängte er. „Kleines?“ Er schob sie wieder zurück, und zwang sie, ihn anzusehen. „Sprich mit mir.“
    Ihre Augen schwammen in Tränen. „Damals in Washington gab es einen Mann, einen schrecklichen Mann. Er war der eigentliche Grund, weshalb ich von dort weggegangen bin. Ich wollte vor ihm fliehen.“ Ihre Stimme brach, und sie musste sich räuspern, um weitersprechen zu können. Richard wartete und beobachtete sie dabei genau. „Er ist ein schlimmer Mensch, Richard. Wenn er mich findet, wird er mir was antun. Ich weiß es.“
    „Und du denkst, er hat dich gefunden?“
    „Ja, ich kam nach Hause und ich …“ Sie nahm ihn bei der Hand und führte ihn ins Schlafzimmer. Dort zeigte sie ihm das Bett und die Wäschekommode.
    Während er den Schaden betrachtete, wurde seine Miene immer finsterer. „Woher willst du wissen, dass das dieser ehemalige Freund von dir war?“
    „Ich weiß es nicht … ich nehme es nur an. Wer sonst sollte mir so etwas antun?“
    „Das könnte jeder kranke, hergelaufene Bastard von der Straße gewesen sein. Jemand, der dich gesehen hat, dir folgte und eingebrochen ist. Mir gefällt das nicht.“
    Sie fröstelte, nahm den Bademantel vom Haken am Schrank und zog ihn über.
    „Waren Türen und Fenster verschlossen?“
    „Vermutlich. Die Eingangstür war zu, denn ich musste aufschließen, als ich heimkam.“
    Richard überprüfte die Hintertür, die abgeschlossen war, verriegelte dann sämtliche Fenster und kehrte in den Wohnraum zurück. „Ich möchte, dass du von jetzt an wirklich vorsichtig bist. Hol dir eine Dose Tränengas und geh abends nicht allein aus. Achte auf jeden, der dir anscheinend folgt oder sich auffällig hier herumdrückt. Siehst du jemand immer wieder, beispielsweise auf dem Markt oder an der Tankstelle, ruf die Polizei.“
    „Polizei?“ wiederholte sie. „Muss das sein?“
    „Ja.“ Er sah ihr ernst in die Augen. „Ich gehe jetzt, Julianna. Ich möchte, dass du dich jetzt anziehst und die Polizei informierst.“
    Ihre Augen füllten sich wieder mit Tränen. „Du lässt mich allein?“
    „Ich kann nicht bleiben, wenn die Polizei kommt. Wenn man die Umstände bedenkt. Das verstehst du doch, oder?“
    Sie nickte, fühlte sich elend und schlang die Arme um sich. „Ich habe Angst, Richard.“
    Er zog sie wieder an sich, presste ihren Kopf an seine Brust und küsste ihr den Scheitel. „Es wird alles wieder gut, Kleines. Ich lasse nicht zu, dass dir jemand etwas antut.“
    „Versprochen?“ flüsterte sie und sah zu ihm auf.
    Richard nahm ihr Gesicht mit beiden Händen. „Du hast keinen Grund, dich zu fürchten, Julianna“, sagte er leise und küsste sie auf den Mund. „Nie mehr.“

48. KAPITEL
    „Willkommen, Kate!“ riefen Blake, Marilyn und Tess wie aus einem Mund, als sie am Montagmorgen zur Tür ihres Cafés hereinkam. Der selbst verordnete Mutterschaftsurlaub war offiziell vorüber. Obwohl sie aus der Ferne viel gemanagt hatte und gelegentlich einen Tag hier gewesen war, würde das heute ihr erster voller Arbeitstag werden.
    Verblüfft und überwältigt blieb Kate wie angewurzelt stehen. Ihre Angestellten hatten oben hinter dem Tresen ein Banner gespannt mit der Aufschrift „Sie ist wieder daaa!“ Ein Luftballon dekorierte jeden Tisch, und ein ganzer Strauß davon hing neben der Kasse.
    Ihre drei Angestellten eilten ihr lachend

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